All lives matter - als ich das das erste Mal gelesen habe, dachte ich (naiv und gutgläubig), dass sich das doch gar nicht so schlecht anhört, und die Bewegung sich jetzt auf mehrere oft von Rassismus betroffenen Personengruppen ausweitet. Aber natürlich ist es die Gegenbewegung, die kommen musste. Wie schon damals vor einem Jahr zum Pride Month „hetero pride“ (gibts das noch?).
Die Gegenbewegung, nach der kein Mensch gefragt hat, und die die Welt nicht braucht.
Wenn du weiß bist, zählt dein Leben sowieso schon mehr für manche Menschen.
Wenn du hetero bist, ist jeder Monat dein pride month.
Bestenfalls bist du dann auch noch aus der Mittel- oder Oberschicht, hast nicht mal irgendeinen Migrationshintergrund und gehörst auch nicht sichtbar irgendeiner Religion an.Woher kommt dieser seltsame Drang zu diesen Gegenbewegungen? (Mal abgesehen davon, dass einige Beteiligten einfach durch und durch Rassisten oder homophob sind.) Ist es Angst, dass man selbst und die eigenen Probleme über diesen Themen irgendwann vergessen wird? Irgendwie kommt mir das immer wie bei kleinen Kindern vor. Eines hat was gemacht und wird von den Erwachsenen gelobt. Das andere wird eifersüchtig und kommt mit „aber ich hab auch...“ an, um dieselbe Aufmerksamkeit zu bekommen.
Aber Überraschung - Rechte befinden sich in ihrer Komplexität nicht auf dem Level von Kuchen. Ein Stück mehr für einen anderen, ist nicht eins weniger für dich. Das einzige Recht, das du verlierst, ist das, konsequenzlos ein Arschloch gegenüber diesen Personen zu sein. Wenn einem das aber so viel bedeutet, sollte man sich mal gründlich selbst hinterfragen.
Missstände sind nie für sich selbst zu betrachten. Alle davon hängen mit weiteren zusammen, führen dazu. Kein so großes Thema betrifft nur ausgewählte Gruppe. Es betrifft uns alle.Am Ende verliert niemand. Am Ende gewinnen wir alle, weil wir so einer friedlicheren Welt näher kommen.
In einer privilegierten Gruppe zu sein bedeutet, dass ihr ohnehin nicht vergessen werdet. Ihr müsst nicht mit dämlichen Bewegungen auf euch aufmerksam machen. Vielleicht können sich viele einfach nicht vorstellen wie es wäre in einem anderen Körper zu leben, in dem einer Person, die sich ständig vor Ungerechtigkeit, Beleidigungen und Gewalt fürchten muss. Wüssten es diese Leute, würden die meisten gar nicht mit solchen Gegenbewegung aufwarten, weil sie wüssten, dass es dumm ist.
Seid keine Arschlöcher.
Informiert euch anständig.
Denkt nicht nur an eure (vermeintlichen) Probleme.
Seid keine SJWs, die alles als diskriminierend auffassen ohne, dass es wirklich Betroffene überhaupt tun würden. Sowas brauchen wir in der Debatte echt nicht. Hört doch zu, was die Menschen, um die es geht, wirklich wollen, anstatt auf schräge Weise euren eigenen Kampf zu kämpfen. Damit helft ihr niemandem.Ich weiß auch gar nicht mehr viel mehr, was ich noch dazu sagen soll, weil so viel zu dem Thema auch schon gesagt wurde und ich nicht viel neues beisteuern könnte. Eigentlich bin ich mir auch nicht sicher, für wen ich das schreibe, weil sich auf meinem Account vermutlich keine Rassisten oder was auch immer rum treiben, die das hier wirklich dringend hören müssten. Aber ich wollte mich trotzdem kurz dazu zu Wort melden.
Sorry not sorry All Lives Matter Bewegung, Rassisten und...ach keine Ahnung, wer auch immer sich hier angesprochen fühlt
(wenn es Themen gibt - auf Wattpad oder auch auf was anderes bezogen - über die ihr hier gerne mal lesen würdet, schreibts doch in die Kommentare)
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Sorry... not sorry
AcakEin kleines "Buch", in dem ich so ziemlich zu allem meinen Senf abgebe. Reden über Gott und die Welt, Meinungen über Wattpadbücher oder einfach Unterhaltung.