Kapitel 15 - Wald

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Fay P.o.V
Mit vor Schrecken geweiteten Augen richtete ich mich auf und krallte meine Finger in die weiche Decke.
Nach einigen Versuchen klappte es mir schließlich wieder normal zu atmen und ich entschloss mich mir aus der Küche ein Glas Wasser zu holen.
Leise schlich ich den Flur entlang bis zur Treppe, um meine Großeltern nicht aufzuwecken.
Nacheinander ging ich eine Stufe nach der anderen auf Zehenspitzen hinunter und fand mich am Ende in der Küche wieder.
Schon wieder ein Albtraum.
Und wie auch sonst immer konnte ich mich nach dem Aufwachen nicht mehr daran erinnern.
Seufzend trank ich das Glas, welches ich mir soeben genommen hatte leer.
Wie viel Uhr war es wohl?
Ein Blick aus dem Fenster genügte, um festzustellen, dass die Sonne gerade aufging.
Ich beschloss zu Maggie rüber zu gehen um mich etwas von den vielen Gedanken in meinem Kopf abzulenken.
Wie ging es Cora und Hanna bis jetzt und was machten sie in diesem Moment gerade?
So leise wie auch vorhin schleifte ich mich wieder in mein Zimmer um mich fertig zu machen, um dann eine halbe Stunde später das Haus zu verlassen.
Es war kühl draußen, weshalb ich auch über meine graue Hose einen lockeren hellblauen Pullover gezogen hatte.
Meine Haare hatte ich offen gelassen, was dazu führte, dass sie mir nun in leichten Wellen bis unter die Schultern fielen.
Kurz bevor ich das Haus verlassen hatte, habe ich meinen Großeltern noch einen Zettel dagelassen, auf dem stand, dass ich weg war.
Hätte ich es nicht gemacht wäre das alles vermutlich in einem nach mir suchendem Dorf geendet.
Das war es nämlich schonmal und ich hatte keine Lust sowas nochmal mit zu erleben.
Summend stampfte ich durch den Wald in Richtung Hütte.
Maggie würde da sein, sie war immer da.
Ab und zu ging sie zu sich nach Hause um Kleidung oder andere Sachen zu holen, aber sie war mittlerweile schon fast vollständig in unsere Hütte eingezogen.
Drei Mal klopfte ich gegen die Holztür und spazierte dann gut gelaunt hinein, nachdem Mags mir die Tür geöffnet hatte.
,,Warum so gut gelaunt?",anscheinend hatte ich sie eben erst geweckt.
Noch halb am schlafen rieb sie sich über die Augen und begann dann ihr Decke von der Matratze in eine Tasche danneben zu räumen.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Plötzlich fiel mir etwas ein:,,Maggie, du weißt doch noch, als Hanna uns erzählt hat, dass der Werwolf im Gefängnis das Selbe an die Wand gekratzt hatte wie dort",ich zeigte mit dem Finger auf die Wand, von der damals die Geräusche herkamen.
,,Dabei hast du mir doch vorgestern noch gesagt, dass du alleine nachgesehen hast".
Ich konnte mich noch genau daran erinnern, dass Maggie nach dem Vorfall mit unserem Jäger später noch zu mir gekommen war.In den Wald wollte sie dannach nicht noch einmal gehen.Sie hatte mir erzählt, dass sie und Hanna gelauscht hatten und dann von Daniel weggeschickt wurde, und auch das mit den Kratzspuren hatte sie nicht weggelassen.
Sie wusste anfangs nicht was sie sagen sollte, es schien als war sie sich nicht sie ob sie überhaupt etwas sagen sollte und umso erleichterter war ich als sie dann doch ihren Mund öffnete.
Zwar zögerlich, aber sie sagte wenigstens etwas.
,,Hanna hat mich gebeten es keinem zu sagen, aus welchem Grund auch immer, aber das ist jetzt auch unwichtig.Ich weiß es auch nur, da ich sie gestern auch darauf angesprochen hatte, dass nur ich die Kratzspuren gesehen habe.
Als ich vorgestern Abend zu dir gegangen war, war Hanna nicht auf dem Weg zu sich nach Hause, sondern ist nochmal zurück zur Hütte gegangen.Dort hat sie aber nicht nur das, sondern auch einen anderen Wolf gesehen.Sie konnte nicht zuordnen was es war, ein Werwolf, oder doch ein ganz normaler, wegen der Dunkelheit",kurz überlegte ich und nickte dann.
Ich schlenderte rüber zu unserem kleinen Schrank und holte mir eine Packung Kekse raus, die ich dann auch anfing zu essen, während Maggie ihre Schlafsachen durch normale ersetzte.
Gerade als ich mir den letzten Keks in den Mund schob zog sie sich eine Jacke über die dunkelgrüne Bluse und mit einem Blick weiter nach unten stellte ich fest, dass sich ihre Hose nicht allzu sehr von meiner unterschied.
,,Gehen wir?",verwirrt folgte ich ihr durch die Tür in den Wald.
,,Wohin?".
,,Ich ins Gefängnis und du warscheinlich erstmal zu Oliver".
Verwundert zog ich meine rechte Augenbraue in die Höhe.
,,Warum zu Oliver?".
Da ich sie nun einholte konnte ich sie schmunzeln sehen.
,,Gestern als du schon weg warst hat er mir erzählt wie du vorgehen könntest.Ehrlich, du solltest die anhören was er zu sagen hat".

Hahaha schon irgendwie komisch, dass ich es schaffe im urlaub schneller zu updaten als sonst😂

WolfskinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt