Türchen 1

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Weihnachten unter Spießer

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Weihnachten unter Spießer

Lunas Sicht

Ich drückte mich an der Autoscheibe fast meine Nase platt, um die hohen Schneeberge, so nahe an der Kanadischengrenze überhaupt zu erfassen, während sich der Landrover von Cole, seinen Weg durch die verschneite Straße bahnte. Ich hatte ehrlich damit gerechnet, dass die mehrstündige Autofahrt bis zu Zeds Eltern langweilig werden würde, aber das stimmte nicht, weil ich von den Eindrücken der Natur um mich herum so gefangen genommen wurde.

Cole fuhr extra für mich eine besonders schöne Strecke, zumindest sagte er mir das, obwohl ich den Verdacht hatte, dass er es lediglich tat, um die Fahrt zu verlängern, den sowohl er, als auch Zed, sahen diese Weihnachtstage nicht gerade fröhlich entgegen.

„Meine Mutter fragt noch einmal, ob wir nicht die Gästezimmer nehmen wollen", meinte Zed und tippte erst auf seinem Smartphone herum, bevor er wieder anfing, an dem Hemd zu ziehen, dass er trug. Er hasste es Hemden zu tragen, tat es aber heute trotzdem, weil er zumindest versuchen wollte einen guten Eindruck zu machen. Seine Eltern waren extrem spießig und würden schon genug an der Tatsache zu knabbern haben, dass „das Mädchen" das Zed mitbrachte nicht alleine seines war. Nicht nur. Ich war in einer Beziehung mit Zed und Cole. Das irgendjemanden zu gestehen, der nicht zum Noir gehörte, machte mich extrem nervös.

In der Außenwelt galt ich definitiv als Flittchen, Schlampe und schlimmeres und die Männer, die ich liebte, als Pervers.

„Auf keinem Fall. Erstens war es ein Kraftakt auch nur ein halbwegs anständiges Hotel zu den Feiertagen zu bekommen und zweitens: Sie werden uns sicherlich herausschmeißen, sobald wir uns outen", grinste Cole vergnügt, als würde er sich genau darauf am meisten freuen. Zed widersprach da nicht, warf mir aber einen aufmunternden Blick zu.

„Keine angst, Babygirl, es wird alles gut werden. Du bist auf das Schlimmste vorbereitet?"

Ich nickte stolz und atmete tief durch um den Mut wiederzufinden, den ich gehabt hatte, als ich großmütig verkündetet, das ich Zeds Eltern gerne kennenlernen würde und ich sicherlich dabei  nicht lügen würde, was mein Verhältnis zu den beiden Männern anging. Momentan war von dem Mut allerdings nicht mehr zu finden. Ich sollte aufhören angetrunken im Noir große Sprüche zu klopfen.

„Gut. Das wird wohl das Beste sein, aber wir sind da, für den Fall, du willst gehen, vergiss das nicht", hauchte Cole und zwinkerte mir durch den Rückspiegel zu, ich lächelte, weil ich wohl mit allem rechnete, nur nicht damit, dass ich nicht zumindest die Unterstützung von Zed und Cole verlieren würde. Ich liebte sie beide, wusste, dass sie mich genauso liebten und nichts würde uns je trennen. Nichts.

Rückblickend vielleicht ein naiver Gedanke.

Rückblickend vielleicht ein naiver Gedanke

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Take it deep, Babygirl - Adventskalender 2021 (Kurzgeschichten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt