Kapitel 4 - Dorfjäger

973 84 6
                                    

Hanna P.o.V

Kaum hatten wir die anderen auch schon eingeholt kamen wir an.Überall liefen die Dorfbewohner Danthers herum und sprachen miteinander.Als wir an einigen dieser Leute vorbeigingen konnte ich einige Wörter ihrer Unterhaltung verstehen.Viele redeten über den bevorstehenden Vollmond und andere über die schönen Kleider, die sie bei Helen gekauft hatten.Ein paar Mal hatte ich sie sogar über den Raub von vier Silberkugeln reden hören.Belustigt fing ich an zu grinsen und schaute auf den Boden vor mich.
Als dann plötzlich jemand in mich reinlief stolperte ich und wäre fast zur Seite gefallen, hätte ich mich nicht an Oliver festgehalten.,,Entschuldigung",lächelnd schaute mich Lucy, die kleine Schwester von Ava an.Lucy glich Ava.Sie machte genauso viel Unsinn wie auch ihre 17 jährige Schwester.Der einzige Unterschied zwischen den beiden war, dass Lucy nur halb so groß war und eine Zahnlücke hatte.Auf einmal packten zwei Hände die 7 jährige Blondine an den Schultern und zogen sie zurück.Hinter ihr stand ihre große Schwester.,,Tut mir leid",kurz lachte sie auf und schaute Lucy dann wütend an.,,Sie ist mir weggelaufen",lachend winkte ich ab und sah ihr zu wie sie das Kind mitzog.Ihre Eltern waren vor Jahren verstorben, als sie an einem Vollmond die Tür nicht richtig verschlossen hatten.
Doch sie waren nicht die einzigen Waisen in Danther.Unter anderem wohnte Fay bei ihren Großeltern und auch Maggie war auf sich allein gestellt.Fays Vater war beim Klettern in den Bergen abgestürzt und ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben.Dafür aber konnte sie sich glücklich schätzen so fürsorgliche Großeltern zu haben.
Maggies Geschichte war da schon etwas schockierender.Ihre Großeltern waren schon lägst tot und ihre Eltern hatten sie als sie 12 war allein gelassen.Sie waren zu zweit fortgegangen und hatten versucht aus Nodamerika rauszukommen, waren aber an der Grenze gescheitert, wo beide erschossen wurden.Das wurde Maggie so mitgeteilt und seitdem verbrachte sie die meiste Zeit mit uns in der Hütte.Das Haus, welches sie mitlerweile alleine bewohnte betrat sie kaum.
Coras Familie war da das komplette Gegenteil.Sie, ihre Eltern und Großeltern lebten alle zusammen in einem Haus.Immer wenn man dieses betrat wurde man sofort von allen begrüßt.Vorallem von ihren Großmüttern.Diese brachten mir immer ab und zu Kuchen oder Plätzchen vorbei.Mittlerweile waren sie mir richtig ans Herz gewachsen.
Oft hatte ich meine Mutter nach ihren Eltern gefragt, doch geantwortet hatte sie mir nie.Nur von meinem Vater hatte ich damals eine Antwort erhalten.
Seine Eltern haben damals auch hier gewohnt, doch irgendwie war die Aufteilung der Länder anders gewesen.Er sagte, damals war alles viel komplizierter gewesen.Auch früher schon wurde Nodamerika benachteiligt.
Er erzählte, dass sein Vater ihm immer Geschichten über Werwölfe erzählt hatte.Er hatte immer gut über sie gesprochen, selbst nach dem Tag, an dem sie unseren Kontinent angriffen.
Leicht stupste jemand mich an der Schulter an und ich drehte meinen Kopf in die Richtung, um zu sehen wer es war.Nervös fummelte Maggie an ihren Haaren herum und versuchte sie glatt zu streichen, was bei ihren Haaren jedoch fast unmöglich schien.
,,Glaubst du das hat was zu bedeuten?",ich wusste sofort was sie damit meinte.
,,Ich weiß nicht.Schließlich waren da ja nur Kratzspuren, auch wenn nicht gerade wenig.Aber ich denke wenn es ein Werwolf gewesen sein sollte hätte er mehr gemacht, als nur unsere Wand zu zerkratzen.Warum sollte er dannach einfach so weggegangen sein?",dannach lies sie ihre Haare in Ruhe und schaute mich empört an:,,Na wegen dem Silber!Als ich die Kugel fallen gelassen hab und sie in die Nähe der Wand gekommen ist waren die Geräusche verschwunden, erinnerst du dich noch?",kurz musste ich nachdenken und fing dann an zu nicken.Sie hatte recht.Doch das ließ mich nicht wirklich ruhiger werden.Langsam gingen wir zu zweit mitten in die große Menschenmenge, die sich in der Mitte des Dorfes angesammelt hatte.Cora, Fay und Oliver hatten wir schon längst verloren.,,Mags.Bald ist Vollmond...",dieser Gedanke bereitete mir schon seid Tagen Gänsehaut.Heute war der 20. September und in genau drei Tagen würde der Vollmond zu sehen sein.,,Das muss es sein",immer weiter bannten wir uns einen Weg durch die verschiedenen Leute, bis zur Tribüne, auf der unser Bürgermeister mit einem Zettel in der Hand stand.,,Die Wölfe spielen verrückt, sie...",Mags wurde von dem redenden Bürgermeister unterbrochen:,,Guten Tag liebe Einwohner unseres geliebten Wohnorts Danther.Es ist mir eine Ehre sie zu unserem traditionellen...",doch auch er wurde abrupt von einem lauten Knall unterbrochen.Schnell wandten sich alle Köpfe in die Richtung, von der aus das laute Knallen gekommen war und schnappten geschockt nach Luft, als sie die Ursache dafür sahen.Scott, unser Dorfjäger konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten und hatte die Aufmerksamkeit des ganzen Dorfes bekommen, indem er mit seinem Gewehr in die Wolken geschossen hatte.Er atmete schwer und musste sich an dem Dorfbrunnen, der sich genau neben ihm befand festhalten, bevor ihm Jayden unser Waffenhändler und Daniel, der mein Bekannter war zur Hilfe eilten.Es dauerte einige Zeit, bis er wieder normal atmen konnte und solange hatte kein einziger der Anwesenden den Blick von ihm abgewandt.Kurz dannach sagte Scott etwas, was man kaum hören konnte, so ungenau sprach er.Ich sah in den Gesichtern vieler Leute, dass sie ihn fragen wollten, was er sagen wollte, doch das war nicht nötig, da er es soeben wiederholte:,,Die Werwölfe.Sie sind wieder da".

Haha da bin ich wieder mit einem heute nicht so langem Kapitel :p
Ich hoffe es ist trotzdem okaaaay
Ach und übrigends sind die Daten wegen dem Vollmond im Jahr 2105 / September richtig ;) ich hab nachgeforscht *-*

WolfskinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt