-7.Das Quidditch Spiel-

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Sirius

„Komm schon. Wir müssen trainieren. Das Quidditch Spiel steht an!", drängte mich James zum Spielfeld.
„Ich glaube, ich steige bald aus.", murmelte ich.
„Deine Laune kann man sich ja nicht mehr mit ansehen. Sag dem Jungen doch einfach, dass du Gefühle für ihn hast. Sag mir den Namen und ich kann das auch für dich machen.", sagte er aufmunternd.

Ich musste diese Dinge endlich beiseite schieben. Morgen würden wir gegen Slytherin spielen.
Ich habe viel zu wenig trainiert.
Das wusste auch James.
„Nein, ich mache das schon."
„Du wirst es nicht machen. Warum hast du so eine Angst davor?", fragte er mich interessiert.
„Weil sehr viel auf dem Spiel steht."
Er nickte nur und wir fingen an zu trainieren.

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Remus

„Alles gut, Peter?", fragte ich ihn, als wir wartend auf einer Gryffindor Tribüne saßen.
„Hab mit einem Slytherin gewettet.", flüsterte er.
„Was?"
„Hab so viel gewettet, dass mein ganzes Geld draufgehen könnte-"
„Ach Peter!", sagte ich ernst.
Ich wusste, wie er war. Er dachte zu oft nicht nach. Gerade wollte ich ihm eines besseren belehren, als ich schon den Pfiff von Madam Hooch hörte.
Die Slytherins und Gryffindors stiegen in die Höhe, darunter auch Sirius und James.
Ich mochte Quidditch nicht wirklich, aber für sie war ich bei jedem Spiel dabei.

Ich unterhielt mich gerade mit Lily, als der Sprecher bekannt gab, dass es 10 zu 0 für Slytherin stand.
„So ein Mist.", sagte sie.
„Unser Team ist besser, da bin ich mir sicher.", ermunterte ich sie.
Ich wusste, dass sie die meiste Zeit nur zu James blickte, aber das würde sie niemals zugeben.
Genauso, wie ich nicht zugeben würde, dass ich nur Sirius zuschaute..
„Schau mal! Der Schnatz!", rief Peter nach weiteren 20 Minuten. Es stand bereits 60 zu 20 für Slytherin.
„Ich hoffe James bekommt ihn.", hörte ich Lily sagen.
Ihre Freundinnen kicherten.
Das erste Mal beim heutigen Spiel schaute ich zu James. Er ging gerade in einen Sturzflug, flog gerade rechtzeitig wieder geradeaus. Der Schnatz war weg.
Ich konnte sehen, wie er enttäuscht zu Lily blickte.

„80 zu 30 für Slytherin!", rief der Sprecher, als Slytherin wieder punktete.
Weitere 10 Minuten vergingen.
Es wurde erst wieder spannend, als James so aussah, als würde er den Schnatz erblicken.
Er raste wieder los.
Aber auch der Sucher für Slytherin war dicht hinter ihm.
Lily und Peter fieberten mit, während ich Sirius suchte.
Er schlug einen Klatscher zu einer Jägerin von Slytherin. Dieser ging scharf an ihr vorbei.

Die ganze Aufmerksamkeit lag auf James. Er versuchte immer noch den goldenen Schnatz zu fangen. Er und der Slytherin waren nun auf gleicher Ebene.

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Sirius

Wenn James ihn endlich fangen würde, wäre es vorbei. Ich weichte bereits dem 3. Klatscher aus, der auf mich zuflog.
Ich schaute zu James, danach zu Remus.
Er saß neben Peter und Lily.
Schaute er mir wohl zu? Beachtete er mich überhaupt?
Seine Haare waren vom Wind zerzaust und eine leichte Röte konnte man auf seinem Gesicht erkennen. Es sah unglaublich putzig an ihm aus.
Sirius, konzentrier dich. Du musst dich auf das Spiel konzentrieren.
Doch als er mir in die Augen sah, war ich wie in Trance. Ich konnte mich einfach nicht bewegen.
Das um mich herum war für mich in diesem Moment unwichtig. Ich blickte nur in seine wunderschönen Augen.
Als Peter ihn jedoch etwas fragte, schaute er weg.
Ich war etwas enttäuscht.

Jedoch merkte ich schnell, dass es ein Fehler gewesen war, mich ablenken zulassen.
Denn als ich mich wieder auf das Spiel konzentrierte, sah ich einen Klatscher in meine Richtung rasen.
Ich konnte nicht mehr ausweichen. Er war zu nah.
Millisekunden später spürte ich bereits, wie ich fiel.
Kurz bevor ich aufschlug, hörte ich Jubelgeschrei.
James musste den Schnatz gefangen haben!
Das war das Letzte, woran ich dachte, bevor mir schwarz vor Augen wurde.

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Remus

„Und James Potter fängt den Schnatz! 150 Punkte! Gryffindor gewinnt das Spiel!!", rief der Sprecher.
Alle jubelten.
Doch ich schaute nur erstarrt zu Sirius.
Er fiel.
Er fiel immer tiefer.
Als er aufschlug, war die ganze Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet.
„Sirius Black stürzte durch einen Klatscher in die Tiefe!", schrie der Sprecher.
Einige Mädchen aus Gryffindor schrieen.
Ich sprang auf und rannte runter zum Spielfeld.
Ich hörte wie Peter, Lily und einige andere Schülerinnen mir folgten.

Als ich unten ankam, erblickte ich James. Er rannte ebenfalls auf Sirius zu.
Ich war der Erste, der bei ihm war.
Danach folgten James, Peter und Lily.
Madam Hooch und Madam Pomfrey kamen mit einer Trage.
Fast komplett Gryffindor stand nun auf dem Spielfeld.
„Hat jemand gesehen, wie tief er gefallen ist?", fragte Madam Hooch.
Doch ich starrte nur auf seinen bewusstlosen Körper.

„Es mussten bestimmt einige Meter gewesen sein. Er flog nicht gerade weit unten. Etwas muss ihn abgelenkt haben.", sagte James.
Zusammen liefen wir in den Krankenflügel. Dort wurde er sofort mit Medikamenten behandelt.
Plötzlich ging die Tür auf. Professor McGonagall stürmte hinein, dahinter jede Menge Mädchen, die ihn seit Jahren anhimmelten.
„Wie geht es ihm?", fragte sie schockiert.
„Den Umständen entsprechend. Er hatte ziemliches Glück.", antwortete Madam Pomfrey.

„Oh nein. Der Arme Sirius."
„Darf ich zu ihm?"
„Was ist mit ihm passiert?"
fragten einige Mädchen, die in der Tür standen.
„Gehen Sie bitte. Er braucht seine Ruhe.", sagte Professor McGonagall streng. Doch sie hörten nicht auf sie und schauten Sirius weiterhin mitleidig an. Als würde er davon aufwachen.
Konnten sie denn nicht einfach gehen?
Das Sirius Black ein Mädchenschwarm war, ist keine Überraschung. Aber von den meisten wollte er doch überhaupt nichts.
Sie machten sich nur unnötige Hoffnungen.
„Aber wir wollen bei ihm sein-"
„Er will sicher nicht alleine sein-"
Mit wem von ihnen hat er wohl schon rumgemacht?
Dieser Gedanke verletzte mich irgendwie.

„Remus? Remus?? Ist alles okay?", James wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich schaute ihn irritiert an.
Alle, außer er und Peter waren plötzlich weg.
„Sollen wir nicht lieber Madam Pomfrey holen?", flüsterte er James ins Ohr.
Dachte er, ich könnte ihn nicht hören?
Ich verstand jedes einzelne Wort. Klar und deutlich.
„Nein, er braucht nur noch ein paar Minuten."
Er schaute mich nachdenklich an.
„Er sitzt seit einer halben Stunde schon so da.", bemerkte Peter.
Ich wollte antworten, doch irgendetwas hinderte mich daran. War wirklich schon eine halbe Stunde vergangen?
Ich stand auf und lief aus dem Krankenflügel. Ich muss gehen.
„Remus? Wo willst du hin?", rief mir James verwirrt zu.
Doch ich antwortete nicht, lief einfach weiter.
Mit kaltem Wasser aus einem Waschbecken in der Jungstoilette, wusch ich mir kurze Zeit später das Gesicht.

Ich schaute in den Spiegel.
Es war nicht meine Schuld.
Es hatte nichts mit unserem Augenkontakt zutun gehabt.
Oder?

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Danke an SabrinaFlorence und Lesemaedchen7 <3
Dankeschön für das viele und vor allem nette Feedback. ❤️ ^^

-L (:

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