Luna, Zed und Cole suchen jeweils ihren Platz in ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Dritt. Doch wenn die Welt sich gegen sie stellt und ihre Liebe erlischt, dann verschwindet auch Vertrauen und Hoffnung.
2 Kurzgeschichten.
Lesen des Hauptwerkes zwing...
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Kapitel 11
8 Jahre später
Der vierjährige rannte von seiner Gruppe aus zu dem Fahrzeug, dass er als das seiner Eltern erkannte und grinste froh, als Cole aus der Beifahrertür ausstieg und so weit in die Knie ging, dass er ihm einfach in die Arme rennen konnte.
„Na, mein Großer? Wie war dein erster Tag hier?" begrüße dieser seinen Sohn, der mit einem so frechen grinsen, dass Cole verdächtig an Zed erinnerte seine dünnen Armen um seinen Hals schlang.
„Toll!", jubelte der Junge und als Cole ihm einen Arm unter den Po schob und hochhob, sah er bereits wie ein Erzieher auf ihn zukam. Wahrscheinlich um Benjamin zu ermahnen sich nicht einfach überstürzt von der Gruppe zu entfernen, auch nicht, wenn er zu seinen Eltern lief.
„Hallo guten Tag, ich nehme an, sie sind hier um Ben abzuholen?", fragte der Erzieher und reichte Cole eine Hand, die er ergriff und sofort schüttelte. Währenddessen war Zed bereits vom Steuer hervor gerutscht und um den Wagen gegangen.
„Sind wir, wir stehen beide auf der Liste", erklärte Zed etwas erschöpft und schien ganz zufrieden zu sein, dass Cole Ben auf den Arm hielt. In seiner Praxis hatte er heute eine ganze Menge an Stress gehabt und der Benjamin konnte mit seiner quirligen Art immer auch noch die letzte Kraft aus einem heraussaugen. Noch etwas, was Cole an Zed erinnerte, aber nie aussprechen würde.
Das war das stillschweigende Einverständnis, dass sie alle drei hatten. Es gab kein: dein oder mein Sohn. Nur: unser Sohn. Die Biologie war da zweitrangig.
Der Erzieher prüfte pflichtbewusst auf einem kleinen Gerät die Abholliste, die dafür sorgte, dass Kinder nur berechtigten Personen übergeben werden durften.
„Oh, hier schien ein Fehler zu sein, Sie sind beide als Väter eingetragen." meinte er kurz und es war Ben, der als Erstes antwortete.
„Papa Cole und Papa Zed. Ich hab zwei Papas und eine Mama", erklärte er so gelassen, wie er es immer getan hatte. Der Erzieher blickte auf und nickte, nur ohne eine besondere Regung
„Ach so, dann ist alles in Ordnung. Ich brauch aber für die Akten noch die Haupterziehungsperson. Sind das auch Sie beide mit der Mutter?", fragte er rein professionell ohne das Lebenskonzept überhaupt in Frage zu stellen. Genau deswegen hatten sich Luna Cole und Zed genau für diesen Kindergarten entschieden. Sie war ihnen von jemanden aus Lunas LGBTQ-Gruppe empfohlen worden und besonders offen für alle Lebensstile.
„Ja. Das ist richtig. Unsere Frau ist heute nicht dabei, holt aber Benjamin sonst hauptsächlich ab" erklärte er und erst da stutzte der Mann und blickte kurz nach oben. Wahrscheinlich dachte er gedacht, wie viele es taten, dass einer der beiden der leibliche Vater war und der andere der neue Lebensgefährte von Luna, oder eben ein homosexuelles Pärchen, dass er Mutter alle Rechte einräumt, die das Kind zur Welt gebracht hatte. Kaum einer verstand sofort, dass beide Männer mit Luna zusammen waren.
