Evie Grace - The captive angel

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Achtung: Beschreibung von Blut, Verletzungen, Wut und gewalttätigen Gedanken
Tony PoV:
Noch bevor ich richtig wusste, was ich tun wollte lief ich aus dem Raum raus und lies alle von Friday wecken.
- Das werden sie mir nicht so leicht verzeihen. -
Ich lief in den Versammlungsraum und projezierte eine Kurzfassung aller Informationen über die Familie Grace in die Luft werfen.
Die Avengers die zur Zeit im Tower waren trafen nach einander mehr oder weniger motiviert ein. Angefangen mit einem stets motivierten Steve, der eh nicht geschlafen hatte, bis hin zu einem ziemlich verschlafenen Speedster.
Als Letzterer das Bild von Evie erblickte war er sofort hell wach. Seine Augen wanderten besorgt über die Informationen und ich sah, wie er genau die gleichen Schlüsse zog, wie ich und Clint.
„Wir müssen etwas tun!"
Ich setzte schon zu einer sarkastischen Antwort an, doch lies es schnell bleiben, als ich das besorgte Gesicht von Pietro sah. Sein Gesichtsausdruck erinnerte mich daran, wie ich mich gefühlt hatte, als Pepper entführt und an ihr experimentiert wurde. Egal, was wir begannen zu planen, wir fanden keine gute Lösung.
Eine Frage spukte immer in meinem Kopf herum:
Wie konnte man sowas einem Kind antuen?!
- Apropos Kind, was war eigentlich mit Peter?
Ich blickte durch die Reihen der Avengers und entdeckte ihn schlussendlich, angelehnt an Wandas Schulter, zwischen ihr und Bucky. Der arme Junge hatte morgen Schule und ich weckte ihn hier mitten in der Nacht, nachdem er schon einige Nächte nicht mehr richtig durchgeschlafen hatte.
„Hey Pete, du kannst auch ruhig wieder schlafen gehen, wir schaffen das auch so."
„Nein, Evie ist eine Freundin und man lässt Freunde nicht einfach im Stich."
Sätze wie diese erinnerten mich immer wieder daran, dass es die Richtige Entscheidung war den Kleinen ins Team zu holen. Er hatte eine gute Moral und Teamgeist, noch dazu war eine eine wirklich große Hilfe mit seinen Kräften.
„Warum können wir noch mal nicht einfach da hinein maschieren und Evie daraus holen?"
Pietros Einwand war nicht unberechtigt, wir hatten an die kompliziertesten Pläne gedacht, doch nicht mehr daran. Es erschien einfach zu einfach zu sein.
„Wir können da nicht einfach so reinlaufen, was ist wenn er gerade etwas mit ihr macht und sie dann tötet, nur weil wir ihn erschreckt haben? Außerdem müssen ihre Mutter und Bruder ja auch noch in diesem Gebäude sein, wenn wir da einfach so hinein platzen könnte ihnen etwas passieren."
Natürlich hatte Cap mal wieder eine Erklärung. Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wir es einfach mal probieren sollten.

Pietros PoV.:
Na klar könnte etwas passieren, aber wann ist das denn mal ausgeschlossen? Ich möchte einfach, dass Evie daraus kommt und sie sicher ist. Ich möchte, dass sie mit uns reden kann, ohne darauf zu achten, was sie sagt. Ich möchte, dass sie unbeschwert lachen kann und dass alle Last von ihren unschuldigen Schultern genommen wird.
- Ich will, dass sie sicher ist und ich sie in meine Arme schließen kann. -
„Aber so etwas könnte bei jedem unserer Einsätze passieren, es könnte immer jemand verletzt werden! Ja, wir mögen dann zwar daran beteiligt sein, aber wir haben sie dann daraus geholt! Und wenn wir hier noch länger diskutieren gehe ich alleine und hole sie daraus, denn ich kann die Gedanken, wie sie verletzt wird nicht mehr ertragen!"
Ein Gemurmel der Anderen zeigte mir ihre Zustimmung und ich stand auf.
Ja, ich konnte ja verstehen, dass sie die kleine nicht verletzen wollen, sie ist allen so sehr ans Herz gewachsen, aber wir mussten etwas tun. Und zwar jetzt!
Die anderen folgten mir aus dem Raum hinaus und zu unseren Fortbewegungsmitteln. Tony fuhr mit einem von seinen Wagen, Bucky, Steve, Natasha und Clint fuhren Motorräder von S.H.I.E.L.D. und der Rest von uns teilte sich auf Autos, ebenfalls von S.H.I.E.L.D., auf.
Ich wusste, das ich es nicht aushalten könnte die ganze Stecke über bloß still in einem dieser Autos zu sitzen, also entschloss ich mich einfach dazu zu laufen.

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Ich kam an einem eher unauffälligen Haus an und wartete ungeduldig. Das einzige Licht, das die Straßen etwas erhellte kam von den eher selten aufgestellten Straßenlaternen und von den Fenstern der Häuser. Von hier und dort konnte ich die Töne verschiedener Fernsehprogramme vernehmen und wurde immer nervöser.
Ich könnte auch einfach alleine rein gehen, ich meine ich würde das locker schaffen! Aber dieser Mann dort drin war aufgrund unserer wenigen Informationen vollkommen unvorhersehbar.
Ich sollte da einfach nicht rein gehen ohne eine Rückendeckung zu haben.
Vom Ende der Straße her sah ich die Lichter, der Fahrzeuge der anderen. Sie kamen schnell immer näher und stoppten nahezu lautlos vor dem Haus.
Mit ein paar schnellen Handzeichen hatten wir uns darauf festgelegt uns zu verteilen.
Ich und Tony würden die Tür aufbrechen und reinsprinten, während die anderen das Haus umstellten. In meinem Ohrstecker hörte ich ein leises:
„1... 2... 3!"
Erklang und Tony sprengte die Tür. Sobald ich erkannte, dass genug Platz für mich da war um reinzukommen, sprintete ich durch die Tür direkt ins Wohnzimmer.
Ich hörte ein fluchen und kurz darauf kam mir ein großer etwas kräftigerer Mann mit einem Messer entgegen. Der Mann interessierte mich nicht, ich wollte, nein ich musste wissen, wo Evie war!
In meiner Supergeschwindigkeit fand ich sie schließlich in der Küche.
Ich stoppte im Türrahmen und sah sie für einem Moment einfach nur an. Sie hielt den Kopf gesenkt und atmete schwer. Vor ihrem Mund klebte ein Klebeband und ihre Arme und beine wurden mit Seilen an einen Stuhl gebunden. Um ihren Hals lag eine schlinge, die ihr verbot den Kopf zu heben oder zu senken.
Wie ein Häufchen Elend saß dort dieses kleine, wunderschöne Mädchen und sah aus, als hätte sie keine Chance mehr.
Ich wollte sie ihr geben, ich wollte ihr diese Chance geben, ich wollte ihr Hoffnung machen.
Doch ich konnte mich nicht rühren, ich war wie an den Boden gekettet von diesem Anblick.
Es brach mir mein Herz.
Langsam ging ich dieses unschuldige Geschöpf zu. Sie hatte ihre atemberaubenden Augen geschlossen und langsam liefen ihr Tränen die Wangen hinunter.
Ihre sonst so schönen, luftigen Haare klebten verschwitzt an ihrem Kopf und schienen matt und kraftlos.
Langsam wanderte mein Blick weiter an ihr hinunter und ich sah, dass sie nur in ihrem Bh und einer Jeans dort saß.
„SCHULDIG" stand auf ihrem Schlüsselbein, es brannte sich in mein Gehirn ein und lies meinen Mangen sich zusammenknoten.
Wer konnte so etwas bloß in so ein reines Geschöpf ritzen, wer konnte einen Engel verletzen?!
Je länger ich mir ihren Körper ansah, desto mehr schnitte und blaue Flecken konnte ich erkennen. Sie war davon überseht.
Blut klebte an ihrer Hose und war hier und da auf ihrem ganzen Oberkörper verteilt.
Ich war so wütend, ich wollte den Mann umbringen, der ihr das angetan hat. Ich wollte ihn leiden lassen, so wie sie gelitten hat! Ich wollte in ertränken, in Stücke reißen und verbrennen! Aber am allermeisten wollte ich sie beschützen.
Das Blut rauschte mir unerträglich laut durch die Ohren und machte es mir unmöglich logisch zu denken. Ich wollte mich bewegen, ihr helfen, sie befreien, doch ich war immer noch an den Boden gefesselt.
Mit einem Schlag öffnete sie ihre Augen und mit einem mal war alles ganz still. Das Raschen hörte auf und ich konnte mich wieder bewegen.
