Langsam kommen wir der Sache näher

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Vor sich hin summend sass Ruby an schwarzen See und beobachtete die Wasseroberfläche. Ein warmer Wind zog durch die Highlands und brachte den mickrigen Restschnee  dazu, wegzuschmelzen. Sanft blies er Ringe über das Wasser das leise gegen das Ufer plätscherte, an dem Ruby sass. Leise klopfte sie die Melodie des Liedes mit den Fingern an ihren Schuhen mit und starrte weiter ins nichts.

Seit sie vor ein paar Wochen in eine Prügelei verwickelt worden war, hat sie sich vorgenommen, ihre Gabe – wie Albus es nannte- zu trainieren. Sie wollte in keine Schwierigkeiten mehr gelangen, ohne dass sie es wollte. Also kam sie öfters an den See, wo während den kalten Spätwintertage nur selten jemand da war. Bald würden sich aber wieder Schüler hinaustrauen, wenn die Temperaturen noch ein wenig stiegen. Da musste sie sich dann ein neuen Ort suchen. 

Gerade im Moment beobachtete sie, wie Albus seine Zitronen Bonbons an Tante Minnie vorbei zu schmuggeln versuchte. Dabei ging er nicht gerade unauffällig vor. Ein Grinsen schlich sich über Rubys Gesicht. Sie würde ihm später ein paar abnehmen als Gegenleistung, dass sie Minnie nichts erzählte. Ihr Vorliebe für Süssigkeiten hatte sie von ihrem Vormund übernommen.

Sie liess ihren Blick weiter wandern und entdeckte eine Schülerin, die gerade mit ihrer Haarfarbe herumexperimentierte. Ruby glaubte sich zu erinnern, dass dieses Mädchen Tonks hiess. Nymphadora Tonks. Ruby hat sie vor kurzem mal davor bewahrt, ein Portrait in den Gängen von der Wand zu reissen. Dank Tonks Tollpatschigkeit war diese zu allem fähig. Da musste man immer gut Acht geben. Ruby hatte gewusst, dass der blutige Baron Tonks für die nächsten drei Nächte nicht hätte schlafen lassen, weil sie seiner vorübergehende Geliebte das Portrait verunstaltet hätte. Dies hätte dann Auswirkungen auf die Teste von Tonks gehabt, was dann zu einem grossen Missgeschick geleitet hätte, das Professor Sprout der armen Tonks nie verziehen hätte.

Tonks hatte sich schliesslich für eine Türkisfarbe entschieden und eilte eilig zum nächsten Unterricht, zu dem sie schon zu spät war.

Lächelnd sah Ruby ihr hinterher. Tonks schien eine lustige Person zu sein, mit der Ruby gerne mehr Zeit verbringen würde. Wehmütig seufzte Ruby auf und sah sich weiter um. Sie entdeckte Charlie.

Er sass in einer Nische im Schloss und hatte seine Nase in einem Buch vergraben. Neugierig warf Ruby einen Blick hinein und erhaschte ein Blick auf ein bewegendes Bild eines Drachens. Fasziniert versuchte Ruby ein paar Zeilen zu entziffern, ehe Charlie unerwartet umblätterte. Diesmal begann Ruby zugleich mit Charlie zu lesen. Jedenfalls versuchte sie es. Sie war natürlich nicht überrascht gewesen, als es nicht funktionierte. Deshalb beobachtete sie die Drachenbilder. Sie bemerkte, dass eins der Bilder ein kleiner Text daruntergeschrieben hatte. Sie kniff ihre Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Buchstaben. Ein überraschtes Keuchen entfuhr ihr, als sie einwandfrei lesen konnte, was dort stand. Gerade wollte sie nochmals die Wörter lesen, als ein abgedämpfter Schrei erklang und Charlies Kopf hochruckte. Seine plötzliche Bewegung riss Ruby aus ihren Gedanken und sie spürte, wie sie wieder in ihren Körper zurückkehrte. Bevor sie aber gänzlich weg war, sah sie gerade noch, wie Charlie dem Korridor entlangrannte, hin zu einem Mädchen mit Türkishaaren, und einer kleineren Person. Sie erspürte einen Anflug von Panik in ihn, ehe sie ihre Augen ruckartig öffnete und sich wieder am See befand.

Verwirrt blinzelte Ruby und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Wie lange war sie weg gewesen? Anhand von Sonnenstand, war es bald Zeit zum Abendessen. Etwas steif richtete sich Ruby auf und versuchte mit laufen ihre kalten Muskeln zu erwärmen. Das letzte Stück zum Schloss entschied sie sich zu rennen. Als sie die Eingangstore durchschritt verfiel sie wieder in ein Lauftempo. Ein leichter Schmerz pochte durch die rechte Seite ihres Brustkastens. Die Nachwirkungen, der Rettungsaktion beim Quidditch ein paar Monate zurück.

Im gemütlichen Schritttempo begab sie sich zum grossen Saal. Das Abendessen hat zwar erst von kurzem gestartet, war aber schon in vollem Gange, trotz dem ständigen Zufluss von Schülern und ebenfalls ein paar Lehrer. Gerade wollte sie in die grosse Halle abbiegen, als sie von hinten unerwartet angerempelt wurde. Mit einem Grunzen fiel sie zu Boden. Schadenfreudiges Lachen erklang in ihrem Rücken. Sie drehte sich in eine Sitzposition und stützte sich auf ihre Ellenbogen ab. Sie war nicht überrascht, als sie Victoria und ihre Anhängsel sah. Genervt rollte Ruby mit den Augen und stand auf.

Between worlds(Charlie Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt