Uns're Freundschaft
trug die Farben von Mitternachsteinsamkeit,
von den Tränen stummer Romantiker
und Sturzregenbächen
auf dunklem Asphalt.Manchmal gefielen mir die Farben,
du hattest etwas von ihnen an dir,
in der Art deiner stillen Bewegungen
und darin, wie du maltest,
auf weißglasfarbenenen Leinwänden
und vergilbten Papierbögen.Aber
vielleicht warst du verloren gegangen,
in den schwermütigen Farbtönen.
Denn du fandest dich nicht wieder,
wenn du maltest
und deine Kunst,
enthielt nichts von dir.Hinter den müden Vorhängen,
deiner Altbauwohnung,
gedieh nur deine Kälte
in Form von kahlen Rissen im Boden.
Manchmal stellte ich mir vor,
wie Blumen daraus sprossen
(weiche Blätter und
junifarben sanftmütige Schönheit)
Doch ich weiß,
sie würden welken unter dir,
wie die Kunst es unter deinen Händen tat.Wenn du maltest und ich zusah,
fiel graues Licht durch die alten Fenster
und beschien deine Wangen:
Du trugst
Sommersprossen wie Streusalz,
in deinem Gesicht herrschte Winter.
Ich sah oft in deine Augen,
wenn du innehielst
und dachte, ich sehe in ihnen deine Grenzen,
das kalte Verderben deiner Kunst.
Denn
deine Augen hatten einst
die Farben von Sonnenaufgängen.
Jetzt sind sie gläsern
- dahinter ein verbranntes Streichholz
nur noch Asche und verglommene Feuer,
stille Schlachten mit stummer Tragik.Du zerbrachst dich,
mit deiner kalten Tragik,
in kolorierte Scherben deiner Selbst.
(Denn Herzen sind farbig,
auch wenn sie brechen)Und jetzt malst du
mit Farben, die du einst verachtetest.
Und unter deiner Verachtung,
verwelkt deine Kunst.
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windkinder
Poetrypoesie. über spätblasses dämmerlicht, nachtverschleierte abschiedshände und das fliegen und fallen durch sturmwolkenmeere in den abendfarben der welt.