Ich wurde von einem Tritt in den Bauch geweckt und war sofort in Alarmbereitschaft. Vorsichtig sah ich mich nach der Quelle des Trittes um und entspannte mich augenblicklich, es war nur Timothe, der gerade aufgewacht war. Langsam stand ich auf und bemühte mich dabei, Timothe nicht von der Couch zu schubsen. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen und hob den kleinen hoch.
„Guten Morgen mein Kleiner, wie war denn die Nacht?"
Natürlich antwortete er nicht, sondern strahlte mich einfach an.
- Womit habe ich bloß verdient, dass er immer so glücklich ist? -
Ich legte ihn in die Wickeltasche, verwandelte mich in einen Adler und flog mit ihm nach Hause. In seinem Zimmer legte ich ihn auf sein Bett und überlegte.
- So kann es nicht weitergehen! Er kann nicht den ganzen Tag hier drinnen verbringen. Klar, das zimmer hat einen Balkon, das bringt ihm aber auch nichts, der kann nicht mal richtig laufen. -
Unruhig lief ich in dem Raum hin und her.
- Ich habs! -
Ich wusste, was ich machen wollte. Ich könnte einfach meine Mutter mit in diesen Raum schaffen, dann währen Timothe und sie beide sicher. Das Essen könnte ich ihnen durch die kleine Katzenklappe in der Tür zuschieben. Außerdem währe der kleine nicht so alleine!
Ich verwandelte mich in einen kleinen Spatz und flog in mein Zimmer, von dort aus lief ich die Treppe runter und fand meine Mutter in der Küche. Sie sah sehr schwach aus und hatte ein blaues Auge. Ich fasste sie sanft am Arm an und sie zuckte sofort zusammen.
- Was hat er bloß mit ihr gemacht?-
Als meine Mutter mich erkannte entspannte sie sich sichtlich und sagte in Gebärdensprache:
„Was machst du hier unten? Schnell geh, bevor er kommt!"
„Nein, ich habe eine Idee. Ich bringe dich zu Timothe ins Zimmer und ihr bleibt dort, bis wir eine Lösung gefunden haben! Ich bringe euch Essen und Trinken auf Vorrat, alleine seid ihr ja auch nicht und raus könnt ihr auf den Balkon. Ihr dürft nur nicht draußen sein, wenn Vater im Garten ist! Also los!"
„Nein, was ist mit dir?"
„Ich? Ich gehe einkaufen, mache den Haushalt, versuche die Situation zu regeln und kümmere mich um euch und Vater."
„Er wird dich verletzen!"
„Dann soll es so sein, ich weiss nicht wie ich das mit Timothe schaffen soll, also müssen wir wohl Rollen tauschen!"
- Lüge! Das ist gelogen, ich komme wunderbar mit ihm klar, aber er braucht seine Mutter und diese ihn und Schutz!-
„Okay!"
Ich nahm ihren Arm und zog sie hinter mir die Treppe hoch, bis vor das Kinderzimmer. Dort lies ich ihre Hand los und zog an dem Faden in meinem Mund. Ich musste auf das übelste würgen und war extrem verwundert, dass ich mich nicht übergab.
Mit dem nassen angesabberten Schlüssel schloss ich das Zimmer erst auf und dann direkt hinter meiner Mutter wieder zu. Einen Moment lang starrte ich den Schlüssel in meiner Hand an.
- Ich will nicht!-
Ich wollte ihn einfach nicht herunterschlucken. Es tat weh! Doch als ich von drinnen das Lachen von meinem kleinen Bruder und das glückliche Weinen meiner Mutter hörte, machte sich mein Körper selbstständig. Meine Hand legte mir den Schlüssel wieder in den Mund und ich schluckte.
Es tat unglaublich weh! Es fühlte sich so an, als würde der Gegenstand mir im Inneren meinen Hals aufreißen. Tränen stiegen mir in die Augen und ich presste mir meine Hand auf den Mund um nicht laut los zu heulen. Nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder beruhigt und öffnete langsam meine Augen. Mein Blick schweifte durch den crémefarbenen Flur und glitten über jede einzelne Tür. Welche Ironie, das es zwei Türen gab, die mein Vater nicht aufbrechen konnte, die Haustür und die des Kinderzimmers. Als er sie hat einsetzen lassen wollte er nicht, das uns etwas passiert. Das Kinderzimmer war früher das Zimmer meiner Schwester, ist doch logisch, dass die Tür stärker ist als die anderen.
Ich schüttelte einmal energisch meinen Kopf und lief zurück in die Küche, dort griff ich mir zwei große Einkaufstüten und begann zu packen. Ich holte eine große Schüssel aus einem Schrank und packte Obst und Gemüse mit einem Messer darein, als nächstes schmiss ich jede Menge Tiefkühlgerichte in eine große tragbare Kühltrue, griff fünfzehn Flaschen Wasser und Aufbackgerichte. Auf einen Zettel schrieb ich:
Hey Mum, dies ist alles (außer das Wasser und Obst und Gemüse) für den Notfall. Ich werde mich bemühen euch jeden Morgen und Abend was zu Essen zu bringen. Das Geschirr hole ich nach einer Stunde wieder ab. Wenn ihr irgendetwas braucht, dann schreib einen Zettel und lege ihn zu dem Geschirr. Ich liebe euch so so sehr :)
Nach und nach schob ich die Sachen, eine Mikrowelle und einen Wasserkocher durch die Katzenklappe.
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Wir gegen den Rest der Welt! Pietro Maximoff ff/Avengers ff
FanfictionIch habe meine Familie geliebt! Immer! Doch irgendwann veränderte sich mein Vater, er betrank sich, schloss meine Mum ein und schlug mich. Ich tat nie etwas, doch als er zu meinem kleinen kleinen Bruder Timothe wollte brannten mir die Sicherungen du...