Remus
Am nächsten Morgen wachte ich pünktlich um 7 Uhr auf. Es war eine gute Zeit, denn um halb 8 würde das Frühstück beginnen. Doch sofort fiel mir auf, dass ich mich alleine im Zimmer befand. Die anderen mussten schon weg sein. Aber wohin? Eigentlich standen sie selten rechtzeitig auf.
Ich lief in den Gemeinschaftsraum, doch da waren nur Lily und ihre besten Freundinnen. Bevor sie mich entdecken konnten, kehrte ich wieder in unseren Schlafsaal zurück, um mich fertig zumachen. Danach lief ich dann doch zum Frühstück. Allein.
Komischerweise erblickte ich dort jedoch auch niemanden.Betrübt setzte ich mich auf unseren Stammplatz. Sie waren schon wieder verschwunden. Ich wusste, dass ich sie unbedingt zur Rede stellen musste. Das würde ich auch sofort machen, wenn ich sie sehe. So geht es nicht weiter.
Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte...Snape? Was wollte er denn jetzt schon wieder?
Hat die Sache gestern nicht gereicht? Ich funkelte ihn wütend an. Versuchte es zumindest.„Entspann dich mal. Das gestern war doch nur Spaß. Ich wollte dich nur fragen, ob ich das Buch ,Zaubertränke bis zum verkorksten Tode' ausleihen kann. Ich habe herausgefunden, dass du es hast."
Verwundert starrte ich ihn an. Hatte er gerade höflich nach einem Buch gefragt? Vielleicht war es aber auch nur wieder eine Falle.
Ich sollte nicht immer so negativ denken.
„Ja, du kannst es haben.", antwortete ich deshalb gelassen.
Jetzt starrte er mich schockiert an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Aber warum schon am Morgen überreagieren? Unnötigen Streit wollte ich wirklich nicht. Das wollte ich eigentlich nie. Außerdem waren Zaubertränke sowieso nicht mein Fachgebiet. Wir alle wussten, dass Snape uns in diesem Bereich alle haushoch schlagen würde, doch keiner würde das jemals zugeben.„Also gibst du es mir einfach so?", fragte er skeptisch, als hätte ich irgendwelche Hintergedanken.
„Ja.", ich zog es aus meiner Tasche und überreichte es ihm. Ich wollte es sowieso heute in die Bibliothek zurückbringen.
Er schaute mich immer noch unglaubwürdig an.
„Ich meine es ernst, du kannst es haben. Ich brauche es nicht."
Mit diesem Satz stand ich auf und verschwand aus der Großen Halle. Der Appetit war mir sowieso vergangen.
Schnurstracks war ich schon draußen auf dem Schulgelände. Unsere ersten beiden Stunden waren Pflege magischer Geschöpfe, auch PmG genannt. Ich war, wie erwartet, der Erste und setzte mich deshalb auf einen Stein um zu warten. Ich holte ein anderes Buch zum lesen heraus.„Hey Moony, hier bist du ja!", hörte ich Sirius schreien. Die drei kamen auf mich zu.
„Oh ja. Hier bin ich ja.", sagte ich sarkastischer, als beabsichtigt. Trotzdem erwartete ich eine Erklärung.
Doch sie schwiegen.
„Wo ward ihr alle?", hakte ich also nach.
„Oh. Also weißt du..Es war nicht wirklich-", fing Peter an, doch ich stoppte ihn abrupt.
„Es war nicht wirklich wichtig? Seit Wochen seid ihr andauernd nicht aufzufinden. Denkt ihr, ich bemerke das nicht?", fragte ich entsetzt. Warum konnten sie nicht einfach ehrlich zu mir sein?„Wir wecken dich nur ungerne.", versuchte sich James zu verteidigen. Ach wirklich? Sie nehmen doch selten Rücksicht auf mich. Wie oft wurde ich schon wach, als sie betrunken von irgendeiner Party mitten in der Nacht zurückkamen, weil sie keine Rücksicht auf mich genommen hatten?
„Ihr könnt ruhig sagen, wenn ihr ein Problem mit mir habt!", meine Worte waren eher ein Schreien. Ohne es zu wollen, bildeten sich Tränen, die ich eilig versuchte, wegzublinzeln.
„Moony, beruhig dich. Wir haben kein Problem mit dir.", Sirius kam mit ruhiger Stimme auf mich zu.
„Wir haben nichts gegen dein pelziges Problem.", sagte Peter betont. Ich habe gar nicht explizit davon gesprochen..Sirius und James starrten ihn an.
Sie hatten also wirklich ein Problem damit.
„Dann lasst mich doch einfach in Ruhe, wenn ihr damit nicht mehr klar kommt!"
Ich nahm meine Sachen und lief verletzt nach drinnen. Ich habe mich selten so leer gefühlt.
Eigentlich war mir der Unterricht sehr wichtig. Ich schwänzte tatsächlich nie. Aber mir vorzustellen, jetzt fast 2 Stunden neben den dreien zu sitzen, war nicht sehr verlockend.
Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich war tatsächlich gekränkt. Von meinen besten Freunden.
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Kann aus Freundschaft Liebe werden?
DiversosKann aus Freundschaft Liebe werden? Genau das fragt sich der 16 Jährige Remus Lupin. Er besucht mit seinen besten Freunden Sirius, James und Peter mittlerweile das 6. Schuljahr in Hogwarts. Das ist eine Marauder und Wolfstar Story. Da ich dieses Sh...