Ein haargenau überlegter Schlag (1)

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Jeder, der Hilfe sucht, soll diese auch bekommen

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Jeder, der Hilfe sucht, soll diese auch bekommen.

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𓂉

DER GERUCH VON Schweiß gemischt mit etwas Neuartigem, ausgehend von den sanierten Wänden des Boxstudios, umgibt mich. Die Inneneinrichtung ist nicht besonders gemütlich und dennoch ist der Fighters Room einer meiner absoluten Wohlfühlorte. An den stechend gelben Torbogen am Eingang habe ich mich gewöhnt. Das Abbild des Mannes mit der ausgestreckten Faust springt mir entgegen. Er trifft direkt auf den zersplitterten Schriftzug Fighters Room Fallsberg. Das Gelb blättert ab und offenbart ein kräftiges Rot.

Ich ducke mich, um nicht gegen die drei von der Decke baumelnden Glühlampen zu stoßen. Unter der Hausnummer sechs ist ein simples Klingelschild angebracht. Vorher halte ich über der Schulter noch einmal nach Theo Ausschau. Mal schauen, ob er die Hilfe dieses Mal annimmt oder sie, wie die Nachhilfe, schleifen lässt. Bislang ist er nirgends zu sehen, allerdings bin ich auch überpünktlich. Das Boxstudio ist der einzige Ort, wo ich es schaffe, zur vereinbarten Zeit zu erscheinen.

»Ayliz! Schön dich wiederzusehen.« Unter seinem Vollbart zeichnet sich ein Lächeln ab. Bei Claudio, dessen Miene generell vollkommen ausdruckslos ist, will das etwas heißen. Er zieht mich in eine Umarmung. Ich erwidere sie, indem ich ihm kurz auf die Schulter klopfe. Seine Wärme erinnert mich an heiße Sommertage im Schatten.

»Hey Claudio«, begrüße ich ihn. Er linst über mich hinweg.

»Wo ist denn dein Freund?« Ich verdrehe die Augen, weil wir die Diskussion schon am Telefon geführt haben.

»Er ist nicht mein Freund«, erinnere ich ihn erneut, dieses Mal mit mehr Nachdruck.

Die Härchen unter seiner Nase bewegen sich. Seine Augen liegen tief, als sie mich mustern. »Damit meine ich natürlich ein Freund.«

Werde ich ihm erklären, dass nicht mal das zutreffend ist? Das würde bedingen, ihm mitzuteilen, warum ich dennoch meine Freizeit mit ihm verbringe. Claudio über Theos Probleme zu unterrichten, steht mir nicht zu. Andererseits wird ihm gleich sofort auffallen, wie distanziert wir zueinanderstehen. Wenn er in den nächsten Stunden keine Vorliebe für den Kampfsport entwickelt, haben wir nicht mal etwas gemeinsam.

Was Eisberge verbergenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt