16 Claire, Quil und die Wölfe

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„Daddy! Daddy!" Harry lachte, als er Teddy mit einem Arm auffing und dafür sorgte, dass er Albus nicht erdrückte.

„Na, hast du einen neuen Freund gefunden?" Über Teddy Schulter sah er James und das kleine Mädchen auf sich zukommen. Zu seiner Überraschung warf sie sich quietschend in Jacobs Arme.

„Clairy. Bist du mit deiner Mama hier? Oder mit Quil?" japste Jacob, als er sie auffing.

„Onka Jay!" Das kleine Mädchen quietschte vergnügt und patschte Jacob ins Gesicht. Seine Frage aber ignorierte sie einfach.

„Hey, Clairy. Hast du Bescheid gesagt, dass du hierher gehst? Oder sucht gleich jemand nach dir?" Jacob tippte ihre Nase an und fragte erneut. Schon an ihrem Gesichtsausdruck konnten sie erkennen, dass sie niemanden Bescheid gesagt hatte.

„Claire! Claire!" Die männliche Stimme kam aus der Richtung, in der die Jungs gespielt und Claire getroffen hatten.

„Sie ist hier, Quil." Jacob hob einen Arm und zeigte so an, wo sie waren.

Der junge Mann kam zu ihnen und nahm Claire aus Jacobs Armen. Sie warf die Arme um seinen Hals und ließ sich drücken. „Claire. Du kannst nicht einfach weglaufen, ohne was zu sagen. Wir machen uns doch Sorgen um dich."

„Es... es tut mir leid." Harry konnte die zitternde Unterlippe beinahe hören. Er war mittlerweile immun dagegen, im Gegensatz von Quil. Der schmolz allein bei ihrem Tonfall wie Eis in der Sonne.

„Schon gut, Claire. Mach es nur nicht nochmal." Quil vergrub sein Gesicht in Claires Haaren.

Harry tauschte einen Blick mit Jacob, dann wand er sich an Quil. „Hi. Ich bin Harry Potter. Das sind Teddy, James und Albus."

„Quil. Und sie heißt Claire." Mit einem Arm hielt er Claire an sich gedrückt, die andere hielt er Harry hin und dieser ergriff und schüttelte sie.

„Das habe ich bereits mitbekommen. Möchtet ihr etwas von unserem Picknick?"

Claire nickte, aber Quil schüttelte den Kopf. „Wir haben keine Zeit, Kleine. Deine Mama kommt dich abholen. Und damit du wiederkommen darfst, müssen wir uns an alle Regeln deiner Mama halten. Und das heißt, pünktlich sein." Jacob bebte leicht neben Harry, während Quil wieder aufstand, Claire auf dem Arm.

Über seine Schulter winkte diese der kleinen Familie zu. Beide Jungs erwiderten die Geste. Kaum war Quil aus ihrem Blickfeld verschwunden, da brach das Lachen aus Jacob hervor und er ließ sich auf den Rücken fallen. Die Hände auf den Bauch gelegt und Tränen aus den Augen laufend zuckte er. Harry verdrehte die Augen, schmunzelte aber.

„Daddy. Warum weint Jacob? Tut ihm was weh? Hat der Mann ihm wehgetan?" Teddy sah Quil mit einem Mal hinterher, dass Gesicht wütend verzogen.

„Man weint manchmal, wenn man lacht oder sich freut. Nicht nur, wenn einem etwas weh tut."

„Das ist komisch." Teddy sah Harry wieder an. „Erwachsene sind komisch."

Harry lachte und wuschelte durch Teddys Haare, die sich von schwarz zu orange änderten. „Manchmal ist das so." murmelte er. Teddy schüttelte den Kopf und öffnete den Picknickkorb. „Hey. Sag doch, dass du was möchtest. Bevor du noch irgendwas auskippst."

Das Picknick verlief erwartet chaotisch, mit Teddy, der sich den Saft drüber kippte, und James, der sein Sandwich auseinanderpflückte, bevor er es ass. Harry aber war trotz des Chaos ruhig, denn mit Jacobs Hilfe musste er sich nicht um alles allein kümmern. Der hatte, ohne zu zögern, das Füttern von Albus übernommen und sich um ihn gekümmert, sodass Harry sich um seine älteren beiden kümmern konnten.

Harry lehnte sich zurück, James an sich gekuschelt, und versuchte sich zu erinnern, wann er das letzte Mal solch ein Gefühl hatte. Ein Gefühl einer glücklichen Familie und das Gefühl, dass er jemanden hatte, mit dem er Verpflichtungen teilen konnte. Zu seiner Bestürzung konnte er sich nicht erinnern, mit Ginny jemals etwas vergleichbares erlebt zu haben.

Der Heiler und der WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt