Sirius
„Lieber Remus, 25.01.1977
McGonagall hat mir geschrieben.
Du bist abwesender im Unterricht geworden. Viele Lehrer berichten das selbe. Was ist los?
Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst.
-in Liebe Mum"„Lieber Remus, 08.02.1977
es ist vollkommen okay, dass du nicht all deine Gedanken mit mir teilen willst.
Doch wenn deine Noten und dein Lernverhalten darunter leiden, geht es mich wohl doch etwas an.
Du weißt, dass ich dich liebe und immer für dich da bin.
Du warst schon immer ein eher verschlossener Mensch, doch ich möchte dich verstehen.
-in Liebe Mum"„Lieber Remus, 17.02.1977
bitte schreibe mir zurück. Ich mache mir langsam Sorgen um dich.
Dumbledore hat mir geschildert, was passiert ist.
Richte Sirius bitte von mir aus, dass ich ihm danke. Dich zu retten, war sehr mutig und vor allem riskant. Er ist ein wahrer Freund.
Bitte lasse die Hilfe zu, die du bekommst.
Du bist nicht alleine. Deine Freunde sind für dich da.
-in Liebe Mum"„Lieber Remus, 22.02.1977
wie geht es dir?
Gibt es einen Grund, weshalb du meine Briefe ignorierst?
Ist bei dir alles in Ordnung?
-in Liebe Mum"„Lieber Remus, 26.02.1977
wenn du mir nicht endlich antwortest, muss ich andere Maßnahmen ergreifen.
Kommen die Briefe überhaupt bei dir an?
Muss ich mir Sorgen machen?
Bitte antworte mir endlich.
-in Liebe Mum"„Lieber Remus, 01.03.1977
ich bin erleichtert, dass du mir endlich geantwortet hast. Doch ich kann deiner Nachricht wenig Glauben schenken.
Ich weiß, dass etwas nicht stimmt.
Warum willst du mir nur ungern schreiben?
Früher hast du mir regelmäßig geschrieben.
Ich erkenne dich kaum wieder.
-in Liebe Mum"Ich schaute James mit einem besorgten Blick an.
Auch er hatte keine Worte dafür.
Keiner von uns wusste etwas über diese Briefe.
Als ich gestern einen Brief von seiner Mutter erhielt, habe ich mich ziemlich gewundert.
Sie fragte darin nach, ob Remus alle Briefe von ihr erhalten hatte.
Heute, als er in der Bibliothek war, hatten wir uns deshalb auf die Suche gemacht.
Eigentlich las ich nicht gerne Briefe, die nicht für mich bestimmt waren.
Das gehörte sich nicht.
Doch sie bat mich darum, weshalb ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte.
Trotzdem zog sich mein Magen zusammen, als ich Briefe las, die eigentlich für Remus bestimmt waren.Ich verstand einfach nicht, weshalb er ihr bis vor Kurzem nicht antwortete.
Seine Mutter war total nett und sehr verständnisvoll.
Er konnte ihr immer alles erzählen.
Doch irgendwie musste sich das geändert haben.
Über einen Monat lang hatte er kein einziges Lebenszeichen von sich gegeben, was untypisch für ihn war.
Es war ihm wichtig, dass seine Mutter wusste, dass es ihm gut ging.
Vor allem weil sie sich oft Sorgen machte.Ich legte die Briefe zurück in Remus' Nachtschrank und schrieb danach einen Brief an seine Mutter, den ich gleich in die Eulerei mit James brachte.
Sollte ich ihm davon erzählen?
Immerhin ging es um ihn.
Doch ich wollte ihn nicht verletzen.„Wir tuen das Richtige, Tatze. Seine Mutter macht sich einfach Sorgen.", versicherte mir James nochmals. Wir liefen zusammen zurück in den Schlafsaal, wo wir Peter und Remus auffanden.
Ich fühlte mich trotzdem schlecht.
Alleine weil es ihm nicht gut ging und ich nicht wusste, was ich machen könnte.—————————————————————————
RemusIch saß schweigend auf meinem Bett.
Mein Blick galt dem Regen, der immer stärker gegen die Fenster prasselte. Ein Sturm zog auf, doch ich hatte keine Angst davor.
Im Gegenteil.
Ich liebte diese Art von Wetter.Gerade als ich aufstehen wollte, schmerzte meine Narbe mal wieder.
Der letzte Vollmond war bereits 3 Wochen her, doch es fühlte sich an, als wäre es erst gestern gewesen.
Ich hörte plötzlich Stimmen.
Sirius und James traten ins Zimmer. Es wurde plötzlich still.
„Wenn Ravenclaw gegen Hufflepuff morgen mit einer niedrigen Punktzahl gewinnt, sind wir auf Platz 1.", sagte Peter plötzlich.
Die Stille wurde ihm anscheinend allmählich zu unangenehm.
„Ja, stimmt. Deshalb decken sich einige Gryffindors bereits mit Alkohol ein. Ich meine, es ist doch eher unwahrscheinlich.", äußerte sich James.
„Finde ich auch.", stimmte Sirius zu.Sie setzten sich auf ihre Betten.
„Was sagst du dazu Remus?", fragte schließlich Peter.
„Ich interessiere mich nicht wirklich für das Spiel.", stammelte ich.
Ich hatte sowieso schon Kopfschmerzen und war extrem müde.
Am liebsten würde ich jetzt schon schlafen gehen, jedoch verriet mir die Uhr, dass es erst 18:12 Uhr war.
Mir ging es schon seit Tagen nicht wirklich gut. Ich fühlte mich einfach ausgelaugt.
Und der Brief von meiner Mutter gab mir den Rest. Klar, ich war selbst Schuld gewesen. Sie hatte sich Sorgen gemacht und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiß ich nicht einmal, warum ich ihr nicht zurückgeschrieben hatte. Es fühlte sich einfach falsch an, über meinen Zustand zu lügen, aber gleichzeitig wollte ich sie auch nicht beunruhigen.Ich legte meinen Kopf in die Hände. Das Pochen wollte einfach nicht aufhören. Zwei Tabletten hatte ich bereits eingenommen.
Ich verschwand im Bad um duschen zu gehen.
Als ich in der Dusche stand, wurde mir für einen kurzen Augenblick schwindelig, doch ich konnte mich schnell wieder auf das Wasser konzentrieren.
Ein Klopfen ertönte.
„Wir gehen zum Abendessen. Sollen wir auf dich warten?", fragte James laut, anscheinend weil er sich nicht sicher war, ob ich ihn hören konnte.
Ich überlegte kurz, doch kam schnell zu dem Entschluss nicht mitzugehen. Mein Magen zog sich augenblicklich zusammen.
„Nein, geht ohne mich."
„Kommst du nach?"
„Ja.", antwortete ich hastig.
Ich hörte nach einigen Sekunden die Tür zufallen.Langsam stieg ich aus der Dusche.
Das Pochen hörte einfach nicht auf.
Kurz überlegte ich, einfach nicht zum Abendessen zu gehen, doch ich sollte. Ich hatte schon seit Vorgestern nichts mehr gegessen.
Also machte ich mich fertig und fand mich auch wenig später in der Großen Halle wieder.
Stumm setzte ich mich auf meinen Platz neben Sirius.—————————————————————————
SiriusEr war erschienen.
Doch sein Blick fixierte sich nur auf den leeren Teller.
Ich schaute zu James, doch ich wusste, dass er genauso ratlos wie ich war.
Ich verstand es einfach nicht. Sonst war er immer so- so glücklich.
Keiner wusste, was er hatte. War es einfach nur eine Phase? Ich meine, Jeder hatte mal ein down.„Hey Remus, schreibst du eigentlich noch mit deiner Mutter? Ich sehe dich kaum noch Briefe schreiben.", versuchte ich ein indirektes Gespräch aufzubauen.
„Gibt nichts, was ich schreiben kann.", murmelte er.
Ich nickte nur.
Immerhin war ich der Rumtreiber, der das schlechteste Verhältnis mit seiner Mutter hatte. Also konnte ich es wohl kaum nachempfinden.
Ich wusste nicht, wie oft oder was man überhaupt seiner Mutter schreiben sollte.
Das es einem gut ginge?
Ob man gute Noten schreibt?
Wie seine Woche war?
Eigentlich war ich froh, dass ich sowas nicht machen musste. Ich kann meine Gefühle manchmal einfach nicht richtig ausdrücken.Aber es versetzte mir trotzdem einen kleinen Stich ins Herz.
Ich hatte keine Person in der Familie, mit der ich über alles reden konnte.
Ich war irgendwie eifersüchtig.Sie haben verständnisvolle Eltern.
Ich nicht.
Sie werden von ihnen geliebt, egal was passiert.
Ich nicht.
Sie können mit ihren Müttern alles teilen, weil sie vertraut miteinander sind.
Ich nicht.
Sie haben Familie, die sich um sie sorgt.
Ich nicht.
Sie werden immer von ihnen unterstützt.
Ich nicht.Das ist wohl der größte Unterschied zwischen uns.
Ich habe keine Familie, die mich über alles liebt. James' Mutter sieht mich wie ihren 2. Sohn, wofür ich auch sehr dankbar bin.
Aber ich bin nunmal ein Black und werde auch für immer einer sein.
Man kann alles in seinem Leben selbst entscheiden, außer seine Herkunft.
Die Familie, woher du stammst, wird dir immer bleiben.
Man kann sie nicht aus seinem Leben ausradieren.
Nicht löschen.
Nur lieben oder hassen.Und ich hasse sie.
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Kann aus Freundschaft Liebe werden?
De TodoKann aus Freundschaft Liebe werden? Genau das fragt sich der 16 Jährige Remus Lupin. Er besucht mit seinen besten Freunden Sirius, James und Peter mittlerweile das 6. Schuljahr in Hogwarts. Das ist eine Marauder und Wolfstar Story. Da ich dieses Sh...