Sieh mich an!

14. Kapitel: Seid vorsichtig!

Pov. Shoto

Katsuki und ich betraten das Esszimmer und Touya grinste nur breit, als er unsere verschränkten Finger sah.

Mein Vater hob nur ne Augenbraue; schwieg aber ansonsten...

Meine Mutter klatschte fröhlich in die Hände. "Oh! Wie toll! Mein Jüngster hat seinen ersten Freund!"

Ich lief rot an und mein Vater fügte murmelnd hinzu: "Wurd auch mal Zeit..."

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mir gar keine Sorgen wegen ihrer Reaktion hätte machen müssen... Schließlich war Touya bisexuell und sie akzeptierten es...

"Und dann auch noch Katsuki, dein Kindheitsfreund! Hach! Wie romantisch!", rief meine Mutter vergnügt.

"Mama...", sagte ich peinlich berührt.

"Ich hab sie vorhin beim rumknutschen erwischt", stichelte Touya grinsend.

Wo war der Blitzschlag, wenn man ihn brauchte?

Die Augen meiner Mutter funkelten begeistert. "Wirklich?! Euer erster Kuss?"

"Sah nicht so aus", sagte mein Bruder breit grinsend.

Ich will sterben... genau jetzt...

Katsuki griff meine Hand fester. "Touya, bist du etwa neidisch oder warum hast du kein anderes Thema?"

Ich sah ihn überrascht an und Touya saß mit offenem Mund da. Mein Vater lachte leise.

"Na ja... Jetzt kommt! Setzt euch hin!", sagte Rei schnell und wurde leicht rot.

"Danke", flüsterte ich und er lächelte mich sanft an.

Er war so toll...

Wir setzten uns hin und nahmen uns was von dem Essen.

"Wie geht es eigentlich deiner Mutter, Katsuki? Ich hab sie schon ewig nicht mehr gesehen", fragte meine Mutter fröhlich.

Kurz erstarrte Katsuki, dann zwang er sich ein echt super falsches Lächeln aufs Gesicht und sagte: "Ihr geht es prima! Sie arbeitet sehr viel!"

Meine Mutter nickte verständnisvoll. "Grüß sie bitte lieb von mir! Wenn du jetzt mit Shoto zusammen bist, werden wir sie bestimmt wieder öfter sehen!"

Ich sah, wie seine Hände sich um die Essstäbchen verkrampften. "Ja..."

Glücklich lächelte meine Mutter und schien sich zu freuen, Mitsuki wiederzusehen.

Ich drückte mein Knie gegen seins und versuchte ihm irgendwie Kraft zu geben...

Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, doch den Rest des Essens starrte er betrübt auf seinen Teller.

Meine Familie bekam natürlich nichts davon mit... Wie immer unterhielten sie sich laut miteinander...

Ich konnte Katsuki ansehen, dass er sich unwohl fühlte und versuchte es zu verstecken...

Ruckartig stand ich auf und alle sahen mich verwundert an. "Ka-Katsuki und ich... wir gehen schon mal hoch!"

"Natürlich! Frisch Verliebte wollen doch nicht am Esstisch rumhängen", sagte meine Mutter kichernd.

Gequält sah ich sie an, griff nervös nach Katsukis Hand und zog ihn mit mir zurück in mein Zimmer...

Tief atmete Katsuki durch, als wir in meinem Zimmer waren, ließ meine Hand los und warf sich auf mein Bett... Dort legte er sich seinen Arm über die Augen...