Ich hab endlich After gelesen und...

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...es war grauenhaft.

Anlässlich des Film-Release des 2. Teils, der hier ja auch so schön auf Wattpad promoted wird, will ich hier mal etwas meinen Senf dazu abgeben. Ob man solche Bücher mag oder nicht ist Geschmackssache und darüber will ich hier auch gar nicht reden und urteilen. Sondern eher über die echt schlechte Message, die hier verbreitet wird.

Denn wie man mittlerweile wissen sollte: Ich reg mich nicht über Geschichten auf, nur weil ich sie dämlich finde, sondern nur wenn ich dem Inhalt einfach nicht zustimmen kann, wegen der Botschaft dahinter.

Für alle, die nicht wissen, worums in der ursprünglich als Harry Styles FF veröffentlichten Story geht: Tessa ist ein schüchternes Good Girl, das in ihrem Leben noch nie getrunken hat, auf keiner Party war und natürlich Jungfrau. Sie kommt aufs College und lernt durch das Mädl, mit dem sie sich das Zimmer teilt, Hardin kennen - viele Tattoos, Möchtegern-Badboy und natürlich britischer Akzent.

Obwohl sie einen Freund hat fliegt sie total auf Hardin, weil... Ja keine Ahnung, eigentlich wissen wir das nicht. Weil er heiß ist, vermutlich? Denn eigentlich hat er sonst nichts an sich, das irgendwie erklären könnte, wieso sie ihn mag. Denn aus meiner Sicht ist er nicht super anziehend und bäääd, sondern einfach nur ein kindischer Typ, der sich cool dabei fühlt, auf gewöhnliche Fragen einfachen nicht zu antworten, oder sie mit Theresa anzusprechen weil sie das nicht mag (wie böse!)... oder andere mit lahmen Sprüchen zu beleidigen und auf gewöhnliche Situationen beunruhigend aggressiv reagiert.

Nicht dass Tessa da besser wäre. Sie fühlt sich von den harmlosen Sprüchen echt berührt, findet ihn ja ach so rätselhaft und kriegt es nie gebacken ihm mal zu sagen, dass er sich einfach nur wie ein 14-jähriger Edgelord aufführt. Ach ja und sie betrügt ihren Freund. Damit wären wir also bei Punkt 1.

1. Betrug

Ja, daran führt auch kein Weg vorbei, aber Betrug ist und bleibt disgusting! Egal, ob ihr Freund Noah ein Slipper, Hemd und Strickjacken tragender Typ ist, den viele als spießig sehen würden. Egal, ob der Funke zwischen ihnen doch nicht so ganz überspringt. Egal. Wäre das Buch geschrieben worden, um irgendeine tiefe psychologische Message zu transportieren und die Charaktere nicht da um sie zu mögen - okay, fair. Aber Sinn des Buches ist mit Tessa zu lachen, zu weinen, zu fühlen... Hardin zu lieben, wie auch immer das gehen soll.

Teilweise bekennt sie zumindest noch, dass das ganze scheiße von ihr war - toll! Nur um ihn danach (er weiß es noch nicht) anzubetteln, Schule und Training einfach sausen zu lassen und eine mehrstündige Fahrt zu ihr aufzunehmen, damit sie nicht auf eine Party geht.
Weil dann ja wieder was passieren könnte.
Weil sie offensichtlich nicht genug Selbstkontrolle hat, einfach ihren Hintern nicht dorthin zu bewegen.
Und natürlich alles unter dem Vorwand, dass sie ihn so vermissen würde...

Nachdem ers rausfindet und ihr das ganze auch noch verzeiht (wieso???), dauert es aber auch nicht lang und sie betrügt ihn wieder mit Hardin. Und ganz ehrlich, vielleicht liegts auch am schlechten Schreibstil, aber ein "Ups, der arme Noah" ab und an reicht auch nicht, um ihr gewissenloses Betrügen, bei dem sie null an ihn denkt, oder Gedanken wie "Wenn mich Hardin öfter so sieht, brauch ich dringend heißere Unterwäsche" wettzumachen. Und Schluss machen? Ne, das könnte sie ja bereuen, weil sie dann allein wäre, falls Hardin sie doch sitzen lässt.

Und diesen Charakter sollen wir mögen??? Als Vorbild nehmen? Wir sollen in ihren "heißen" oder romantischen Szenen etwas anderes als "Was ist mit deinem verdammten Freund? Lass den Scheiß!" denken?

Wow. Einfach wow.

Das Narrativ läuft irgendwie auf ein "Ich kann mich einfach nicht von ihm fernhalten!" raus, was einfach nur lausig und abartig ist. Doch, du kannst. Jeder kann, verdammt nochmal.

Sorry... not sorryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt