Kapitel 33

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Die Tür ging auf. Ich lag wach im Bett. Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte oder welche Tageszeit es draußen war. „Hier ist dein Essen.", hörte ich jemanden sagen, dann ging die Tür wieder zu. Ich stand auf und schaute mir das Essen an. Es war eine Schale Reis mit etwas Fleisch oben drauf. Dazu gab es eine Flasche Wasser. Das ich hier halbwegs anständiges Essen bekam, hieß für mich, dass die mich lebend brauchten. Auch weil ich unter ständiger Beobachtung stand. Ich durfte auch auf die Toilette gehen. In dem Bad gab es ein kleines Fenster, was mir verriet ich müsste in Kellerräumen sein.

Ich fing an ein wenig zu Essen. Appetit hatte ich zwar keinen aber ich wusste es wäre besser wenn ich etwas essen würde. Ich hatte auch angefangen mir bei meinen Gängen zum Bad mich unauffällig umzuschauen, doch in diesem langen Flur gab es nur Türen und keine Fenster. Was ich bemerkt hatte, das Bad war ziemlich weit weg von meiner Zelle gewesen und man musste öfters abbiegen, sowie eine kleine Treppe hochsteigen. Das sagte mir, ich müsste versuchen, wenn ich im Bad bin, abzuhauen, denn dann wäre der Weg nach draußen kürzer. Doch ich hatte keine Ahnung wie ich das machen sollte. Das Fenster im Bad war zu klein, und mit Gittern versehen, als dass ich da raus klettern könnte. Außerdem wurde ich außerhalb der Zelle und dem Bad nie allein gelassen. Immer war dort mindestens eine Person.

Die Tür öffnete sich erneut. Noah kam ins Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich. „Gefällt es dir hier?", fragte er mich. Ich stellte die Schale neben mein Bett und stand auf. „Ich weiß immer noch nicht so recht was ich hier soll, außerdem kann ich das ja schlecht mit etwas vergleichen, ich wurde sonst noch nicht gegen meinen Willen irgendwo festgehalten.", entgegnete ich. Ich hatte nicht mehr so viel Angst wie am ersten Tag. Außerdem hatte ich die Hoffnung wenn ich kooperativer wirkte, mehr Freiheiten zu erlangen. „Na na, nicht frech werden. Aber demnach lese ich heraus, dass es dir recht gut gehen muss.", antwortete Noah. Dabei lief er im Zimmer auf und ab. „Was verschafft mir den Besuch?", fragte ich nun. Er blieb stehen und schaute mich an. „Bist ganz schön gesprächig geworden, dafür dass du hier meine Gefangene bist. Du solltest aufpassen was du sagst.", meinte er. „Vor einigen Tagen sah das noch ganz anders aus. Da hast du noch vor Angst gezittert.", sprach er weiter. Dann fing er an wieder auf und ab zu gehen.

„Es wird Zeit Tristan zu zeigen worum es hier geht. Wenn es ihn überhaupt interessiert.", erklärte er. „Er scheint meine Bedingungen nicht ganz verstehen zu wollen", sprach er weiter. „Was willst du von mir?.", entgegnete ich. Mir war der Gedanke zuwider, als Druckmittel für Tristan missbraucht zu werden. Noah schien nicht gerade begeistert. Wütend kam er auf mich zu, griff nach meinem Arm und Schlug mich ins Gesicht. Perplex stand ich da, meine Wange brannte auf vor Schmerz. „Du wirst tun was ich dir sage!", fauchte er mich an. Der Schmerz in meiner Wange, sowie der immer fester werdende Griff holten mich aus meiner Trance und mein erster Reflex war es mich aus dem Griff lösen zu wollen. Hätte ich das mal nicht gemacht, denn darauf hin bekam ich noch einen Schlag ab. „Meine Geduld ist bald ausgereizt.", knurrte er.

Ungewollt rollten Tränen über mein Gesicht, der Schmerz brannte sich in mein Gesicht ein, es fühlte sich an als wäre meine Haut an einigen Stellen aufgerissen. Er beugte sich zu mir und sprach mit einer gewissen Agression in der Stimme: „Du wirst jetzt machen was wir sagen!". Dann stieß er mich weg. Im nächsten Moment zog er sein Handy heraus und richtete es auf mich. „Komm, zeig deinem Tristan wie es dir hier geht.", er lachte finster. Ich schaute einmal kurz in die Kamera. Ich würde nicht auf Noahs Spiel eingehen. Dann schaute ich auf die Wand neben mir. „Ach komm schon, er will bestimmt deine süße Stimme hören.", sprach Noah weiter. Dieses mal klang er wütender. Ich konnte ahnen, dass ich dafür nochmal geschlagen werden würde, aber ich würde alles tun, um Noah an seinem Vorhaben zu hindern. Im Augenwinkel sah ich wie er näher kam. „Willst du deinem Mate nichts sagen? Da wird er ganz schön traurig sein.", knurrte er wieder. Ich ignorierte Noah und die Kamera. Ich blieb auf dem Boden sitzen und starrte auf die graue Betonwand. Ich musste hier weg, Noah überrumpeln könnte ich jedoch nicht. Ich ging davon aus, dass er viel Stärker war und all seine Leute sofort einschreiten würden.

Ich hörte ihn seufzen und schaute dann kurz hin um zu sehen, dass er sein Handy weggesteckt hatte. „Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt? ", dabei massierte er sich die Schläfen. „Du wirst schon noch sehen wohin dich deine Sturheit bringt.", fügte er hinzu und stand auf. Noah kam auf mich zu und packte mich an meinen Haaren. „Dein Tristan scheint wohl nicht so sehr an dir zu hängen, sonst wäre er schon längst in mein Gebiet eingedrungen und hätte nach Rache verlangt. Doch bei einem so hässlichen und schwachen Mate wie dir, ist es ihm wohl nicht Wert. Ich an seiner Stelle wäre froh darüber dich endlich los zu sein. Wahrscheinlich hab ich ihm sogar einen gefallen getan.", dabei spukte er auf den Boden neben mir. „Du weißt gar nichts über ihn!", entgegnete ich. Er stieß mich zu Boden. „Genug um zu verstehen warum ihm sein Rudel wichtiger ist.", mit den Worten verließ er den Raum. Zweifel kamen in mir auf. Hatte er recht?


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