Mein Problem mit Jugendbüchern

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Ja, ich bin zurück und natürlich hab ich mal wieder was zu meckern. Andererseits: Was habt ihr erwartet? Das hier ist ein Meinungsbuch :'D

Welches Problem hab ich nun also mit Jugendbüchern? Per se? - Gar keins. 

Ich hab als Kind logischerweise selbst welche gelesen und heiß geliebt, aber ich finde, dieses Genre nimmt eine Entwicklungen an, die ich ... nun ja, nicht unbedingt gut finde.

Ich hab zwar schon ganz jung auch Bücher für Erwachsene gelesen (Grüße gehen raus an meinen Papa, der mir mit 4 "Das Fräulein von Scuderi" vorgelesen hat). Aber ich hab auch wahnsinnig gerne im Urlaub Krimis gelesen, also Bücher von Thomas Brezina, Enid Blyton, die Drei ??? und so weiter, genauso wie Fantasy wie von Michael Ende. Was ich an allen diesen Büchern - auch im Nachhinein betrachtet - unglaublich gut fand, ist die Vielfalt der Themen, die darin angesprochen wurde: Freundschaft, Familie, wichtige Werte (wie Hilfsbereitschaft und Loyalität), aus Fehlern lernen, etc. ... 

Man würde meinen, dass Bücher, die dann explizit ein älteres Publikum, also ältere Teenager, ansprechen, genau dasselbe tun, nur eben auf einem schon etwas erwachseneren Niveau, das dem Alter entspricht. Aber heutzutage finde ich davon ehrlich gesagt... nicht viel.

"Die Tribute von Panem" war ein wirklich gutes Beispiel dafür, weil einfach so viele wichtige Themen darin behandelt wurden, aber ich habe das Gefühl, dass heutzutage viele solcher Bücher leider auf (teilweise sogar toxische) Romanzen reduziert werden. 

Versteht mich nicht falsch: Ich mag Liebesgeschichten. Ehrlich. Auch, wenn ich hier öfter darüber meckere, gehören zu den Geschichten, die ich innig liebe sehr sehr oft welche mit einer integralen Lovestory. Und es ist genauso wichtig, Liebe in solchen Büchern zu thematisieren, weil sie gerade in diesem Alter eben auch immer wichtiger wird. Bei vielen zumindest. 

Aber es kann doch nicht sein, dass das so geschehen muss. 

Oft hab ich nicht mal das Gefühl, dass diese Bücher noch für Jugendliche geschrieben sind, sondern eigentlich für Erwachsene, die gerne eine leichte Fantasy-Romanze lesen wollen und genau wissen, was Fantasie ist und bleiben sollte und was man sich fürs eigene Leben wünschen sollte. Nur verkauft es sich in der Jugendbuchabteilung halt am Besten. Vielleicht weil New Adult der Ruf von vielen Sexszenen anhängt, was einige dann doch wieder nicht lesen wollen, und weil man so eben ein größeres Publikum ansprechen kann: Erwachsene und Jugendliche.

Denn statistisch betrachtet, ist ein großer Teil der Jugendbuch-Leserschaft erwachsen und wenn man sich mal ansieht, welche Bücher auf YouTube, Bloggs oder ähnlichem ständig angesprochen werden, sind das oft Jugendbücher. 

Aber dann schreibt doch bitte auch Bücher für Jugendliche. 

Denn so wie das jetzt aussieht, sind diese Bücher:

1. In ihrer Botschaft oft fragwürdig. Stichwort toxische Romanzen. Und grade Jugendliche sollten in diese Richtung absolut nicht negativ beeinflusst werden. Im Gegenteil, denen sollte man beibringen, wie es nicht geht. Trotzdem sind die meisten Bücher nicht gut darin, gesunde Beziehungen zu zeigen. Das kann man in Dark Romance Büchern noch machen, aber nicht in Büchern, die für Jugendliche verkauft werden. 

Soll nicht heißen, dass gar nichts anderes thematisiert wird. Doch doch, aber eben nur so oberflächlich, dass man daraus nicht mehr viel mitnehmen kann.

2. Einseitig. Während Kinder- und Jugendbücher bis ca. 14 Jahre oft eine Vielzahl von Themen ansprechen, verkümmert hier alles nur zu einer Ausrede, um eben eine oben genannte Liebesgeschichte zu schreiben. Was ich extrem Schade finde. Auch mit 14+ kann man in Büchern noch einiges an wichtigen Werten vermittelt bekommen und durch tolle Geschichten etwas lernen.

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