13 Jacob und Harrys Jungs

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Harry konnte sich gerade noch auf seinem Stuhl umdrehen, da hörte er auch schon das Weinen seiner Jungs und sie warfen sich heulend in seine Arme. Er schloss sie in die Arme und drückte sie an sich, ohne auch nur einen Ton zu verlieren, obwohl der Stuhl unangenehm in seinen Rücke drückte. Dafür rieb er über die Rücken seiner Söhne und ließ zu, dass ihre Tränen sein T-Shirt durchweichten.

Über die Köpfe der Jungs führten er und Jacob eine lautlose Diskussion. Harry war sich nicht sicher, ob Jacob sein Geheimnis preisgeben wollte. Zudem, die Jungs würden ihn vermutlich gar nicht mehr gehen lassen wollen, da kannte Harry seine Söhne gut genug. Aber sie würden andernfalls nun eine Weile weinen und traurig sein.

Harry wusste aber, es war nicht seine Entscheidung, sondern einzig und allein Jacobs. Das versuchte er ihm auch zu bedeuten, auch wenn er nicht wusste, ob der andere das erkannte. Der sah nämlich eher hilflos auf die weinenden Kinder. Nun begann auch noch Albus zu weinen, weil seine Brüder weinten und Jacobs Gesichtsausdruck wurde panisch.

„Wiege ihn ein bisschen hin und her. Reib ihm ein bisschen über den Rücken. Er wird sich sehr schnell beruhigen. Rede vielleicht auch mit ihm. Albus liebt es, wenn sich jemand mit ihm beschäftigt." Harry lächelte und wand sich dann seinen beiden Älteren zu.

„Hey."

„Wolfi ist weg." schluchzte James und Harry drückte ihn näher an sich.

„Ich weiß, Baby, ich weiß. Aber er ist wieder gesund und vielleicht hat er eine eigene Familie, die ihn vermisst. Aber vielleicht kommt er ja ab und an mal vorbei und besucht uns." James schluchzte noch lauter und versuchte sich noch näher an Harry zu drücken.

„Er ist einfach weg. Ich wollte noch mit ihm spielen!" Teddy weinte und Harry ließ ihn. Er konnte jetzt nichts sagen oder tun, was sie beruhigen würde. Nicht ohne Jacobs Zustimmung. Ohne diese würde er niemals jemandem verraten, wer der andere war. Er wusste zu gut, wie es war, keine Wahl zu haben, was andere über ihn verrieten und was sein Geheimnis blieb.

Wenigstens schaffte Jacob es, dass Albus aufhörte zu weinen. Er schien von den gebräunten Fingern fasziniert, besonders als Jacob ihn am Bauch kitzelte. Harry beobachtete die beiden zusammen und in seiner Brust erblühte eine Wärme, die er so nicht kannte. Sie fühlte sich an, als würde er sich in einer warmen Decke vor einem prasselnden Kamin einkuscheln, eine Tasse heißer Schokolade in den Händen.

Vor Harrys Augen erschien ein Bild, dass nicht das war, dass er eigentlich sah. Sie waren im Wohnzimmer, die Scheiben beschlagen vor Kälte, auf der Wiese häufte sich nasser Schnee und die schiefen Schneemänner und -wölfe, die sie dort zuvor gebaut hatten. Harry selbst war auf dem Sofa eingekuschelt, Jacob lag auf dem Bauch auf dem weichen Teppich. Vor ihm saßen die drei Jungs und sie spielten mit Holzfiguren, von denen Harry annahm, dass sie durch Jacobs Hände entstanden waren.

Harry wollte das. Er wollte, dass sie im Winter solche Szenen erlebten. Sein Blick klebte an Jacob und Albus, aber er spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Schnell wand er den Blick ab und sah auf seine Jungs. Auch bei denen wurden die Tränen langsam weniger. Ruhig strich Harry ihnen immer wieder über die Rücken, schielte aber immer mal wieder zu Jacob.

„Wieder beruhigt, ihr Beiden? Teddy wischte sich mit dem Arm über das Gesicht, James krallte sich noch an Harry und versteckte sein Gesicht an dessen Shirts. Aber beide nickten. „Dann ist ja gut. Sollen wir euch anziehen und dann tatsächlich nach draußen gehen? Es regnet gerade nicht."

„In den Wald?" Teddy packte seine besten Welpenaugen aus.

„Ja. Wir können auch in den Wald gehen. Aber vorher müssen wir euch anziehen. Und ich mich auch." meinte Harry nach einem Blick auf sein Shirt und die Boxer, die er noch immer trug. Sein Shirt war durch die Tränen seiner Jungs durchnässt und Teile ihres Frühstücks hatten sie auch darauf geschmiert. Harry seufzte, aber er war das bereits gewöhnt, daher wunderte es ihn nicht.

Der Heiler und der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt