Friends In Low Places- Garth Brooks

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,,Johannes?" ,,Lena?", fragte er mich sehr verwundert. ,,Hey. Was machst du hier um die Zeit?", strahlte ich ihm an. Er zog mich in eine lange Umarmung und antwortete: ,,Ich bin nur eine Runde spazieren. Das mache ich öfter. Und was machst du hier?" Ich verklickerte ihm, dass ich nur mal kurz zu Bella wollte. Doch das nahm er mir nicht ab.

Bereits seit ein paar Monaten haben wir uns nicht mehr gesehen. Dennoch standen wir in häufigem Kontakt per WhatsApp.

,,Warum bist du wirklich so spät noch unterwegs?" ,,Ich...ich hab mich von Max getrennt", stotterte ich, ,,und jetzt bin ich auf dem Weg zu Mark. Ich wollte Kiwi abholen. Aber eigentlich möchte ich grad nicht unbedingt mit ihm reden. Wenn er von der Trennung wird er nur wieder Fragen stellen oder versuchen mich zu trösten." ,,Was wäre denn daran so schlimm?" ,,Dass ich gerade einfach nur schlafen möchte und alleine sein und es ist kompliziert gerade", kullerten wirre Worte aus meinem Wort.

Verständlich begann er zu nicken und nahm mir letztendlich mein Handy aus der Hand. Er ging aufs Marks Chat und fing an etwas hineinzutippen. Als ich ihn fragte, was das werden soll kam keine Antwort und er sendete eine Nachricht an ihn.

Lena: Hi. Wäre es okay, wenn ich Kiwi erst morgen abhole. Es ist grade viel los bei mir.

Gemeinsam starrten wir nur auf den Bildschirm, während Mark eine Nachricht schrieb.

Mark: Kein Problem, Leni. Kümmer dich erstmal um dich. Aber bitte sag mir nächstes mal bescheid, wenn Bella dich abholt. Hab mir schon Sorgen gemacht.

Fragend schaute Johannes in meine Richtung. Offentsichtlich wusste er nicht, was Mark damit meinte. ,,Ist nicht so wichtig", erklärte ich ihm, damit er keine weiteren Fragen stellt. Ohne eine weitere Frage gab er mir mein Handy zurück. Das mochte ich so an Johannes. Er war einfach unglaublich rücksichtsvoll.

,,Komm mit zu mir", sagte er schließlich. Verwirrt schaute ich ihn an, da ich nicht sicher war ob er es ernst meinte. ,,Ist das dein Ernst?" ,,Ja klar. Ich möchte nicht, dass du am Ende alleine auf einer Parkbank oder einem spukenden Hotel endest." Ein kurzes Lachen zog sich über mein Zwerchfell. ,,Ich will dir aber wirklich nicht zur Last fallen." ,,Ach quatsch.

Du kannst in unserem Gästezimmer schlafen und Emil würde sich bestimmt auch freuen dich wieder zu sehen." Grinsend schaute er mich an in der Hoffnung ich würde zusagen. Emil war Johannes' Sohn. Er war ein toller Junge. Aufgeweckt, neugierig, schlau und super lustig. Ich habe des öfteren schonmal auf ihn aufgepasst. Also sagte ich zu. Wie ein kleines Kind freute er sich und nahm mich noch ein letztes mal in den Arm, worüber ich sehr froh. Ich hatte wirklich einen Freund nötig. Außerdem war ich froh Emil und Johannes' Freundin Anna wiederzusehen.

Wir gingen zu seinem Haus. Es war ein wunderschönes geräumiges und lebhaftes Haus. Ein paar Pflanzen befanden sich vor der Tür, die mit Sicherheit Anna dahin gestellt hatte, denn Johannes ist nicht der größte Blumenfreund.

Bereits vor der Tür konnte ich schon die ganzen Dinge erkennen, die Emil für seine Eltern gemacht hat.

Schließlich öffnete Johannes die Haustür und wir traten zeitgleich ein. Er nahm mir meine Jacke und meinen Koffer ab und stellte sie in den Eingangsbereich ab.
Langsam betraten wir das Wohnzimmer, wo Anna gerade mit Emil spielte. Auf einem Kunstfellteppisch lag Emil auf dem Boden und spielte mit einem kleinen Flugzeug. Ein freudiger Blick kam auf Anna auf.

,,Lena?! Hii." Sie nahm mich fest in den Arm. ,,Hey. Ich freu mich dich zu sehen", entgegnete ich ihr. Verwundert sah sie nun Johannes und mich an. Gerade als ich etwas sagen wollte sagte Johannes: ,,Ist es okay, wenn sie vielleicht ein paar Tage hier bleibt. Max und sie haben sich getrennt?" ,,Oh das tut mir so leid. Natürlich darfst du hier bleiben", tröstete sie mich und nahm mich erneut in den Arm. Sofort machte sie sich auf den Weg um das Gästezimmer vorzubereiten.

Nun vernahm ich kleine Ärmschen, die sich an mein Bein klammerten. ,,Leni", quikte Emil vor sich hin. ,,Hey mein Großer", antwortete ich und bückte mich zu ihm runter um ihn auf den Arm zu nehmen. ,,Du bist aber ganz schön schwer geworden", lachte ich ironisch. Ein lautes Lachen ließ er von sich und klammerte sich um meinem Hals.

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