Kapitel 19

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~ Sonntag, 21.06.20XX ~

Logan Sicht

Nachdem Arabella eingeschlafen war, erhielt ich von einem der Wachwölfe, an den Grenzen, die Mitteilung das sich Omegas in der Nähe unseres Territoriums aufhalten. Normalerweise sind Omegas Alleingänger, aber diese haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Der Wachwolf, Malcom, konnte mir nicht genau sagen wie viele es sind, da die Kommunikation mit ihm abgebrochen ist.

Ich entschloss mich also, der Sache selber einmal auf den Grund zu gehen, da es seit neusten meine Aufgabe ist. Caiden, Jason, Stiles und Legolas begleiteten mich. Ich beauftragte meine Schwester auf meine kleine mate aufzupassen. Ich mache mir dennoch leicht sorgen um sie. Immerhin war sie plötzlich wieder so müde, wobei sie noch eine Stunde davor hellwach war.

An den Grenzen angekommen entdeckte ich auch schon den Wolf, welcher mich informiert hatte. »Wie viele sind es?« fragte ich ihn per Mind-Link. »Drei. Es können aber auch mehr sein.« antwortete er mir und fixierte einen Punkt hinter der Grenze.

Aus dem Gestrüpp kam ein rotgrauer Wolf. Er sah nicht so schlimm zugerichtet aus, wie der Wolf den ich vor einigen Wochen getötet hatte, um Arabella zu retten. Er schaut eher so aus, als wäre er noch nicht lange Rudellos. Man könnte fast meinen er wäre garnicht Rudellos. Aber seine Augen verraten ihn. Sie leuchteten nämlich Lila.

»Alpha, es scheint mir, als würde er mit jemanden kommunizieren.« hörte ich die Stimme vom Malcom. »Ich bin seiner Meinung« stimmte Caiden zu. Und die anderen drei ebenfalls. Ich schaute den Wolf vor mir genauer an. Sein Blick wirkte leer, ein Zeichen dafür, das er mir jemanden kommuniziert.

Wie von der Tarantel gestochen, drehte der Omega um und rannte davon. »Und jetzt?« fragte Legolas. Ich konnte ihm nicht antworten, da ich plötzlich einen höllischen Schmerz in meinem Kiefer spürte. Er kam aber nicht von mir selber, sondern von Arabella. »Logan du musst zurück kommen. Arabella hat Schmerzen und wir wissen nicht wieso und weshalb.« vernahm ich die Stimme von Sky in meinem Kopf. »Bin auf dem Weg.« teilte ich mit.

Ich drehte mich einfach um und rannte zurück zum Rudelhaus. Ich ignorierte die Stimmen der Jungs in meinem Kopf, welche fragen was los ist. Der Weg von den Grenzen zum Rudelhaus, wirkte plötzlich so lang und endlos. Ich spürte immer noch die Schmerzen meiner mate und ich will mir garnicht vorstellen, wie schmerzhaft es bei ihr sein muss. Ich spüre nämlich nur die Hälfte ihres Schmerzes.

Am Rudelhaus angekommen verwandelte ich mich zurück und griff nach meiner Hose, welche ich schnell anzog, und dann in das große Wohnzimmer rannte. Meine kleine mate lag weinend und vor Schmerz schreiend auf dem Sofa. Sie zitterte am ganzen Körper und dennoch glüht sie wie der Kamin im Winter.

„Was ist mit ihr los?" fragte ich panisch und ging auf sie zu. Ich kniete mich vor sie und legte meine Hand auf ihre Wange. „Baby, ruhig ich bin da. Sag mir was los ist." sagte ich gezwungen ruhig. „Ich w-weiß e-es nicht." stotterte sie und schrie wieder auf. „Mein Kiefer" sagte sie weinend.

„Mach mal den Mund auf" sagte ich zu ihr. Sie gehorchte und machte den Mund auf. Ich schaute mir ihre Zähne an. „Ich will ja keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich denke du verwandelst dich" murmelte ich, als ich die länger gewordenen Eckzähne sah. Arabella machte den Mund sofort zu und schaute mich mit geweiteten Augen an.

