stilles verderben

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Deine Hände riechen nach Sommer,
dem Wind in hohlen Weiden.
Deine Finger sind gebräunt,
kaffeefarben,
wie die Flecken auf meinen Büchern.
Sie wandern über meine Arme
(und ich erinnere mich,
wie ich unter diesen Händen erblühte,
als fremdartige Blumen sprossen,
wo du mich berührtest)
Sie wandern über meinen Hals,
ich spüre sie auf meinem Gesicht.
(und ich erinnere mich,
dass diese Finger einmal warm waren,
wie Frühlingssonnenstrahlen)
Deine sonnenfarbenen Hände sind kalt,
über die Monate verändert,
als wäre ihre Absicht gewandelt.
(Wann hast du dich so verändert?)
Ich merke, wie die Blumen eingehen,
verderben, wo du sie berührst.
Die Blumen, die du pflanztest,
verderben unter dir.

Und still verderbe auch ich,
unter deinen kalten Händen
(Die einst wie die Sonne waren)




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