Schlimmer geht immer

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Rubys Dritte Schuljahr begann schrecklich. Vor den Ferien hatte sie sich bereits mit Minerva -nein, Professor McGonagall – zerstritten. Noch am Krankenbett. Professor McGonagall verstand nicht und Ruby verstand zu viel. So half es also nicht, als sie bereits am ersten Schultag, zu spät kam, einen verwirrten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Professor McGonagall hatte sie mit einem sauren Ausdruck angesehen und gefragt, warum sie zu spät war. Die Antwort gefiel ihr nicht.

«Miss Grindelwald, bleiben Sie stehen!», schrie McGonagall wütend hinter ihr her. Ruby war das egal. Stampfend verliess sie den Unterricht, ihre Schultasche hinter sich her schleifend. «Das sind fünfzig Punkte Abzug für Griffindor!», konnte Ruby McGonagall noch sagen hören.

«Setzen Sie es auf die Liste von weiteren Enttäuschungen die ich mit mir bringe!», schrie sie zurück. Es war kurz vor Mittag, aber das war ihr egal. Sie eilte hoch in den Griffindor Turm und warf ihre Tasche auf ihr Bett. Als sie wieder in den Gemeinschaftsraum stürmte, stand Veronica, die Präfektin von Griffindor, mit verschränkten Armen vor der Tür. Ohne ihr eines Blickes zu würdigen wollte Ruby sich an ihr vorbeidrücken. Ihre Hand schellte jedoch vor und hielt Ruby am Arm zurück.

«Was?», schnappte Ruby und wirbelte zu Veronica herum.

«Du hast uns fünfzig Hauspunkte gekostet», erwiderte diese bissig.

«Und?»

«Was stimmt nicht mit dir?», schnappte sie nun und schubste das kleinere Mädchen von sich. Wut schwang in ihrer Stimme mit. «Seit du vor zwei Jahren in Griffindor eingeteilt wurdest, bringst du uns nichts ausser Ärger. Wir hätten die Hauspokale gewinnen können, wenn du nichts wärst!»

«Du hättest dein lieber Jäger verloren, wenn ich nicht wäre. Gefolgt vom halben Quidditch Team. «

«Das war vor zwei Jahren, verdammt! Und dass war Glück im Unglück. Tu nicht immer so, als ob du speziell wärst. Bis du nämlich nicht. Du bist dumm, schwach und eine Gefahr für alle Schüler, nicht nur die Griffindors!»

Rubys letzter Geduldsfaden riss. Ihre Wut steigerte sich und ehe sie sich versah, hatte sie Veronica am Kragen gepackt und sie auf ihre Höhe hinuntergerissen. Veronicas erschrockenes Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt.

«Hör zu, Klugscheisserin. Es ist mir egal, ob du denkst, dass ich hier im falschen Haus bin. Es ist mir egal, dass du etwas gegen meinen Namen hast. Es ist mir egal, dass Du. Mich. Nicht. Magst. Langsam beginnt jedoch auch der Rest mir egal zu sein. Wie zum Beispiel, wenn ich meine Abnormalität dafür missbrauche, dass du ausversehen auf den wandernden Treppen vom sechsten Stock hinunterfliegst. Oder ich beim Niessen deine Haare abfackle und dein Kopf für den Rest deines Lebens wie schlecht geschmolzener Wachs aussieht. «

Ihr Gesicht erbleichte vor Furcht. Sie versuchte sich von Ruby loszureissen, diese hielt sie jedoch mit einem eisernen Griff fest.

«Du hast dich noch nie bemüht, mich zu verstehen. Also tue ich mir auch nicht die Mühe, mich zu erklären. Lass mir in Ruhe mich um meine Angelegenheiten kümmern und ich lasse dich ebenfalls in Ruhe. Verstanden?» Ruby wusste, dass ihre Drohung sich wie ein Lauffeuer durch Hogwarts verbreiten würde. Es war ihr egal. Alle sahen sie als das seltsame Mädchen mit Todeswunsch, da konnte sie genauso gut ihre Rolle spielen und die Vorteile geniessen, dies es mit sich brachte. Einschüchterung war eine davon.

Veronica nickte hastig und Ruby liess sie los. Schnell schreckte sie von dem kleinen Mädchen ihr gegenüber zurück und trat aus dem Weg. Ohne ihr eines weiteren Blickes zu würdigen, stakste Ruby an ihr vorbei. Die paar Schüler die sie in den Gängen antraf, machten einen grossen Bogen um sie. Dies ärgerte sie weiter. Auf eine Art war sie froh, dass die andern ihr nicht auf die Nerven gingen wie Veronica. Auf der anderen Seite, würde sie liebend gerne ihre Wut an jemanden auslassen. Sei eilte in den siebten Stock hoch und betrat den Raum der Wünsche. In ihrem Zimmer angekommen, warf sie sich erst einmal auf ihr Bett und schloss ihre Augen. Hier war es ruhig, hier was sie allein. Ihre Wut verflüchtigte sich mehrheitlich. Aber jedes Mal, wenn sie an das Schloss dachte, erinnerte es sie an die Menschen, die es beherbergte. An die Schikanen, die sie erleiden musste. Und die Wut bäumte sich wieder auf. Ruby versuchte ihre Gedanken auf anderes zu lenken. Aber wie von selbst wanderten sie immer wieder nach Hogwarts. Und die Wut bäumte sich erneut. Je öfters dies geschah, desto mehr verwandelte sich diese Wut in Hass.

Between worlds(Charlie Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt