Remus
Heute werde ich mit ihm reden.
Nein.
Ich muss mit ihm reden.
Er muss mich nicht verteidigen. Vor allem nicht vor Severus Snape.
Nach dem gestrigen Tag habe ich ihn kaum gesehen, weshalb ich ihn gleich beim Frühstück um ein heutiges Gespräch bitten werde.
Ich war bereits auf dem Weg in die Große Halle, doch lief heute unglaublich langsam.Weil ich nicht mit ihm sprechen wollte.
Weil ich Angst hatte, dass er mich nicht versteht.
Weil meine Beine vor Aufregung zittrig waren.Trotz allen Bedenken lief ich mutig zu unserem Tisch.
Ich hatte Hoffnung, dass er noch nicht da war, doch als ich ihn erblickte, blieb ich kurzatmig stehen.
Nein Remus, du drehst jetzt nicht um.
Ich versuchte mir seit letzter Nacht, Worte zurecht zulegen, doch als ich dann vor ihm stand, war mein Kopf wie leer gefegt.
Alle Sätze die ich mir ausgedacht hatte, waren verschwunden.
Oh man.Ich setzte mich neben ihn, da ich Angst hatte, dass sonst meine weichen Knie bald den Geist aufgeben würden.
„Sirius?", war das Einzige, was ich herausbrachte.
Er drehte sich zu mir um und musterte mich fraglich.
„Ist alles gut bei dir? Du bist ziemlich blass und zitterst."
Als ob ich das nicht selbst wüsste.
„Willst du vielleicht etwas trinken?", fragte er mich besorgt und hielt mir ein Glas Wasser hin.
„Nein, alles bestens.", murmelte ich verlegen und spürte die Hitze in mein Gesicht steigen.„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir vielleicht reden könnten..", ergänzte ich.
„Natürlich. Vielleicht besser draußen? Ich glaube, du könntest frische Luft vertragen."
„Ja, ist gut."—————————————————————————
SiriusZusammen liefen wir zum Ausgang der Halle.
Ich schaute nochmal entschuldigend zu James, doch er zeigte mir nur einen Daumen nach oben.
Er wusste genau, dass Remus und ich irgendwann reden mussten und wünschte mir wahrscheinlich, dass alles gut werden würde.Draußen angekommen, spürte ich sofort die befreiende Frühlingsprise. In der Halle war es meist ziemlich voll und laut. Man konnte seinem eigenen Gedanken kaum folgen.
Aber hier war es komplett anders.
Es war ruhig und man konnte sich ohne Bedenken unterhalten.
Doch als Remus und ich dann beide ohne etwas zu sagen hier draußen standen, bildete sich eine unangenehme Stille.„Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht zum Reden zwingen sollen. Doch ich verstehe einfach nicht, was du für ein Problem mit mir hast.", sagte ich ehrlich.
Er sah kurz zu Boden, bevor er sprach.
„Ist schon okay, außerdem habe ich kein Problem mit dir.", er fokussierte sich auf einen Punkt neben mir, um mich nicht ansehen zu müssen.
„Warum wehrst du dich dann so gegen meine Liebe?", ich wollte eigentlich noch etwas hinzufügen, doch die ausgesprochenen Worte, ließen meine Stimme brechen.
„Weil du etwas Besseres verdient hast, Tatze.", antwortete er kalt.„Nein. Warum sollte ich etwas Besseres verdienen?", das sagte er nun schon zum 2. Mal.
Er schaute sich kurz nach anderen Schülern um.
Als er sicher war, dass keiner uns hörte, fing er an zu erzählen.„Weil ich ein verdammter Werwolf bin!
Schau dir meine Narben an. Sie sind unfassbar hässlich. Ich bin hässlich.
Snape hat Recht.
Ich weiß, was er gesagt hat.", sprudelte es förmlich aus ihm heraus.
Ich trat einen Schritt näher auf ihn zu und versuchte in seine wunderschönen Augen zu blicken.
„Bitte schau mich endlich an, Moony."
Ich weiß, dass es ihn Überwindung kostete.
Er kam mit der Nähe nicht zurecht.
„Du bist auf gar keinen Fall hässlich. Außerdem liebe ich deine Narben, Remus.
Snape war schon immer ein Tyrann. Auf gar keinen Fall darf man auf ihn hören."—————————————————————————
RemusEs fiel mir ziemlich schwer, den Augenkontakt beizubehalten.
Doch seine Worte rührten mich.
Ich wusste, dass er die Worte ernst meinte.
Das spürte man sofort, als er sie aussprach.
Doch so sah er mich, nicht ich mich selbst.
„Ich weiß nicht, ob es klappen wird.", murmelte ich traurig.
Ich schaute wieder auf den Boden, doch er nahm mein Kinn in seine Hand und zwang mich somit, ihn anzusehen.
„Ich doch auch nicht.", er lächelte matt.
„Vielleicht klappt es, vielleicht nicht. Aber wenn man es erst gar nicht versucht- Dann weiß man nicht, wie es gewesen wäre.", sprach er hoffnungsvoll weiter.
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Kann aus Freundschaft Liebe werden?
AléatoireKann aus Freundschaft Liebe werden? Genau das fragt sich der 16 Jährige Remus Lupin. Er besucht mit seinen besten Freunden Sirius, James und Peter mittlerweile das 6. Schuljahr in Hogwarts. Das ist eine Marauder und Wolfstar Story. Da ich dieses Sh...