James
„Wer hat gewonnen?", fragte Tatze mich, als er aufgewacht war.
„Wir."
„Du hast ihn gefangen? Ich wusste es. Ich habe Jubelgeschrei gehört."
Ich lächelte nur matt. Er strahlte jedoch vor Freude.
„Du hast mir einen Schrecken eingejagt, Kumpel.", ich stieß ihn sanft in die Seite.
„Ach, mir geht es super.", sagte er motiviert.
Gerade als ich mir eine Ausrede für Remus parat legte, ging die Tür auf.
Moony stand wider der Reaktion von vorhin lächelnd da.
„Wie geht es dir?", fragte er besorgt, aber locker klingend.
„Super.", Sirius' Lächeln wurde augenblicklich breiter.
Was war mit Remus passiert, dass er plötzlich wieder so normal war?
Er brauchte einfach nur einige Minuten länger.
Ja, das musste es sein.„Du musst morgen wieder fit sein. Ein Wort: Party!", sagte Peter.
„Er sollte sich erstmal-", begann ich, doch Sirius stoppte mich.
„Nein! Morgen bin ich wieder fit. Ich werde heute schon gehen. Mir geht es gut."
„Madam Pomfrey wird damit nicht einverstanden sein.", stimmte mir Remus zu.
„Wenn sie sieht, dass es mir gut geht, darf ich sicher gehen.", versuchte uns Sirius zu überzeugen.
Aber da war ich mir nicht so sicher.—————————————————————————
Sirius19 Uhr.. Sie wollten mich doch nochmal besuchen kommen!
Ich konnte Madam Pomfrey überreden, mich gehen zu lassen. Doch das durfte ich nur, wenn ich in Begleitung war. Die Minuten vergingen und ich saß bereit auf meinem Bett.
Ich wollte hier nicht schlafen.
Auch wenn ich es nicht gerne zugab, hatte ich manchmal echt Angst alleine irgendwo schlafen zu müssen.
Ich brauchte einfach jemanden, der bei mir war.
Und bei meinen besten Freunden im Schlafsaal fühlte ich mich viel wohler.Um kurz vor 20 Uhr kam nochmals Madam Pomfrey vorbei.
„Ich glaube, du musst wohl doch heute hier schlafen.", lächelte sie.
Ich wusste, dass ihr das gefiel.
Es war echt schwer, sie zu überzeugen, überhaupt gehen zu dürfen.
Sie wollte mich lieber hier behalten, aber das wollte ich nun wirklich nicht.
Konnte denn nicht einfach irgendjemand kommen? Ich könnte einfach gehen, aber das würde sie eindeutig merken.
Gleich wäre die Besuchszeit um.
Als Madam Pomfrey wieder ging, lief mir eine einzelne Träne meine Wange hinunter.
Ich konnte hier nicht alleine schlafen.Leicht schluchzend wollte ich mich gerade hinlegen, als die Tür geöffnet wurde.
Remus und James kamen hinein. Beide sahen mich irritiert an.
„Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?", fragte Remus beunruhigt.
„Ist dir kalt?", fragte James.
„Nein, ich möchte einfach im Schlafsaal schlafen. Ich darf nur gehen, wenn ich eine Begleitung habe, die aufpasst, dass mir nichts auf dem Weg passiert.", murmelte ich peinlich berührt.
„Also ich wäre ja dafür, dass du noch hier bleibst.", sagte James streng.Hätte nicht Peter kommen können?
„Bitte", flehte ich beide an.
James machte Anstalten zu gehen. Oh bitte nicht.
Doch als er gerade aus der Tür ging, lief mir glatt noch eine Träne über die Wange. Ich wischte sie so schnell wie nur möglich weg. Remus sollte mich nicht so sehen.„Komm schon mit. Ich begleite dich.", hörte ich ihn sagen.
Er kam auf mich zu und wartete, bis ich aufstand.
„Danke.", flüsterte ich verlegen.
„Aber dann hör jetzt bitte auf zu weinen.", bat er mich lächelnd und legte einen Arm um meine Schulter.
„In Ordnung."
Zusammen liefen wir aus dem Krankenflügel.
Natürlich nicht, ohne Madam Pomfrey noch eine angenehme Nacht zu wünschen.—————————————————————————
RemusWarum weinte er?
Warum versuchte er zu umgehen, hier schlafen zu müssen?
Was war mit ihm los?
Ich machte mir wirklich ernsthafte Sorgen.
So viele Fragen, die ich zur Zeit nicht beantworten konnte. Ich schob sie widerwillig beiseite und konzentrierte mich auf Sirius.
Ich schaute ihm seit dem Spiel das erste Mal wirklich wieder ins Gesicht.
Er hatte seinen Kopf gesenkt und sah angestrengt aus.
Er achtete auf seine Füße, was mir eigenartig vorkam.
„Alles gut?", fragte ich also vorsichtig nach.
„Was? Ja. Ja, alles gut."
Doch es stimmte etwas nicht. Das spürte ich sofort. Ich versuchte die Stille zwischen uns zu unterbrechen.
„James meinte das nicht so. Aber er macht sich echt Sorgen."
Das tat ich auch. Insgeheim mehr als er. Aber ich konnte ihn doch nicht im Krankenflügel lassen, wenn er sich dort nicht wohl fühlte.Als wir in den Gemeinschaftsraum kamen, saßen noch einige Schüler hier. Die meisten machten noch ihre Hausaufgaben.
Als wir gerade die Treppe zu unserem Schlafsaal besteigen wollten, kamen uns drei Mädchen aus der 5. entgegen.
„Wie geht es dir, Sirius??", fragte eine von ihnen.
Er hatte sicher schonmal was mit ihr gehabt. Sie kam mir ziemlich bekannt vor.
Ich wollte mir das Gespräch nicht mit anhören müssen. Es machte mich nur noch eifersüchtiger.
Aber warum musste er überhaupt mit ihr reden?
Er brauchte seine Ruhe. Ja, genau.
„Sirius würde es besser gehen, wenn er jetzt schläft. Er wünscht euch allen sicher eine gute Nacht.", sagte ich also so selbstbewusst wie möglich, obwohl das eigentlich so gar nicht meine Art war.
Ich sah ihn leicht nicken. Er selbst hatte nichts gesagt.
Sonst war er doch immer der Laute von uns.
Aber wahrscheinlich war er einfach nur müde.Im Schlafsaal begrüßte uns Peter.
James war nicht im Raum. Er musste wohl bei Lily sein.
„Geht es dir schon besser?"
„Ja."
Er lächelte. Doch das Lächeln war nur aufgezwungen. Das konnte man sofort erkennen.
Zumindest ich. Ich tat es auch oft. Vor allem, wenn gerade Vollmond war.
„Ich gehe ins Bad und dann zu Bett.", sagte Sirius noch, bevor er im Bad verschwand. Peter und ich sahen ihm beide skeptisch hinterher.
„Er sieht nicht gut aus.", bemerkte er.
Er sagte es etwas zu laut, weshalb ich ihm einen warnenden Blick zuwarf. Danach flüsterte er leiser als nötig.„Er hat nicht viel Farbe im Gesicht. Hast du mal seine Augen angeschaut? So dunkel waren sie noch nie.."
„Er ist heute von einem Besen gefallen, Peter. Jeder hat mal einen schlechten Tag.", verteidigte ich ihn.
Ich meine, was hatten Peter und James bloß?
Er hatte einen Unfall. Wie soll er denn aussehen?
Als wäre er auf einem Schönheitswettbewerb?
Außerdem sieht er für mich immer fantastisch aus.—————————————————————————
Sirius„Jeder hat mal einen schlechten Tag."
Er hatte wahrscheinlich recht.
Es war einfach ein blöder Tag für mich. Ich setzte mich auf den Boden. Ich hatte schon seit dem wir im Gemeinschaftsraum angekommen sind, das Gefühl, jede Sekunde zusammenzubrechen.
Mir war schwindelig und ich hatte extreme Kopfschmerzen.
Es fühlte sich so an, als hätte ich Liter an Alkohol getrunken. Alles drehte sich, nur mein Verstand blieb scharf.
Ich war nicht betrunken, ich nahm es aber so war, als wäre ich es. Ich wollte nur noch ins Bett.
Dazu musste ich mich aber erstmal wieder auf die Füße stellen.
Vorsichtig zog ich mich am Waschbecken hoch. Mir tat so gut wie alles weh.Als ich mich etwas beruhigt hatte, verschwand ich in mein Bett. Kurz nachdem ich meine Vorhänge zugezogen habe, hörte ich auch schon das Schnarchen von Peter.
Aber ich hatte das Gefühl, dass Remus noch wach war. Lag er auch mit offenen Augen in seinem Bett?
„Remus?", flüsterte ich in die Stille.
„Ja?", ich zuckte leicht zusammen. Mit einer Antwort hatte ich nicht wirklich gerechnet.
„Oh nichts. Ich wollte nur wissen, ob du noch wach bist."
„Achso.", murmelte er kaum hörbar.„Darf ich dich was fragen?"
„Klar.", flüsterte ich genau so leise. Was wollte er wissen?
„Warum hast du vorhin geweint?", fragte er mich direkt.
Irgendwie wusste ich, dass er das fragen wollte.
Sollte ich ehrlich sein?
Würde er es lustig finden?
Nein.
Er würde es verstehen.Doch trotzdem sagte ich nur:
„Keine Ahnung. Es war eigentlich nichts."**********************************************
Hiermit bedanke ich mich mal an die schon über 100 Reads.
Vor allem bedanke ich mich bei den Leuten, die jedes Kapitel mit Freude lesen. <3
-L (:
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Kann aus Freundschaft Liebe werden?
RandomKann aus Freundschaft Liebe werden? Genau das fragt sich der 16 Jährige Remus Lupin. Er besucht mit seinen besten Freunden Sirius, James und Peter mittlerweile das 6. Schuljahr in Hogwarts. Das ist eine Marauder und Wolfstar Story. Da ich dieses Sh...