„Aber wieso hat sie dann solche Schmerzen, das macht dich keinen Sinn. Keiner von uns hatte solche starken Schmerzen, bei der ersten Verwandlung. Nicht einmal du." sagte Asal hinter mir. „Ich weiß es nicht." gab ich nur von mir und nahm Arabella in den Arm. Sie schmiegte sich, immer noch weinend, an meine Brust.

„Logan weißt du zufällig wo Arabella das Tagebuch unserer Großmutter hat?" fragte Mason und drückte sich von der Wand ab. „Ja es liegt auf dem Nachtschrank in unserem Zimmer. Wieso fragst du?" ich schaute den Bruder meiner mate fragend an. „Arabella wird es dir womöglich schonmal gesagt haben, aber unser Oma war besessen von Mythen und Legenden. Unter anderem auch vom weißen und schwarzen Wolf. Alles was sie über diese beiden herausfinden konnte, schrieb sie in dieses Lederbuch. Ich meine vielleicht steht ja etwas darüber in diesem Buch." erklärte Mason.

Macht Sinn. Arabella ist genauso besessen von diesem Buch. Sie hat es in den letzten Tagen, alleine schon sieben mal gelesen. „Ich gehe es holen." sagte Asal und verschwand aus dem Raum. „Es tut so weh." flüsterte Arabella an meine Brust. „Ich weiß, Kleines. Aber ich kann dir im Moment nicht helfen, egal wie sehr ich es auch will." flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Asal endlich wieder und hatte das Buch bei sich. Sie übergab es an Mason, welcher sofort wie ein verrückter in dem kleinen Lederbuch herum blättert. Er zog seine Augenbrauen zusammen, als er die ein oder anderen Seiten überflog. „Hab etwas" sagte er nach einer Weile und begann vorzulesen.

„Hier steht nichts darüber" sagte Mason und klappte das Buch wieder zu. Ich wurde durch das schluchzen von Arabella aus meiner Starre gerissen. „Ich will mich nicht verwandeln, wenn das so schmerzt" weinte sie und schaute mich panisch an. „Shhh. Hey ganz ruhig, kleines." Ich wusste ehrlich nicht wie ich sie beruhigen sollte.

Ich würde alles geben, damit sie keine Schmerzen mehr haben muss. Es nimmt mich selber echt mit, sie mit solchen Schmerzen zu sehen. Ich raufte mir die Haare. „Du schaffst das, wir schaffen das. Ich bin bei dir und werde dir keine Sekunde von der Seite weichen." flüsterte ich dich he zu und küsste ihre Stirn.

Arabella lehnte sich weiter an mich, wenn das überhaupt noch möglich ist. Plötzlich sprang sie aber auf und rannte aus dem Haus. Verwirrt und besorgt lief ich ihr hinterher. Genauso wie die anderen. Am Waldrand kam sie zum stehen und sie ließ sich auf die Knie fallen. Vor Schmerz schrie sie auf. Sofort kniete ich mich neben sie.

„Baby hör mir zu. Du darfst dich nicht dagegen wehren. Wen du dich wehrst tut es nur mehr weh." ich wusste das von meinen Freunden. Als sie sich das erste mal verwandelt hatten, hatten sie ebenfalls Höllische schmerzen, da sie sich anfangs ebenfalls gewehrt haben. „Ich kann das nicht. Es tut so weh." schluchzte sie und hob ihren Kopf.

Ihre Augen glühten blau, so wie meine wenn ich mich verwandle. „Du kannst das, du bist stark." ermutigte ich sie. Arabella schrie wieder auf, als ihre Knochen begannen zu brechen. Es klang einfach nur schmerzhaft und das schlimme daran, ich spüre ebenfalls ihren Schmerz.

Sie krallte ihre Hände in den Boden, welche sich langsam in Pfoten verwandeln. Die Verwandlung an sich dauerte etwa zwei Minuten. Länger als bei mir aber kürzer, als bei den anderen Werwölfen, wo es sich bis zu fünf Minuten hinziehen kann.

Vor mir stand nun ein anderthalb Meter Wolf. Das Fell war schneeweiß und die Augen leuchteten so stark blau, das es mich in ihren Bann zog. „Wow. Du bist wunderschön." hauchte ich und strich meiner Mate durch das weiße Fell.

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MYTH⎢the mateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt