Kapitel 18 - Zurück

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Ich brauchte nicht einmal den Weg beschreiben. Das tat Archer und das war auch das Einzige was noch gesagt wurde. Ich hatte mich inzwischen neben Alera gesetzt, mich aber nicht einmal angeschnallt. Warum auch? Sterben schien ich so oder so nicht zu können. Irgendwie kam ich ja immer zurück. Wie oft hatte ich diese Hölle die man übernatürliches Leben nennt wohl schon mitgemacht? Wirklich das zweite Mal nun oder doch das fünfte? ich fragte mich das langsam wirklich. Ich fragte mich, warum alle auf mein verdammtes Leben aus waren. Ich mein...mein Blut konnte tote Vampire zurück holen, aber wozu wollte Katherine es und wer weiß wie viele andere übernatürliche Wesen noch? Das konnte einfach nicht der einzige Grund sein!


"Lasst mich hier raus." meinte ich, als wir in die Straße einbogen und ich das Haus schon sah. "Wir können dich auch bis..." Ich unterbrach Alesia. "Nein zur Hölle! Lasst mich einfach hier raus. Ich will von euch allen bloß noch weg." Meine Nerven waren strapaziert, mein Puls schlug schnell, was auch für Alera und Archer nicht grade schön sein dürfte und ich hielt die Anwesenheit meiner Mutter einfach nicht aus. Ich wollte jetzt nichts außer eine heiße Dusche und meinen Freund. Das war doch nicht schwer zu verstehen. Glücklicherweise hielten sie an der Seite und die Einzige von der ich mich wirklich verabschiedete war Alera. Sie war wohl die Einzige die mich nicht belogen hatte.

Als ich meine Finger auf die Klingel legte, hörte ich hinter mir den Wagen erst wegfahren. Das war sicherlich Alesias Idee gewesen: Schaun ob ich auch wirklich dorthin ging wie ich es erzählt hatte. Es war Elena die Tür öffnete und sich die Hand vor den Mund schlug. "Talia was..." Doch viel schaffte sie nicht zu sagen. "Mir geht es gut. Ich erkläre das alles, aber kann ich erst einmal noch ein paar Tage hier bleiben?" Sie nickte und erst als sie zur Seite ging und ich eintrat, sah ich die Salvatore-Brüder im Flur stehen. "Elena ruf am besten Jeremy sofort an." meinte Stefan, während er aber dennoch zu mir starrte. "Ist wirklich alles in Ordnung?"

Ich verdaute kurz die Tatsache, dass Jeremy mich wohl irgendwo draußen suchte und nickte. "Kann ich erst duschen gehen bevor ich euch erzähle was los ist?" Elena hatte den Flur verlassen rief aber ein "Ja." aus dem Wohnzimmer, weswegen ich hoch ins Gästezimmer ging wo noch immer Klamotten von mir waren, ehe ich im Badezimmer verschwand. Als ich in den Spiegel sah, zuckte ich kurz zusammen. Es war wirklich kein schöner Anblick.

Blut klebte mir in den blonden Haaren, in meinem Gesicht. Das zerfetzte gelbe Kleid machte den ganzen Anblick nicht besser und würde geradewegs verbrannt werden, sobald ich Zeit dafür fand. Unter der Dusche ließ ich das Wasser an mir hinunterlaufen und der Dreck verschwand nach ungefähr drei Mal waschen selbst aus meinen Haaren. Grade als ich aus der Dusche trat und mir ein einfaches Kleid überzog, hörte ich wie jemand klingelte.

Ich rubbelte mir die Haare ein wenig trocken und hörte dann von unten Jeremys aufgelöste und panische Stimme, doch auch Erleichterung konnte man raushören. Ich schmiss das Kleid und den Rest vom Ball in eine Tüte, ließ die noch im Bad stehen, ehe ich aus dem Bad kam. "...Sie ist noch oben. Außer, dass sie mit Blut beklebt war scheint es ihr gut zu gehen." Ich hörte Elena auf ihren Bruder einreden und ging langsam die Treppen runter. Als Jer mich sah wank er Elena ab und kam auf mich zu, drückte mich an sich, sobald er mich zu fassen bekam. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und ließ meinen Emotionen freien Lauf. Alles was sich wegen den Personen meiner Vergangenheit angestaut hatte ließ die Tränen nur so fließen, aber es war oke und Jeremy's vertrauter Geruch sorgte dafür, dass es mir besser ging.


"Wirklich alles ok Talia?" Ich löste mich leicht und nickte, während er mir mit dem Daumen die Tränen wegwusch. "Es war nur extrem viel und ich hab keine Lust mehr auf diesen übernatürlichen Scheiß." meinte ich leiser und hörte dann eine zweite, mir vertraute Stimme aus dem Wohnzimmer: "Glaub mir Talia. Das haben wir uns alle schon mal gedacht. Vor allem, wenn man der Einzige Mensch ist." Matt lächelte mich an, weswegen ich mich von Jer löste und ihn knapp umarmte.

"Dafür bist du etwas umso Besondereres.
Aber hey...Ich würde gern meinen komischen Hexen-Schlüsselkram mit dir tauschen." Ich bemerkte wie Elena und die Salvatorebrüder sich musternd ansahen und seufzte leicht. "Ist eine lange und verzwickte Geschichte von der ich noch immer nicht alles weiß." meinte ich.

Und damit begann ich alles zu erzählen.

Talia Conant - Good girl gone bad [TVD-FF] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt