Kapitel 6

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Mir ist kalt. So kalt, sodass ich anfange zu zittern. Immer wieder schaue ich wirr in alle Richtungen. In der Hoffnung zu erkennen wo ich bin. Plötzlich höre ich ein Pochen. Fast wie ein Schlagen. Aber es ist nur mein Herz, das vor Aufregung schneller schlägt, als es eigentlich sollte. Ich stehe mit wackeligen Beinen auf und sehe ein Licht. Es scheint bedrohlich. Fast wie ein Zeichen. Langsam gehe ich auf das Licht zu. Doch anstatt zu sehen, wo ich mich befinde, werde ich nach hinten gezogen. Es ist wie ein Wind, der mich bedrohlich durch die Luft wirbelt. Immer wieder höre ich diese Schreie, bis ich wieder stehe und der Wind langsam nicht mehr so stark ist. Suchend blicke ich in alle Richtungen, doch nur schwarze Leere umgibt mich. Plötzlich spüre ich wieder diese Kälte und eine schwarze Gestalt steht vor mir. Nach genauerem Hinschauen erkenne ich, das es mein Vater ist. Er sieht genauso aus wie früher. Ein strahlendes Lächeln und diese Geborgenheit strahlt er aus. Es ist unmöglich. Dad ist tot und daran wird sich auch nichts ändern. " Hallo mein Schatz." , flüstert mein Dad. " Dad? Bist du es?" , frage ich ihn. " Ja meine Süße. Ich war immer bei dir. Jeden Tag war ich an deiner Seite. Du fehlst mir." " Du fehlst mir auch, Dad!" , murmel ich. " Aber du bist in Gefahr, Sarah." Seine Stimme klingt aufeinmal ängstlich. " Was meinst du damit?" , frage ich. " Wenn du nicht auf dich aufpasst, wirst du Schmerzen erleiden." " Von wem? Was meinst du?" Ich nehme seine Hand, doch sie ist kalt. Schnell schaue ich hoch, direkt in sein Gesicht. Sofort lasse ich seine Hand los und gehe ein paar Schritte von ihm weg. " Du bist nicht mein Vater!" , schreie ich. Er sieht genauso aus wie vor ein paar Jahren, als er vor meinen Augen an Krebs gestorben ist. Kreidebleich und abgemagert. " Ich bin dein Vater und ich mache mir Sorgen. Pass auf dich auf!" " Wieso denn?" , brülle ich verzweifelt. " Weil du sonst sterben wirst." Er verblasst langsam und wieder kommt dieser Wind. Er zieht mich zurück in die Wirklichkeit...

Mit einem nassen Hemd, das an meinem Körper klebt, fahre ich hoch und schreie laut. Was für ein Alptraum. " Sarah, ist alles okay?" , fragt mich Dustin leicht verschlafen. " Nein. Ich habe fürchterliche Angst, Dustin." , flüstere ich. " Ein Alptraum?" , fragt mich Dustin. " Ja und ich werde sterben." Mit zitternden Händen fasse ich auf meine Brust. Auf der Suche nach meinem Herz. Doch es pocht noch laut und deutlich. " Nein, das wirst du nicht." , beruhigt mich Dustin. " Und woher weißt du das?" " Weil ich dich beschützen werde." , flüstert er. Ich stehe auf und ziehe mein nasses Top aus. " Was soll ich bloß anziehen?" , murmel ich. " Du kannst mein T-Shirt haben." , meint Dustin. " Ach Quatsch, dann frierst du ja." , lache ich. " Hauptsache du wirst nicht krank. Bei mir ist das egal." Er steht auf und gibt mir sein T-Shirt. Grinsend nehme ich es und versuche nur auf das T-Shirt zu schauen. " Drehe dich aber um!" , schimpfe ich. Mit erhobenen Armen dreht er sich um. " Fertig!" , rufe ich nach ein paar Minuten. " Wow...Ähm...Also das steht dir echt gut." Nervös fährt er mit einer Hand durch sein braunes Haar und grinst mich an. " Du Witzbold." Lachend boxe ich ihn und setze mich auf die Matratze. Mit zitternden Fingern hole ich den Brief von meinem Vater raus, den er mir kurz vor seinem Tod gegeben hatte. Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut ihn aufzumachen. Zärtlich streiche ich über den Briefumschlag und stecke ihn wieder in meine Jackentasche. " Was ist das?" , fragt mich Dustin. " Ein Brief von meinem Vater. Er gab ihn mir kurz vor seinem Tod." " Oh das tut mir leid." , flüstert er und dreht sich um. " Was ist mit dir? Deiner Vergangenheit?" , rufe ich ihm hinterher. " Das geht dich gar nichts an!" , brüllt er und rennt aus der Hütte in den Wald. Seufzend lege ich mich hin und schlafe ein...

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt