Wir hatten uns gerade verabschiedet und gingen zu den Autos. Bevor ich zu Matteos Auto gehen konnte, zog mich Tristan zu sich, indem er einen Arm um mich legte. „Ich muss sie mal entführen.", meinte er. „Tu dir keinen Zwang an.", kam es von Marco. „Viel Spaß.", flötete Mia, bevor sie ins Auto stieg. Noelle winkte uns noch zu. „Bring sie aber wieder zurück.", klang es etwas warnend von Matteo, bevor er auch einstieg. Dann fuhren sie weg. „Na komm, dann lass uns mal etwas Zeit nachholen.", lachte Tristan und führte mich zu seinem Auto. „Was hast du vor?", fragte ich, als er mir die Tür öffnete. „Lass dich doch einfach überraschen kleines.", er klang fröhlich. Da ich keine andere Wahl hatte, stieg ich ein.
Wir fuhren zu einer kleinen Hütte, welche etwas abseits stand. „Willst du mich hier unbemerkt umbringen oder wie?", scherzte ich, als wir aus dem Auto stiegen. „Tja wäre ne Option...", schmunzelte Tristan. „Aber deshalb sind wir nicht hier. Das hier ist mein persönlicher Rückzugsort. Wenn ich mal eine Pause von allem brauche, wenn ich über Sachen nachdenken muss, wenn ich einfach mal allein sein will.", erklärte er. Seine Stimme war sanft. Nun schaute ich ihn fragend an: „Wieso bist du dann mit mir hier her?".
Er nahm meine Hand und führte mich in die Hütte. „Weil du meine Mate bist und ich denke dir das hier anvertrauen zu können. Ich will nicht mehr, dass es nur mein Rückzugsort ist, es soll auch dein Rückzugsort werden können.", antwortete er. Dabei öffnete er die Tür und wir gingen in die Hütte. Die bestand aus einem großen Raum. Hier gab es einen alten kleinen Ofen, mit einigen Holzscheiten daneben gestapelt und auf der kleinen Herdplatte über dem Ofen stand eine Teekanne aus Metall. Ein großer Kasten mit einer Matratze drinnen, sowie einigen Decken und Kissen darauf, lag auf der gegenüberliegenden Seite des Ofens. Zudem stand in der Mitte des Raumes ein kleiner Holztisch auf dem eine Öllampe stand. Neben dem kleinem Ofen an der Wand waren Regale. Vor dem kleinem Fenster, welches über den Regalen war, hingen einfache Stoffgardinen. „Es ist nicht viel und ziemlich einfach, aber es reicht um hier ein paar Tage auszukommen.", meinte Tristan, während ich mich umschaute. Es wirkte sehr gemütlich hier, obwohl es so klein und rustikal war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war so überrascht und gleichzeitig fühlte ich mich geehrt, das Tristan sein Geheimnis mit mir teilte. Ich drückte seine Hand etwas fester. „Mir gefällt es hier.", gab ich dann schließlich von mir. Dann drehte ich mich zu ihm und schaute ihm in die Augen.
Sein Blick schien mich gerade zu hypnotisieren oder so ähnlich, denn ich konnte nicht wegschauen. Ich wollte nicht wegschauen. „Danke, dass du mir den Ort gezeigt hast.", wisperte ich. Tristan hatte sich ganz zu mir gedreht und seine Hände lagen auf meiner Taille. Es schien, als würde er sich langsam zu mir runter beugen, wohingegen ich mich mindestens genauso langsam auf Zehenspitzen stellte. Es war, als wäre die Zeit eingefroren und ich konnte nicht mehr sagen, wie lange wir dort schon so standen. Auf einmal bemerkte ich wie nah sich unsere Gesichter schon waren, denn ich spürte leicht seinen warmen Atem in meinem Gesicht. Mein Herz fing an wie wild zu schlagen, als würde es aus der Brust springen wollen, doch mein Körper blieb ruhig, wie gebannt von seiner Nähe. Langsam schloss ich die Augen und bewegte mich noch ein kleines Stück in seine Richtung. Unsere Lippen berührten sich. Seine waren warm und weich und seine Bewegungen gar zärtlich und herantastend. Wie automatisch bewegten sich meine Lippen mit in seinem Rhythmus. Er zog mich näher an sich heran, sodass seine Arme um meinen Körper gelegt waren. Meine Hände hingegen lagen auf seinen Schultern um mich so etwas hochziehen zu können.
Langsam öffnete ich meine Augen. Er hatte seine leicht geschlossen. Nun löste ich mich etwas von ihm, um ihn besser anschauen zu können. Zudem fing mein Kopf gerade an, das passierte verarbeiten zu wollen. Tristan öffnete seine Augen und schaute in meine. Wir beide schienen zu überfordert zu sein um irgendwas zu sagen. Dann geschah es erneut. Er beugte sich zu mir und küsste mich. Wie von allein reagierte ich darauf. Sein Kuss wurde zu mehreren kleineren, welche zu meinem Hals herunter wanderten. Ich hatte meine Augen geschlossen und genoss das kribbeln unter seinen Küssen. Dabei versuchte ich mich noch näher an ihn ran zu ziehen. Plötzlich spürte ich jedoch einen Schmerz in meiner Halsbeuge. Pulsierend, als würde etwas dort in meine Haut eindringen. Dann war der Schmerz auch schon weg, jedoch hatte ich das Gefühl, die Stelle nun deutlich zu spüren. Tristan löste sich langsam von mir. Er fing an mich zu mustern und meine eine Hand wanderte nun an die Stelle am Hals. Schon die kleinste Berührung ließ mich zusammenzucken.
An Tristans Blick änderte sich etwas. Er schaute mich... mit Reue in den Augen an. Ich blickte auf meine Finger, da ich am Hals etwas feuchtes ertastet hatte und sah Blut. Tristan löste sich nun ganz von mir und fing an im Raum auf und ab zu gehen und etwas zu murmeln, was ich jedoch nicht verstand. Ich starrte weiterhin fragend auf meine mit Blut verschmierten Finger. Hatte er mich gebissen? Schnell fasste ich mir erneut an den Hals, eine neue Erkenntnis breitete sich in meinen Gedanken aus. Er hatte mich markiert. Ich spürte leichte Bissspuren an meinem Hals, jedoch wollte ich auch nicht zu sehr darauf herumdrücken, da die Stelle sehr empfindlich war. Mit meiner anderen Hand griff ich nun nach Tristan, der sehr aufgewühlt schien. Sofort drehte er sich zu mich. „Ich... es tut mir Leid, ich hätte nicht so weit gehen dürfen, nicht ohne deine Zustimmung..", stammelte er. Doch ich blieb ruhig. Ich war nicht wütend oder dergleichen. Ich wusste nicht so ganz was ich jetzt fühlte oder sagen sollte, deshalb umarmte ich Tristan einfach. Mein Kopf vergrub ich in seiner Brust und lauschte seinem unregelmäßigen Herzschlag, welcher sich aber zu beruhigen schien.
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Silvermoon
FantasyWas hat sich die Mondgöttin nur dabei gedacht? Den Alpha als Mate, wohin gegen ich als Schwächling im Rudel bekannt bin. Kann das überhaupt funktionieren? Und dann ist da noch dieser Konflikt zwischen den Rudeln... Auri ist 20 Jahre alt und die klei...