Sirius
Ich zweifelte den Zettel an.
Was solle mir schon passieren, wenn ich nicht hingehe? Genau- Nichts.
Deshalb würde ich nicht hingehen.
Schätze ich.
Ich wusste gar nicht, dass ich so unentschlossen sein kann.Ich lief gerade zum Schlafsaal um meine Bücher wegzubringen, als ich genau in Remus lief, der anscheinend gerade gehen wollte.
Das fehlte mir noch.
„Entschuldigung", murmelte er und verschwand dann in den Gemeinschaftsraum.
Ich räumte meine Materialien weg und legte mich dann auf mein Bett. Meine Hausaufgaben könnte ich auch morgen noch machen.
Lieber dachte ich über das Gespräch mit Regulus nach.—————————————————————————
RemusEs fühlte sich nicht gut an auf ihn gewartet zu haben, nur dass er in mich hineinlaufen kann. Aber bei dem Zusammenstoß konnte ich den Zettel aus der Manteltasche ziehen.
Um ehrlich zu sein, dachte ich nicht, dass es klappen würde, aber jetzt wo es geklappt hat, bin ich umso glücklicher darüber.Ich las mir den Zettel schnell durch.
„Wenn du nicht erscheinst, bekommst du ein Problem."
Das hörte sich nicht gut an. Überhaupt nicht gut.
Dabei wusste ich nicht einmal, ob er hingehen würde.
Ich beschloss, einfach um diese Uhrzeit mal nachschauen zugehen. Ich meine..Nur zur Sicherheit.
Es klingt wirklich etwas psychopathisch. Aber ich wusste nicht, was er von Tatze wollte.Ich steckte den Zettel in meine eigene Manteltasche und lief in die Bibliothek um meinen Aufsatz in Kräuterkunde fertig zuschreiben.
Dort traf ich auf Lily und James, die auf jemanden warteten. Schnell stellte ich fest, dass ich diese Person war.
Ich schluckte.
„Wir müssen mit dir reden.", sagte James streng.
Hatte ich irgendetwas gemacht??
„Um was geht es?", fragte ich so locker wie möglich.
„Sirius.", flüsterte Lily.
James und Lily wollten mit mir über Sirius reden.
Das konnte nicht gut enden.
„Ich wüsste nicht, warum ihr beide mit mir darüber reden solltet-", ich fuhr mir nervös durch die Haare.„Wir sind der Meinung, dass ihr miteinander reden müsst. Und das noch heute.", hörte ich beide gleichzeitig sagen.
Doch es war heute schlecht. Ich war immerhin auf einer Mission. Auch wenn es ihn betraf.
„Geht das nicht morgen? Heute ist es wirklich schlecht."
Ich würde ihnen gerne über den Zettel berichten, doch er war allein für Sirius bestimmt gewesen.
Ich hatte mich schon eingemischt, also sollten es nicht noch andere tun.
„Warum?", hakte James nach.
„Mir geht es heute nicht so gut und Sirius macht einen abwesenden Eindruck- Außerdem hat er heute schon was vor, wie ich gehört habe.", versuchte ich mich herauszureden.
„Du weißt ganz schön gut über ihn Bescheid.", grinste Lily.
„Naja- Ich habe es nur vorhin von einem Mädchen gehört. Ich muss jetzt meine Hausaufgaben machen.", sagte ich noch schnell, bevor ich mich in eine andere Ecke setzte.—————————————————————————
SiriusEs war 19:02 Uhr. Gleich würde ich am Eingang ankommen. Ich hatte solange überlegt, dass ich sogar zu spät kam.
Alle Schüler waren bereits in ihren Türmen, da das Abendessen seit einer halben Stunde vorbei war.
Ich ging durch den Eingang, da ich niemanden im Schloss sehen konnte. Draußen erwartete mich mein Bruder schon. Er grinste mich frech an und hatte seinen Zauberstab fest in seiner Hand umklammert.
„Du bist ja doch noch gekommen. Zu spät.", säuselte er etwas genervt.
„Was willst du?", fragte ich direkt. Ich wollte nicht mehr Zeit mit ihm verbringen, als nötig.
„Heute kam ein Brief von der Familie. Du hast eine letzte Chance, Vernunft walten zu lassen.
Wenn nicht, sollst du bloß nie wieder nach Hause kommen.", erzählte er lässig.
Ihm war es ziemlich egal, da er der Liebling unserer Familie war.„Ich werde mich euch nicht anschließen.
Niemals.", zischelte ich aufgebracht.
Kurz konnte ich einen Hauch von Verwirrung in seinen Augen erkennen, doch er fing sich schnell.
„Wie kannst du unsere Familie nur so verschmutzen? Du bist für uns gestorben!", schrie er.
Ich bin für sie gestorben. Eigentlich sollte mich der Satz überhaupt nicht mehr verletzen.
„Du bist den falschen Weg gegangen und das weißt du. Ich hatte immer die Hoffnung, dass du so wie ich denkst. Doch diese Hoffnung war pure Zeitverschwendung.", sagte ich kalt und wollte mich gerade umdrehen, um wieder hinein zu gehen.
Ich hatte es satt.
Ich lag im Recht.
„Ich soll dir noch etwas von unserer Mutter ausrichten..", ich konnte die Häme in seiner Stimme deutlich hören.Ich drehte mich um und er stand mit gezücktem Zauberstab vor mir.
Was hatte er bloß vor?
Ich wollte etwas erwidern, doch es war bereits zu spät.
„Crucio!"
Ich sackte umgehend zu Boden und keuchte vor Schmerz auf.
Ich konnte kaum klar denken und spürte nur eins.
Schmerz.
Er strömte durch meinen kompletten Körper.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit senkte er seinen Zauberstab.
Mit schnellen Schritten lief er auf mich zu.
„Du bist nur neidisch, weil du das schwarze Schaf bist.", lachte er arrogant.
Danach trat er mir, wie als wäre ich ein Fußabtreter, auf mein Gesicht.
Ich konnte deutlich seine immer leiser werdenden Schritte hören.Ich bewegte mich nicht.
Ich verspürte noch zu starke Schmerzen.
Aber mehr taten mir die Worte meines Bruders weh.
Ich war der Feigling von uns.
Vorsichtig fasste ich mit meiner Hand an meine Nase. Ich konnte eindeutig Blut im grellen Licht feststellen.
Doch das war kaum der Rede wert.
Der Fakt, dass mein Bruder mich gerade gefoltert hat, tat mir soviel mehr weh als alles andere.
Von meiner Mutter war ich es gewohnt, aber von ihm?
Ich versuchte mich aufzurichten, doch mir wurde augenblicklich schwindelig, sodass ich liegen blieb.
Ich merkte, wie meine Augen feucht wurden.
Ich fühlte mich von meiner eigenen Familie verraten.—————————————————————————
Remus„Lumos", flüsterte ich in die dunkle Stille.
Ich konnte keine Stimmen ausfindig machen.
War die Verabredung geplatzt?
Leise lief ich auf den Eingang zu und ging dann nach draußen.
Mir stockte der Atem, als ich sah, wer auf dem Boden lag.
Tatze.„Sirius??", entsetzt schaute ich ihn an.
Er hatte Nasenbluten und es sah so aus, als ob er weinen würde. Doch trotzdem kam kein einziges Geräusch von ihm.
Er starrte mich nur mit seinen leeren Augen an.
„Was ist passiert?", ich kniete mich zu ihm hin.
Doch er schwieg, unterbrach den Augenkontakt zwischen uns jedoch trotzdem nicht.
„Ich bringe dich in den Krankenflügel."
„Bitte nicht.", er sah mich flehend an.
„Okay gut, ich bringe dich in unseren Schlafsaal.", ich wusste natürlich, dass er den Krankenflügel hasste.
„Es tut mir leid.", erneut lief ihm eine Träne die Wangen hinunter.
„Dir braucht nichts leid zutun. Ich will einfach nur, dass es dir wieder besser geht.", ich zwang mich zu einem Lächeln.„Kannst du aufstehen?", fragte ich nach.
„Ich-", augenblicklich versuchte er sich zu erheben, doch er hatte zu große Schmerzen, die man ihm deutlich ansah.
„Nein, bleib liegen. Ich trage dich.", sagte ich selbstsicher.
„Die Blicke..Du hasst es, wenn dich Leute ansehen-", ich merkte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, doch die Blicke waren mir im Moment egal.
Immerhin redeten wir hier über Sirius Black.
Er war mir alles wert.Also schob ich einen Arm unter seinen Rücken und einen unter seine Beine. Vorsichtig hob ich ihn hoch.
Schwer war er nicht gerade.
Ich machte mich mit ihm auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Bedacht, dass uns Schüler sehen und uns dumme Blicke zuwerfen konnten.
„Woher wusstest du, wo und warum- Ich verstehe das nicht-", er stotterte, was sich ziemlich komisch bei ihm anhörte.
Natürlich wusste ich, was passiert war.
Erst gestern hatte ich ein Buch über die drei unverzeihlichen Flüche in der Hand gehabt und sonst konnte ich es mir auch so denken.
Sein Körper war so gut wie steif und er verzog eine schmerzverzerrte Grimasse, auch nur bei der kleinsten Bewegung.
„Ich habe den Zettel gelesen.", sagte ich kurz, was ziemlich selbsterklärend war.Wir erreichten nun den Eingang des Gemeinschaftsraumes. Um diese Uhrzeit würden fast alle dort drinnen sitzen.
„Es tut mir alles so leid.", entschuldigte er sich erneut.
Ich ignorierte ihn und sagte das Passwort.
Wie erwartet ruhten fast alle Blicke auf uns, als ich durch den Raum lief. James, Peter und Lily, die gerade am Zauberschach spielen waren, sprangen sofort von ihren Sesseln.
„Habt ihr nichts Besseres zutun, als uns anzugaffen? Er ist verletzt!", zischte ich durch den Raum, worauf alle plötzlich inne hielten.
Man kannte mich nur als den schüchternen Remus, der kaum redete.„Genau. Gafft woanders hin.", gab mir James recht und Lily schaute alle mit einem vernichtenden Blick an.
„Was ist passiert?", flüsterte Peter.
„Gleich.", sagte ich nur schnell und lief die Treppen empor.
James, Lily und Peter hinterher.
„Ich bin müde.", sagte Tatze, als wir fast oben waren.
„Ich weiß. Ruhe dich aus, es ist alles okay.", versuchte ich ihn etwas aufzumuntern.
Er klang ziemlich unsicher und wusste nicht einmal mehr, wo er hinschauen sollte.
Oh Sirius.
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Kann aus Freundschaft Liebe werden?
DiversosKann aus Freundschaft Liebe werden? Genau das fragt sich der 16 Jährige Remus Lupin. Er besucht mit seinen besten Freunden Sirius, James und Peter mittlerweile das 6. Schuljahr in Hogwarts. Das ist eine Marauder und Wolfstar Story. Da ich dieses Sh...