24 Epilog

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„Ich. Ich noch mal." Teddy zerrte an der Armstütze von Billys Rollstuhl, der gerade James auf dem Schoß hatte.

James warf seine Arme begeistert in die Luft und quietschte vergnügt. Er begann Teddys Finger wegzuziehen. „Ich bin noch dran. Nicht du. Ich."

„Es tut mir Leid, Billy. Ich habe den beiden noch gesagt, dass es sie lassen sollen." entschuldigte sich Harry, der in der Küche der Blacks den Abwasch machte, während seine beiden Älteren sich um den Platz auf Billys Schoß strichen.

„Lass es gut sein. Es ist schön, wieder so viel Leben in diesem Haus zu haben. Und die beiden sind eine Freude. Sie sind von so einfachen Dingen zu begeistern, wie ein Rollstuhl. Etwas, bei dem die meisten Menschen Mitleid empfinden." Billy winkte ab und hob Teddy zu James auf seinen Schoß. „Bleibt ihr noch eine Weile?"

„Bis Leah kommt. Die Jungs wollen unbedingt an den Strand und allein ist das keine gute Idee."

„Weil die drei immer noch nicht richtig schwimmen können?" Billy lachte, als James und Teddy die Köpfe hoben, als sie das Wort Strand hörten. Wären sie kleine Hunde, könnte man garantiert Schwänze wedeln sehen.

„Auch. Aber Jacob bringt es ihnen ja schon bei. Es sind vor allem die Probleme mit Sams Rudel. Ich kann mich selbst sehr gut verteidigen, aber wenn ich auf alle drei aufpassen muss, dann wird das Ganze schon schwerer." Harry zuckte die Schultern, trocknete sich die Hände an einem Küchentuch ab und nahm den unruhig werdenden Albus auf den Arm.

„Er hat sich sehr verändert. Niemand hätte gedacht, dass er so werden könnte. Er war früher ein guter Mann."

„Mach dir keine Vorwürfe Billy. Es ist nicht deine Aufgabe den Stamm zu erziehen. Ich habe mal ein sehr zutreffendes Zitat gehört. Ein Mensch in einer Position von Macht hat vor nichts mehr Angst, als diese Macht zu verlieren. Und Angst ist ein mächtiges Gefühl. Es treibt uns zu Dingen, von denen wir nie glaubten, dass wir sie jemals tun würden. Um so eine Veränderung zu verhindern, müsste man in einer voll kontrollierten Welt leben. Und das, nein danke." Harry schüttelte sich.

„Du weißt auch immer, was du zu sagen hast."

„Ich habe gelernt, dass man manche Dinge nicht beeinflussen kann. Sie passieren und sind außerhalb der eigenen Kontrolle. Dafür sollte niemand die Verantwortung übernehmen. Das sorgt nur für Trauer und falsche Vorwürfe, für die man nichts kann."

„Dein Leben war kein fröhliches."

„Nein. Aber ich habe gelernt, dass ich nicht für jedes Opfer des Krieges persönlich verantwortlich bin oder war. Ich kann um sie trauern, aber ich muss mich nicht mit der Schuld belasten. Du solltest dich auch nicht mit sowas belasten. Es führt zu nichts und hat keinen Grund." Es klingelte an der Tür, die sich dann öffnete.

„Hallo." Seth hüpfte herein und nahm Harry Albus ab, der vergnügt glucksend nach den Haaren des jüngsten Wolfes in Jacobs Rudel griff. Seth und seine Schwester Leah waren Jacob gefolgt, als dieser Sams Rudel verließ. Für beide war es, als wären sie aus einem Käfig entkommen, als sie nicht mehr unter Sams Regeln leben mussten. Hinter Seth kam seine Schwester, die die Tür schloss.

„Hey. Hast du deine Hausaufgaben gemacht?"

„Nicht du auch noch. Ich habe schon eine Schwester und eine Mam. Und ja, ich habe sie gemacht. Dein Dad ist manchmal wie noch eine Mama, Al. Und manchmal nervt er damit. Aber für dich ist er wohl Mama und Papa, oder?" Seth kitzelte Albus, der glücklich babbelte.

Amüsiert schüttelte Harry den Kopf und wand sich Leah zu. „Bereit für einen wilden Nachmittag am Strand?"

„Hey warum werde ich nicht gefragt?" platze Seth dazwischen.

Der Heiler und der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt