Kann aus Freundschaft Liebe werden?

-9.Die Party-

Remus

„Sirius? Sirius-", ich schüttelte ihn leicht am Arm.
„W-was?", er schaute mich erschrocken an.
„Du meintest, ich soll dich um spätestens 18 Uhr wecken. Du bist vorhin eingeschlafen.", erinnerte ich ihn an seine Worte.
Er hatte 4 Stunden geschlafen und nichts gegessen. Ich war mir sicher, dass es ihm nicht wirklich gut ging. Aber er wollte unbedingt den Sieg der Gryffindors mitfeiern.
„Stimmt..Danke", murmelte er, bevor er sich streckte.
Müde stand er auf und lief ins Bad. Er machte sich sicher fertig.

Ich würde im Zimmer bleiben. Ich hasste Partys einfach. Es war schon immer so gewesen und es wird sich auch nicht ändern. Es ist einfach überhaupt nicht meins.
Ich deckte mich zu und schlug ein Buch auf. Doch ich wurde nach wenigen Momenten schon wieder unterbrochen.
James und Peter kamen gerade ins Zimmer gestürmt.
„Wo ist Tatze?", fragten sie wie aus einem Munde.
„Im Bad. Er macht sich gerade fertig."
Man merkte, dass sie gute Laune hatten.
Dabei trinken sie doch sowieso nur?
Ich meine..Was ist daran so cool?
Ich werde es nie verstehen. Wow. Ich bin wirklich ein Rentner.

„Kommst du auch zur Party?", fragte mich James neugierig. Aber er kannte meine Antwort bereits, denn sie war immer die Gleiche:
„Nein, ich werde mein Buch weiterlesen."
„Spielverderber", nuschelte Wurmschwanz leise, aber hörbar.
„Ich bin nicht taub."
Er schaute mich peinlich berührt an.
„Sorry, aber es ist doch so-"
„Nein. Remus ist einfach nicht der Typ dafür. Er wird sich schon mit irgendetwas vergnügen, während wir weg sind.", stoppte ihn James.

„Gehen wir alle zusammen essen? Habe Bärenhunger.", versuchte Peter das Thema zu wechseln.
„Stimmt. Es gibt gleich Abendessen. Dann lasst uns los.", sagte James, als Sirius gerade aus dem Bad kam.
Also gingen wir alle nach unten.

Als wir die Halle erreichten, war sie schon gut gefüllt. Wir setzten uns wie immer auf unseren Stammplatz.
Doch etwas war anders. Lily saß in unserer Nähe, direkt neben dem Platz von James.
„Hi Evans, alles in Ordnung?", fragte James, als er sah, dass Lily etwas traurig ausschaute.
Das fiel mir auch auf.
Sonst lächelte sie immer.
„Severus ist vorhin zu mir gekommen und hat sich entschuldigt. Ich meine, jetzt? Jetzt erst? Ich weiß einfach nicht, was ich zu ihm sagen soll.", erzählte sie uns.
„Überleg doch mal was er mit Remus gemacht hat! Er ist gefährlich.", meldete sich eine Freundin von ihr.
„Ich weiß, aber wir sind schon so lange befreundet. Und es tut ihm ja auch unfassbar leid."
Das stimmte. Sie waren gute Freunde gewesen. Bis er sie als Schlammblut bezeichnet hatte.
„Du weißt ja, wie wir zu ihm stehen, aber es ist deine Entscheidung. Ich würde ihm nicht verzeihen. Niemals.", äußerte sich James.

Kurz herrschte Stille.
„Er sollte sich bei Remus entschuldigen. Immerhin hat Remus im Koma gelegen. Eine Entschuldigung ist das Mindeste.", sagte Sirius, wie aus dem nichts.
Lily stimmte ihm zu.
„Du hast recht. Warum entschuldigt er sich bei mir? Er muss sich bei Remus entschuldigen.", sagte sie also kalt.
Für mich war die Sache erledigt gewesen. Eine Entschuldigung erwartete ich nicht von ihm.
Immerhin würde er es sowieso nicht tun. Zumindest würde er es nicht ernst meinen.

Niemand sagte mehr etwas dazu.
Peter wechselte (wie auch so oft) das Thema, doch ich hörte ihm kaum zu.
Sirius aß wieder nichts. Das fiel mir sofort auf.
Er starrte nur auf seinen leeren Teller.
Müde legte er seinen Kopf auf den Tisch.
Ich tauschte mit Lily besorgte Blicke aus. Sie musste Sirius' Verhalten auch bemerkt haben.
Doch wir sagten nichts, ließen es einfach darauf beruhen.

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Sirius

Ich hörte viele Stimmen sprechen. Sie alle waren in meinem Kopf und hörten einfach nicht auf. Peter's lautes Lachen machte es dabei nicht besser.
Mir war schwindelig, schon seit heute Morgen.
Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Müde legte ich meinen Kopf auf den Tisch.
Ich wollte einfach wieder schlafen.
Meine Stirn pochte so stark, dass ich hätte schreien können.
Der Schmerz hörte einfach nicht auf.
Die Stimmen wurden immer lauter und drohten mich taub zu machen.