Ja... hier sind wir wieder. Wird langsam schon eine Reihe, das ganze. Und nein, gleich vorweg, ich beschwere mich hier nicht wieder nur über problematische Darstellungen der Shoah. Also eigentlich gar nicht. Und wieder mal, weil man das ja gesagt haben muss: Das ist a) meine persönliche Meinung, b) nicht als Angriff gegen Autoren gemeint und c) auch nicht als einer gegen Menschen, die von mir kritisierte Bücher mögen, und es bedeutet d) nicht, dass ich alles Kritisierte tausendfach besser mache. Ich schreib auch absolut nicht perfekt, aber das heißt nicht, dass ich nicht kritisieren darf.
Wie viele von euch wahrscheinlich wissen, bin ich ein großer Fan von historischen Romanen: egal, ob in der Antike, dem Mittelalter, dem 19. oder 20. Jh. ... ich mag Bücher mit historischem Inhalt einfach. Dennoch überzeugt mich der aktuelle Buchmarkt zu 90% leider gar nicht.
1) Generische Cover & Titel
Das alles fängt schon mal mit der rein äußeren Aufmachung an, wofür die Autoren zwar wahrscheinlich nichts können, aber die Verlage: Jedes dritte effing Buch heißt etwas mit:
- "Die Frauen/Schwestern/[irgendein Beruf] von [irgendein Ort]"
- "[irgendein Gewerbe] in der so-und-so Straße"
- "Die [Job einfügen]" wahlweise mit einem "von irgendwo"
- "Was-auch-immer Sagas"
-"Der Irgendwas-hof/ die Irgendwas-Fabrik"Und als wäre das nicht schon unindividuell genug kommen dazu auch noch die ewig gleichen Cover von irgendwelchen, der Zeit mehr oder auch weniger entsprechenden, Frauenfiguren. Gerne, aber nicht ausschließlich (zur Abwechslung gibts noch so 3 andere Schemata) aus Ansicht von hinten und mit dem Schauplatz vielversprechend im Hintergrund. Oft hab ich das gleiche Bild auch schon mehrfach für unterschiedliche Bücher verwendet gesehen.
Jedes Subgenre bzw. jede Epoche hat natürlich noch eigene Muster. Bei Regency-Romance ein oder zwei (dann natürlich männlich + weiblich) Hochglanz-Gestalten in nicht immer realistischem Kostüm mit knalligem Blumen/Garten/Herrenhaus Hintergrund, beispielsweise.
Teilweise geht's sogar so weit, dass Konzepte 1:1 übernommen werden. Ich bin da letztens über Bücher mit dem Namen "Ashterton" gestolpert, die absolut gleich designed sind wie die Bridgerton-Bücher (also komplett gleiches Layout, Schriftart, etc.) ... und die Namensähnlichkeit tut ja das Übrige.
Mir ist bewusst, dass das Marketing ist, und vielleicht bin ich auch die einzige, aber ... irgendwie funktioniert es nicht? Wenn ich einmal so ein, zwei Mal einen Roman eines Typus lese und er mir nicht gefällt, schreckt mich das gleich mal von den 100 anderen ähnlichen Designs ab, zumindest unterbewusst. Und wenn ich in den Buchladen gehe, greife ich auch eher zu einem "auffälligen" Cover/Titel und nicht zum x-ten, das praktisch genauso aussieht wie die 10 drum herum. Zumal ab diesem Punkt derartige Titel und Cover einfach absolut nichtssagend geworden sind ... Ich mein, okay, es geht um bspw. "Die Schwestern aus dem Allgäu" - und weiter? Vermittelt er mir jetzt mehr was in Richtung Drama? Slice of Life? Romance? Keine Ahnung. Was kann ich von dem Buch erwarten, außer, dass es um Schwestern aus dem Allgäu geht?
Nicht, dass meine Buchtitel so super wären, aber zumindest klingen sie halbwegs nach dem, was drin ist. Ich hätte "Blut und Tinte" auch "Die Autorin aus dem Lager", "Das Mädchen, das im Lager schrieb", "Die Tagebuchschreiberin von Auschwitz" nennen können, obwohls nicht um Auschwitz geht, aber mei, kennt man halt, verkauft sich gut. Oder "Verhör" "Die Widerstandskämpferin von Wien" oder "Die Jüdin im Widerstand". Oder "Runa - Die Schatten Roms" einfach "Eine/Die Sklavin von Rom". Technisch gesehen mögen diese Titel vielleicht sogar mehr über den Inhalt bzw. die Protagonistin aussagen, aber sie vermitteln meiner Meinung nach überhaupt keine oder wenig Stimmung. Alleine schon, weil es sie nach dem Schema wirklich hundertfach gibt.
Gute Titel aus dem Bereich Drittes Reich finde ich z.B. "Im Rachen des Wolfes", "Reise durch den letzten Akt", "Malas Katze" oder "Alles, was wir nicht erinnern". Die sind individueller und regen die Fantasie und das Interesse sofort an.
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Sorry... not sorry
RandomEin kleines "Buch", in dem ich so ziemlich zu allem meinen Senf abgebe. Reden über Gott und die Welt, Meinungen über Wattpadbücher oder einfach Unterhaltung.