„P..Pietro?"
Ihre zittrige Stimme lies mich fast auf die Knie fallen.
- Du musst jetzt stark sein! Für Evie.-
Und das stimmte, ich konnte jetzt nicht einfach aufgeben.
„Ja..., ja, ich bin hier, Evie."
Meine Stimme war sanft aber sicher und langsam ging ich auf sie zu.
Sie zeigte keine Zeichen von Unwohlsein, also ging ich immer weiter. Mit einer bestimmten Bewegung zog ich ihr das Klebeband vom Mund und gab ihr so die Möglichkeit aufzuatmen. Als nächstes begann ich mir das Seil anzuschauen, dass sollte ich ganz einfach aufbekommen. Ich achtete stets ganz vorsichtig darauf sie nicht zu berühren, da ich ihr einerseits nicht wehtuen wollte, andererseits auch nicht wusste, wie sie auf eine Berührung reagieren würde. Mit beiden Händen fasste ich die Schlinge um ihren Hals und zerriss sie in einer einfachen Bewegung.
Prüfend schaute ich Evie an, ich schien sie nicht verletzt zu haben, also machte ich weiter mit ihren Armen. Nachdem ich dort die Seile gelöst hatte, machte ich auch ihre Beine los.
Das Mädchen vor mir sah in diesem Moment so klein und verwundbar aus wie ich sie noch nie gesehen hatte. Der Moment in dem ich sie heute zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie ausgesehen wie eine gefangene.
- Ein gefangener Engel-
Ich kniete mich vor sie und legte ihr eine Hand aufs Knie, ganz sanft. Sie zeigte wieder kein Zeichen von Unwohlsein, nicht mal eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut.
Aus dem Flur hörte ich Geschrei eines Mannes und wie Cap und Tony mit ihm diskutierten. Von oben hörte ich ein schreiendes Baby, eine aufgeregte Frauenstimme und die beruhigenden Worte, die Natasha und Wanda aussprachen. Die anderen streiften hier irgendwo durchs Haus und suchten verschiedene Sachen.
Auf einmal verstummten die Geräusche des Mannes und ich war so dankbar darum, hätte er noch einen Ton gemacht, hätte ich ihn auf der Stelle umgebracht.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Evie zu und begann kleine Kreise mit meinem Daumen auf ihr Knie zu malen.
„Hey Evie... Wir holen dich, deinen Bruder und deine Mutter hier raus. Du musst uns jetzt einfach vertrauen, okay?... Ich stell dich jetzt erst einmal hin, okay?"
Ihre Reaktion war bloß ein schwaches Nicken, doch das reichte mir schon. Sanft umfasste ich ihren Oberkörper und zog sie auf ihre Füße. Erst strauchelte sie ein bisschen, doch dann wurde sie standhafter.
Ich versicherte mich, dass relativ sicher stand und lies sie loß. Ich zog mir meine Jacke aus, die ich über meinen typischen Kampfanzug gezogen hatte und legte sie ihr nur sanft über, damit sie nicht zu sehr auf den offenen Wunden scheuerte.
Ihr Kopf schnellte in die Höhe und sie schaute mir durch meine Augen direkt in meine Seele. In diesem Moment schien sie mich erst richtig zu sehen und erkennen.
Plötzlich machte sie einen Satz auf mich zu und schlang meine Arme eng um mich. Evies Kopf lehnte an meiner Schulter und sie begann zu weinen. Erst war es nur ein kleines schüchternes Wimmern, doch nach einem Moment wurde es zu einem Schluchzen und sie klammerte sich an mir fest. Ich schloss meine Arme um sie und hielt sie. Ich hielt sie einfach und lies sie sich ausweinen. Meine Finger streichelten sanft über ihren nackten Rücken und sie beruhigte sich.
Der kleine Engel schloss seine Augen und lehnte einfach weiter an mich.
Vorsichtig ging ich in die Knie, nur um unter ihre Kniekehle zu greifen und hochzuheben. Mit einer Hand unter ihren Kniekehlen und einem Arm an ihrem Rücken machte ich mich auf den Weg durch den Garten, um sie hier raus zu bringen.
Mir war es egal, dass es ein kürzerer Weg wäre durch die Haustür zu gehen, ich wollte nicht mit ihr an ihrem Vater vorbei gehen.

Wir gegen den Rest der Welt! Pietro Maximoff ff/Avengers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt