Kapitel 16

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"I-Ich..." , stottert Jonathan. "Und wehe du lügst mich an!"
"Es tut mir so leid" , beginnt er und schaut mir in die Augen. "Ich wollte das alles gar nicht. Doch es ist schon so lange her. Da war Emilia noch meine Geliebte und nicht das hasserfüllte Monster, was sie heute ist. Es ist schockierend, wie schnell sich ein so warmherziger Mensch doch ändern kann..." "Erzähle mir mehr! Du kannst mir vertrauen!" , sage ich. "Nein, das war schon viel zu viel, was ich gesagt habe!" , antwortet Jonathan und steht auf. "Aber das hilft mir nicht weiter! Ich will endlich wissen was los ist! Wieso versteht das niemand?" Wieder sammeln sich Tränen in meinen Augen. "Man Sarah! Du musst auch mal meine Lage verstehen! Emilia ist gefährlich, sie ist ein Monster und zu allem in der Lage!" , brüllt er. "Was ist sie denn für ein Monster? Unter Monster verstehe ich nur, z.B. das Monster von Loch Ness oder so." Dabei kann ich mir kein kleines Grinsen verkneifen. "Das findest du auch noch lustig? Dein Lachen wird dir noch vergehen, wenn sie dich eiskalt ermordet. Du bist nur ihr kleines Spielzeug und wenn sie es nicht mehr will kommt es weg." Ich schaudere über seine grausamen Worte, denn so hat er noch nie in meiner Gegenwart geredet. "Es tut mir leid Sarah. Ich..." "Nein lass mich!" , murmele ich und stehe auf. "Ich liebe dich!" , ruft Jonathan mir hinterher. Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um. Seine Augen glänzen und auf seinen Lippen bildet sich ein leichtes Lächeln. "Dann hole mich hier raus." Sein Lächeln verschwindet und somit meine Hoffnung. Ich werde hier noch ewig bleiben müssen...

"Sie kommt bald wieder." , flüstert Jonathan nach einer halben Ewigkeit. Wir sitzen beide auf der roten Ledercouch und warten die Zeit ab. "Ich muss gehen." , sagt er und schaut zu mir herüber. "Nein lass mich jetzt nicht alleine, Jonathan! Ich habe so Angst." , flehe ich und schaue wieder zu der tickenden Uhr. "Sie darf nicht erfahren, das ich hier war!" , meint Jonathan. "Das hat sie aber schon!" , ertönt eine andere Stimme direkt hinter uns. "Was machst du hier Henry?" Emilia! Sie ist schon da! "Henry?" , frage ich. "Erkläre ich dir später." , flüstert er mir zu. "Ich habe dir doch gesagt du sollst mich erstmal nicht besuchen. Das gibt nur Komplikationen." , sagt Emilia und geht zu ihrem Kühlschrank. "Na Sarah, wie gefällt dir mein Loft?" Als sie meinen Namen erwähnt, zucke ich zusammen. "Gut." , lüge ich. Die Wahrheit ist: Es ist schrecklich, ich will nach Hause! "Das freut mich. So mein Henry..." Ihre vorher nette Stimme verändert sich schlagartig: "Was willst du kleiner Pisser hier? Willst du dich bei mir ausheulen?" "Nein ich wollte mit dir über etwas wichtiges reden." , behauptet Jonathan. "Na dann schieß mal los." , ruft Emilia. "Das nächste Mal!" Er steht auf und gibt mir einen kurzen Kuss auf den Mund. Danach flüstert er mir kurz zu: "Ich komme morgen wieder." Mit einem Lächeln verschwindet er und lässt mich wieder mit dem angeblichen Monster von Loch Ness alleine. "Ach ihr zwei seit ja so süß. Das perfekte Paar. Sei froh das du den lieben Henry, ich meinte Jonathan, gewählt hast. Dustin dieses arrogante Schwein wäre nicht gut für dich. Vertraue mir Süße." Ich will ihr aber nicht vertrauen! Ich kann es ganz einfach nicht! "Du bist so still. Hast du Angst vor mir?" , fragt Emilia. "Nein." , sage ich leise. "Das solltest du aber." , lacht sie und kommt auf mich zu. "Lass mich in Ruhe!" , schreie ich. "Keine Sorge. Ich bringe dich erstmal so schnell nicht um. Denn ich brauche dich ja noch." , verrät sie. "Für was brauchst du mich?" , frage ich. "Als so eine Art Köder. Ich werde Dustin ausschalten und dazu brauche ich nun mal dich. Ich habe gemerkt, das er mich rein gelegt hat. Er stand gar nicht auf die arme Anna, sondern die ganze Zeit auf dich! Tja, da der arme Dustin leiden soll, muss er erstmal herausfinden, das du entführt wurdest. Und das ist Jonathans Job." , meint Emilia. "Jonathan?" Ich kann und will es nicht glauben... Jonathan steckt mit Emilia unter einer Decke! "Ja, der liebe Henry, oder wie er sich auch gerne nennt Jonathan, ist mein Komplize, seit ungefähr 200 Jahren." "Seit 200 Jahren?" Ich staune und kann nicht begreifen, was gerade passiert. "Ach er hat es dir gar nicht erzählt. Wie tragisch... Es ist besser, wenn du nicht die ganze Geschichte kennst." Ich bleibe still, weil ich Angst habe was Falsches zu sagen. "Bestimmt hat Jonathan schon viel über mich erzählt. Was für ein Monster ich doch wäre." , beginnt sie wieder. Ich nicke, da mir im Moment nichts anderes einfällt. "Ja es stimmt. Ich bin eine Bestie. So meine Liebe... Ich erzähle dir jetzt, was genau ich bin. Und wehe du hast danach noch mehr Angst." "Ja." , flüstere ich. "Glaubst du an die Ewigkeit? An ewige Jugend?" , fragt Emilia. "Naja nicht so richtig." , gebe ich zu. "Dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich werde ewig jung bleiben. Jetzt fragst du dich bestimmt wieso... Tja Sarah. Die Wahrheit ist: Ich bin eine Unsterbliche." Ab jetzt kenne ich ihr Geheimnis. Ich hätte nie gedacht, das es Vampire gibt. In Filmen meinetwegen, aber in echt?
"Und Dustin?" , frage ich schüchtern. Emilia fängt an zu lachen. "Er ist auch so eine armselige Bestie. Er hat mich verraten, vor ganz langer Zeit! Ich hatte ihn geliebt! Aber er nutzte nur meine Unsterblichkeit aus, um selber ewig jung zu bleiben." , antwortet sie. "I-Ich verstehe gar nichts mehr..." Alles was ich in den letzten Stunden erfahren habe, waren viel zu viele Information. Ich lege mich auf die Couch und schließe nach mehreren Stunden mal die Augen. Das letzte was ich von Emilia höre ist: "Dann schlaf gut. Ich komme in 2 Tagen wieder."

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt