Kapitel 12

1.5K 78 0
                                    

Der beißende Geruch von Blut steigt mir in die Nase und ich renne schneller. An der Straße angelangt, sehe ich ihr Haus. Sarah, denke ich und laufe über die Straße. Die Lichter sind aus, sie muss schon schlafen. Doch plötzlich spüre ich etwas. Es ist ein Gefühl, aber seit wann habe ich Gefühle? Schon seit Jahren habe ich keine Gefühle mehr gespürt, es ist der pure Alptraum. Ich will wieder Blut in meinen Adern spüren, mein Herz soll wieder schlagen. Aber das ist unmöglich. Nur die wahre Liebe könnte mich erlösen. Doch die werde ich nie finden...

Sarah POV:

Ein Geräusch lässt mich aufwachen. Ich spüre, wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen. Der Vollmond scheint hell auf mein Bett und der Rest meines Zimmers scheint bedrohlich dunkel. Eine ungewohnte Angst beginnt sich in mir zu bilden und ich greife nach meinem Handy, das direkt neben mir liegt, doch es geht einfach nicht an. " Shit!" , flüstere ich und werfe es gegen die Wand. Ich stehe auf und gehe aus meinem Zimmer. Der Flur sieht komplett anders aus, viel zu groß. Doch auch hier geht das Licht nicht und ich beginne innerlich zu fluchen. Trotz dieser riesigen Angst gehe ich die Treppe hinunter. Auch im Erdgeschoss funktioniert das Licht nicht. Nun stehe ich zitternd im Wohnzimmer. Die Angst in mir wird größer und ich würde am liebsten wie früher Hilfe Mama! rufen. Doch ich bin alleine im Haus, nur der Mond scheint durch alle Fenster. Ich drehe mich um und will wieder auf mein Zimmer gehen, doch es funktioniert nicht. Wie als wäre ich fest gewachsen. Plötzlich geht der Fernseher an. Ich beginne zu schreien, denn es waren nicht wie gewöhnlich die Nachrichten, sondern eine hässliche, blutverschmierte Fratze.

Dustin POV:

Ich muss wohl eingeschlafen sein, als ein Schrei aus Sarahs Wohnung ertönt. Schnell raffe ich mich auf und renne die vielen Treppen hinauf, um die Tür aufzutreten, was mir auch gelingt. " Sarah!" , schreie ich. Wieder ein Schrei, dieses Mal aus einem anderen Raum. " Sarah? Bist du das?" , frage ich. Doch die Person, die vor dem riesigen Fernseher steht, bewegt sich keinen Zentimeter. Ich gehe auf sie zu und lege meine Hand auf ihre Schulter. "Dustin?" , flüstert sie. "Ich bin bei dir, Sarah." , sage ich und trage sie die Treppen hoch in ihr Zimmer. Ich lege sie in ihr Bett und decke sie zu. "Kannst du bei mir bleiben?" , fragt sie leise. Ich nicke und lege mich neben sie. Ihre Augen schließen sich und sie schläft ein. Genauso wie ich.

Sarah POV:

Durch die hellen Sonnenstrahlen wache ich am nächsten Morgen auf. Ich schaue neben mich und schrecke zurück. " Dustin!" , schreie ich und gehe ein paar Schritte zurück. " Ja was ist?" , fragt er und steht sofort auf. " Was machst du hier? Verschwinde sofort aus meinem Zimmer!" , sage ich. " Du weißt nicht mehr was gestern Abend war?" , fragt er mich. " Nein und jetzt geh!" , antworte ich und schubse ihn aus meinem Zimmer. Sofort greife ich nach meinem Handy und schreibe Jonathan eine SMS:

Hey Jonathan :)
Hast du heute schon was vor?
Deine Sarah.

Sofort bekomme ich eine Antwort von ihm:

Hi Sarah,
Heute ist bei Anna eine Party und ich würde mich freuen, wenn du mich begleiten würdest. Ich hole dich heute Abend um 18 Uhr ab.
Dein J.

Eigentlich mag ich keine Partys, aber ich will nicht als langweilige Streberin da stehen. Also antworte ich ihm sofort:

Meinetwegen. Ich freue mich schon auf dich ;)
LG Sarah.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir die Uhrzeit und ich sprinte ins Bad, um mich fertig zu machen. Als ich nach ungefähr 20 Minuten die Treppe runter gehe, denke ich an letzte Nacht und schaue sofort aus dem Fenster, wo aber niemand steht. Also gehe ich in die Küche und mache mir selber Frühstück, da meine Mom bestimmt noch an der Arbeit ist. Und wenn man vom Teufel spricht, höre ich das Knacken der Tür und meine Mom kommt trotz Nachtschicht mit einem strahlenden Lächeln in die Küche und umarmt mich kurz. "Guten Morgen meine Maus." , sagt sie fröhlich. "Ist irgendwas passiert?" , frage ich sie grinsend. "J-Ja! Ich habe ein Date!" , sagt meine Mom, doch die Begeisterung ist nicht meinerseits. Sie will meinen Dad ersetzen! Seit er tot ist, spricht sie gar nicht mehr von ihm, was sehr weh tut. "Ich kann es nicht glauben!" , schreie ich, nehme meine Sachen und gehe ohne Frühstück aus dem Haus. Ich laufe durch den Wald Richtung Schule und es ist mir total egal, ob ich jetzt in Gefahr bin. Meine Mom wird mich sowieso nicht mehr beachten, wenn sie einen neuen Mann hat.
Ich schaue trotzdem manchmal nervös hin und her, weil ich ständig komische Geräusche aus dem Unterholz höre, aber vielleicht ist es nur Einbildung.
Plötzlich hält ein Auto neben mir, was mich zusammen zucken lässt. "Hey Sarah!"
Ich drehe mich um und schaue in wunderschöne blaue Augen.
"Hey Jonathan." , sage ich lächelnd und bleibe stehen. "Soll ich dich das Stückchen noch mitnehmen?" Ein bisschen Angst kann ich in seiner Stimme hören, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. "Gerne." Ich setze mich in sein Auto und er fährt los. "Freust du dich auf die Party heute?" , fragt er mich. "Ja und du?" , antworte ich. "Na klar, endlich sehe ich dich im Kleid." , grinst er und hält endlich vor der Schule. Das Stück hätte ich auch noch laufen können, denke ich und öffne die Autotür. Mein Blick schweift über den Schulhof und sofort erkenne ich die Person, die über den Schulhof läuft...Dustin!

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt