Der Tod, den ich verfolge

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Mit einem erschrockenen Keuchen fuhr Ruby aus ihrem Schlaf hoch. Blitze erhellten das Innere ihres Zeltes. Der Donner übertönte ihr schwerer Atem. Es brauchte einen Moment, bevor sich Rubys Augen auf das Hier und Jetzt fokussieren konnten. Sie blies einen tiefen Atemzug aus und sackte zurück auf ihre Schlafmatte.

Es war eine Weile her, seit sie von einer solch alte Erinnerung träumte. Es kam ihr vor, als sei eine Ewigkeit vergangen, seit diesem schicksalhafter Tag, als ihr knapp dreizehn jähriges Ich sich dazu entschieden hatte, Chuck zu retten. Nicht, dass sie dies damals gewusst hatte, was für ein grosser Einfluss dies auf sie haben würde. 

Das Monster hatte den ganzen Tag sein "Projekt" durchgeführt. Robin und Ben hatten ihre Arbeit gut gemacht und es tatsächlich geschafft, die Lüge glaubhaft herüberzubringen. Das könnte jedoch auch daran liegen, dass Ruby nie weit von ihnen entfernt war und ein Auge auf sie hatte. Die beiden dachten sich, dass Ruby sie im Schlaf erdolchen würde, wenn sie es falsch machten. Dabei hatte sich Ruby nur Sorgen um die Jungs gemacht. Klar, es war wichtig, dass sie das Monster auf eine falsche Fährte lockten. Aber sie hatte den beiden auch eine schwere Aufgabe auferlegt, die sie nicht wirklich gewachsen waren. Da musste sie sichergehen, das ihnen nichts geschah. 

Mister Monster hatte die Lüge geschluckt. So schien es jedenfalls.

Am Abend, als Ruby sich zurück in den Raum der Träume schleichen wollte, bemerkte sie einen Schatten, der ihr folgte. Augenblicklich ist sie einen Gang zu früh abgebogen. Sie versuchte das Monster abzuschütteln, aber es blieb ihr dicht auf den Fersen.

Fiebrig hatte sich Ruby überlegt, was sie tun sollte. Es wäre wahrscheinlich sinnvoll gewesen, Onkel Alby oder Tante Minnie zu benachrichtigen. Götter, sogar Grummelnase Snape wäre eine akzeptable Wahl gewesen! Aber innerlich wusste Ruby, dass ihre Lehrer dem Monster nichts ausrichten konnten. Also tat sie das einzige, was ihr in den Sinn kam.

Sie brach die Hausregeln.

Wieder einmal.

Sie war schon früher bei Nachtruhe in den Gängen unterwegs gewesen, aber die Lehrer drückten bei ihr gerne ein Auge zu, wenn sie nicht gerade etwas Dummes anstellte. Aber diesmal, schlich sie sich in dem verbotenen Wald heraus. Und das Monster folgte ihr.

Ein weiterer Blitz zuckte durch den Himmel. Der Regen verstärkte sich und trommelte wütend gegen die Zeltwände. Ein blasses Licht näherte sich dem Zelteingang. Ruby verfolgte den Schatten den es warf mit ihren Augen. Automatisch griff ihre Hand nach dem Speer an der Seite ihrer Schlafmatte. Die Zeltklappe wurde zur Seite gerissen. Blitzschnell sass Ruby auf und hielt den Speer vor sich hin, bereit was auch immer ins Zelt trat, zu erstechen. Die Person drehte sich um. Der Lampenschein erhellte nun das Gesicht von Zoë Nachtschatten. Ruby entspannte sich augenblicklich und stellte ihr Speer zurück.

"Was gibt's?", fragte sie Zoë.

"Wollte nur sichergehen, dass du noch da bist.", antwortete sie schlicht. Mit anderen Worten, Artemis verlangte nach ihr.

"Wo sollte ich den schon hin? ", fragte Ruby leicht spöttisch und zog sich ihre Schuhe an. Zoë zuckte bloss mit den Schultern. Ruby stand auf, schnappte sich ihren Speer und drehte sich wieder zu ihr um. "Gehen wir. "

Zoë verliess das Zelt wieder und Ruby folgte ihr. Gemeinsam staksten sie durch den Regen, in die Richtung des grossen Zeltes von der Göttin Artemis.

"Was habe ich diesmal angestellt? », durchbrach Ruby's Stimme das Unwetter. Zoë hob nur spöttisch eine Augenbraue.

«Was hast du nicht angestellt? », schoss sie zurück.

«Ich habe noch nie versucht Cerberus mit veganischem Fleischersatz zu füttern», konterte Ruby ohne zu blinzeln. Zoë schob die Zeltplanke zurück und liess Ruby den Vortritt.

Between worlds(Charlie Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt