Kapitel 6- Schmerz und Schwarz

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Am Montag morgen schleppe ich mich förmlich in die Schule. Ich habe den ganzen Samstag und Sonntag in meinem Bett verbracht. Und kotzen musste ich auch ständig. Gefühlt habe ich nichts mehr in mir gehabt was ich auskotzen könnte, aber es kam immer wieder was hoch. Eklig ich weiß. Und sofort kommt alles wieder hoch. Von der Party. Als ich Sahra sehe. Wieder sehe ich es vor mir. Wie er mich am Handgelenk festhält, und wie sie dann knutschen. „Wie siehst du denn aus?", fragt mich Paula lachend. „Bin nur müde", antworte ich mit einem gezwungen Lächeln. Stimmt so halb. Müde bin ich, aber ich verschweige auch etwas.

*Markus PoV* Als ich am Montag in die Schule komme, sehe ich als erstes Melly und wir fertig sie aussieht. Und irgendwie sieht sie auch anders aus als sonst. Doch ich komme nicht mal dazu die anderen zu begrüßen, da hängt Sahra schon wieder an mir. „Alter lass mich in ruhe! Ich hab dir gesagt, dass das nur passiert ist, weil ich hacke war!", schubse ich sie von mir weg und gehe zu den anderen. „Was hab ich getan? Hättest du mich nicht abhalten können?", frage ich Maxi quängelnd. „Von was?", fragt Joschka. „Sahra ran zu lassen! Ich werde sie nicht mehr los!", jaule ich. „Sorry bro, ich hatte besseres zu tun", sagt er und grinst ekelhaft. Ist jetzt eh zu spät. Sahra klebt an mir wie eine Klette. Ich könnte ausrasten! Bevor noch irgendwas passieren kann, klingelt es zum Unterricht und wir gehen rein. Irgendwie habe ich das Gefühl das es Melly nicht gut geht. Sie schleppt sich ehr rein. Alle gehen vor, aber ich warte auf sie. Ich muss sie einfach fragen ob alles ok ist.

*Melly PoV* Als es klingelt gehen alle rein. Ich bin etwas langsamer und schleppe mich rein, aber stört mich jetzt nicht. Doch dann sehe ich das Markus stehen bleibt. Wartet er auf mich oder irgendwie auf Sahra? „Du siehst fertig aus. Ist alles ok Melly?", fragt er mich, als ich bei ihm ankomme. „Ja alles gut", antworte ich ehr weiniger überzeugend. „Ich bin nur extrem müde. Aber kann ich dich mal was fragen?", frage ich ihn, um auch ein bisschen von mir abzulenken. „Ich glaube dir jetzt mal, auch wenn ich es eigentlich nicht tue. Ja frag", antwortet er skeptisch. „Was hast du gegen Sahra? Oder hast du generell was gegen Mädchen die was von dir wollen?", frage ich ihn. Es interessiert mich schon. „Nein generell habe ich nichts gegen die Mädels die was von mir wollen. Aber gegen Sahra habe ich was. Wir haben uns mal gedatet und ich habe gemerkt wie toxisch und besitzt ergreifend sie ist. Sowas brauch ich nicht als Freundin. Ich brauche meinen Freiraum. Außerdem ist sie schon etwas tussig und ich will meine tusse. Ich will ehr so jemanden wie dich.", antwortet er mir und reißt seine Augen auf, als er merkt was er gesagt hat. „Das nehme ich mal als Kompliment", lächle ich. „Ja", sagt er nur und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Wir setzten uns auf unsere Plätze und mühsam verfolge ich den Unterricht. Ich muss immer mal wieder was trinken und ich habe extreme Kopfschmerzen. Allgemein hätte ich zu hause bleiben sollen. Ich fühle mich extrem mies und vor allem schlapp. Als der Unterricht endlich vorbei ist stürmen alle aus dem Raum. Nur ich nicht. Ich bin langsam unterwegs. Gerade schaffe ich es mich aufs Klo. Jetzt habe ich nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch Bauchkrämpfe. Ich schließe mich in einer Kabine ein und versuche meine Tränen zu unterdrücken. Mit angewinkelten Beinen sitze ich in der Kabine und halte mir meinen Bauch. Vor schmerzen laufen mir Tränen über die Wange und wieder muss ich mich übergeben. Als ich höre wie die Toilettentür aufgeht, nehme ich meine Füße hoch. An den Stimmen erkenne ich, dass es Nessi, Klette und Paula sind. „Sag mal bin ich eigentlich dumm, oder findet Melly Markus gut?", höre ich Nessi fragen. „Ich bin zwar ihre beste Freundin, aber davon hat sie mir nichts erzählt. Wobei sie am Freitag beim Training, extrem zu Markus gestart hat.", antwortet Paula ihr. „Und was wäre daran so schlimm?", fragt Klette. „Naja Markus kann jede haben. Was ist wenn er sie nur ausnutzt oder ausnutzen würde", sagt Nessi. „So schätze ich ihn nicht ein", sagt Paula. Dann gehen alle drei wieder. Als ich weg sind kann ich meine Tränen nicht zurück halten. Der Schmerz wird immer schlimmer. „Reiß dich zusammen Melly", sage ich zu mir selbet und will aufstehen, doch falle zurück. Ich kann nicht mal aufstehen. Aber irgendwie muss ich zum Unterricht, die Pause ist gleich vorbei. Ich würde meine Mum nur enttäuschen, wenn ich abgeholt werden muss, wegen ein paar leichten Bauchkrämpfen. Sie möchte das ich sehr gut bin in der Schule. Und das ich nur mein bestes gebe. Ich reiße mich zusammen und stehe auf. Ich stehe ein paar Sekunden einfach nur da, um mich an den Schmerz zu gewöhnen. Dann stehe ich auf und schließe auf. Ich wasche mir mein Gesicht und schaue mein Spiegelbild an. „Reiß dich zusammen Melly. Du kannst das! Blende es einfach aus. Das schaffst! Du hast es schonmal geschafft", sage ich zu mir selber. Dann klatsche ich mir nochmal Wasser ins Gesicht und trockne es noch. Ruckartig kommt ein stechender Schmerz in meinen Bauch. Kurze Sacke ich zusammen, doch rappel mich schnell wieder auf, dann klingelt es auch schon vor. Ich nehme die Türklinke in die Hand, doch bevor ich sie aufmachen kann, wird mir schwarz vor Augen und ich falle um. Wird mich überhaupt jemand suchen? Finden wahrscheinlich schon, weil ich auf der Toilette bin, aber suchen? Das sind meine letzten Gedanken, bevor ich ohnmächtig werde und einfach nur hilflos da liege.

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ᴹᴵˢᵀᴱᴿ ᴹᶜᴰᴿᴱᴬᴹᵞWo Geschichten leben. Entdecke jetzt