Türchen 12

5.7K 425 84
                                    

Weihnachten unter Spießer – Teil 12

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Weihnachten unter Spießer – Teil 12

Lunas Sicht

Ich war gerade dabei, mir meine Hose über den Hintern zu ziehen und schaute noch einmal wild im Zimmer herum, ob ich nicht doch noch irgendwo meinen Slip finden konnte und beschloss dann es einfach aufzugeben.

Es war spät und wenn Cole und Zed zurück waren, würde ich sowieso bald wieder nackt sein, also machte es keinen Sinn, das Hotelzimmer so genau zu durchsuchen. Es reicht halbwegs vernünftig angezogen zu sein, um an die Rezeption zu gehen und ein weiteres Zimmer für Nadja zu buchen.

Doch da klopfte es so plötzlich an der Zimmertür, dass ich verwundert die Stirn runzelte. Zed und Cole waren jetzt ungefähr zehn Minuten weg und sicherlich nicht mal in Zeds Heimatort angekommen. Es war unmöglich, dass sie schon zurückkamen, es sei den, einer von ihnen hatte was vergessen.

In der festen Überzeugung einer der Männer vor der Tür vorzufinden, die ich so sehr liebte, machte ich mir nicht einmal die Mühe mir einen Pullover über das Spagettioberteil zu ziehen, unter dem ich wiederum nicht einmal einen BH trug. Warum? Selbe Begründung wie mit meinem Slip: Es lohnte sich wirklich nicht.

Doch anstatt einen verrucht grinsenden Zed oder Coles Engelsgleiche Gesicht vorzufinden stand da eine hochgewachsene, gertenschlanke Blondine, mit voluminösen Locken und wütenden veilchenfarbenen Augen, die mich bedrohlich angrinsten.

Ich machte einen Schritt zurück, weil ich kurz dachte eine Hotelangestellte vor mir zu haben, aber dann sah ich die fein manikürten Fingernägel, die sich an eine teuer aussehende Handtasche krallten und die anmutig geschminkten Lippen. So sah keine Angestellte aus und ich bezweifelte stark, dass ein anderer Hotelgast einfach so, an anderer Leuten Türen klopfen würde. Was bedeutete: Sie war hier meinetwegen und ich ahnte, dass sie Cordula war. Sie musste es sein und wenn sie hier war, bedeutete das nur das Zed und Cole mit Absicht weggelockt worden waren und ich war sofort in Alarmbereitschaft.

„Okay, was soll das werden? Ich tippe darauf, dass du Cordula bist und willst mir jetzt irgendeine Scheiße erzählen um...was zu erreichen? Rache? Perverse Fotos zu bekommen, um sie an deine perversen Freunden zu schicken? Egal was es ist: Das ist verrückt und ich unterhalte mich nicht mit verrückten." fauchte ich sie an und wollte ihr einfach die Tür vor die Nase zuknallen, aber sie stemmte ihre Designerschuhe dazwischen und drückte sie auf, worauf ich erschrocken zurückwich und mich selbst hasste, weil ich zuließ, dass diese Kuh mein Hotelzimmer betrat. Ihr Lächeln wurde breiter als sie meine Unsicherheit wahrnahm, wie ein Bluthund der seine Beute roch, dann aber gefror ihr das Lächeln, weil ihr Blick auf die Laken des Bettes fiel, die kaum eine Frage offen ließen was genau darin vor wenigen Minuten noch passiert war. Und das wiederum ließ mich voller Genugtuung meine Verunsicherung ablegen.

Ja, du Kuh! Ich hatte Sex! Mit ihnen beiden und es war großartig!

Ich war auf der Highschool gewesen und kannte solche Frauen wie sie. Intrigant und überheblich, reich und privilegiert. Sie war ein wandelndes Klischee aber ich war keine verunsicherte kleine Filmheldin, die sich mit Lügen vergiften ließ. Egal was sie zu sagen hatte, ich würde ihr kein Wort glauben. So einfach war das.

„Dann haben dir Zed und Cole also von mir erzählt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie sie mich behandelt haben", sagte sie hochnäsig und ich beschloss einen Rat von Melody zu befolgen, den sie mir mal gegeben hatte. In Zed und Coles Nähe konnte ich es mir leisten einfach nur das süße, schüchterne Ding zu spielen, aber für den Rest den Welt musste ich immer bereit sein, Arschtritte zu verteilen.

„Ja. Sie haben dich Scheiße behandelt. Allerdings hast du es verdient, wenn du mich jetzt also mit einer geheimen Wahrheit über die beiden Schockieren willst: Pech gehabt und nun verpiss dich aus meinem Zimmer, am besten Schneller als der Sicherheitsdienst es schafft hier herauf zu kommen." winkte ich ab und nahm den Hörer in die Hand, der mich direkt mit der Rezeption verbinden und...Cordula zischte vor Wut und schlug mir das Telefon aus der Hand, bevor sie Gift und Galle spuckte.

„Du bist eine miese, kleine Schlampe und wenn du glaubst, dass seine Eltern ihm das durchgehen lassen, dich mit ins Haus zu bringen, irrst du dich! Sein Stiefvater wird dafür sorgen, dass du an der ganzen Ostküste keinen Job bei irgendeiner Zeitung bekommen wirst, vielleicht fliegst du sogar von der Uni? Was könntest du schon dagegen tun? Du bist ein machtloses, kleines Waisenkind und eine perverse Drecksfotze, die keiner haben will. Du bist nicht mal soviel Wert wie der Dreck unter meinen Fingernägeln!" Schimpfte sie und ich ahnte schon jetzt, wo der Hase lang lief.

Zeds Mutter hatte sie auf mich angesetzt, weil sie meine Art der Beziehung eben nicht stillschweigend ertragen wird. Sie hatte tatsächlich den Versuch gestartet, mich und Cole und Zed aktiv auseinander zu bringen, aber den Gefallen würde ich ihr verfickt nochmal nicht gönnen!

Es mag eigentlich nicht meinen Charakter entsprechen, aber ich konnte Arschtritte verteilen, wenn ich wollte!

„Von mir aus. Soll Zeds Stiefzombie doch versuchen meine Karriere zu ruinieren, dann weiß ich wenigstens, zu wem ein Anwalt aus dieser Gegend alles Kontakt hat und ich kann einen wunderbaren Verriss über ihn verfassen. Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, Bitch! Ich brauche keine Zeitung, die mir eine Plattform bietet. Ich brauch nur ein Laptop und Twitter um wirklich unangenehme Fragen zu stellen. Ich scheiß auf deine Drohungen, es gibt absolut nichts was du sagen konntest, um mich zu erpressen!"

„Zed könnte gefeuert werden, wenn man erfährt wie pervers er ist!" fauchte sie und ich lachte etwas.

„Klar, ihn wegen seine sexuellen Vorlieben zu feuern ist auch gar nicht verfassungswidrig oder so. Wir würden dem Krankenhaus den Hintern wegklagen und dasselbe gilt für die Polizei. Oh, nein. Die wissen ja bereits von mir, also erzählst du da niemanden etwas Neues. Noch irgendwelche Erpressungsversuche, die du dir aus Filmen abgeguckt hast? Noch irgendwelche dummen Kommentaren über meine Perversionen, die nur verdeutlichen, aus welchen hinterwäldlerischen Ecken der USA du stammst? Oder war es das jetzt?" fragte, ich hob das Telefon wieder und dachte wirklich ihr damit allen Wind aus den Segeln genommen zu haben.

Doch weil sie wohl nichts mehr sagen konnte, ging sie auf mich los und versuchte mir definitiv die Augen auszukratzen.

„Rose Red". Das war die Farbe auf ihren Fingernägeln und Veronika würde sich tot lachen, wenn ich sagte, dass ich mich von einer Frau das Gesicht zerkratzen ließ, die zu „Rose Red" Fingernägeln, einen „Deep Red" Mantel kombinierte. Wenn man die Farbe nicht genau traf, sollte man es ganz sein lassen, hatte sie mir einmal gesagt. Und wenn man es nicht schaffte jemanden richtig anzugreifen, sollte man es ganz sein lassen, denn ich würde nicht wie ein Mädchen versuchen ihr meine Fingernägel durch das Gesicht zu ziehen.

Nein.

Ich machte Dinge richtig oder gar nicht. Also ballte ich meine Faust, wie Zed es mir einmal gezeigt hatte. Mit dem Daumen nach außen, damit ich ihn mir nicht brach, nahm meinen Ellenbogen hoch, verlagerte mein Gewicht und verpasste Cordula einen Schlag mitten auf ihre definitiv operierte Nase, die nach einem hübschen Knirschen sicherlich noch eine Operation brauchen würde.

Nimm das Miststück!

Nimm das Miststück!

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Take it deep, Babygirl - Adventskalender 2021 (Kurzgeschichten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt