Kapitel 35 - Versteck

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Hanna P.o.V

Auf einmal hielt Fay an und ich lief unvorbereitet in sie hinein, sodass sie ein mal kurz auf zischte.
,,Psst, seid leise",hallte Jacks Stimme durch den Gang, ,,sie sind über uns".
Und obwohl ich nichts hören konnte hörte ich auf zu atmen, aus Angst irgendwie auf uns aufmerksam zu machen.
,,Warum folgen sie uns nicht? Warum sind sie nicht auch durch die Falltür gegangen?", Liz' Stimme klang ängstlich und leise.
,,Sie suchen den anderen Ausgang",Cole knurrte und stieß den Werwolf vor sich an, damit er vorwärts kam.
,,Beeilt euch! Wenn sie ihn vor uns erreichen haben wir keine Chance mehr!", und schon fingen wir alle an zu laufen.
Viele hatten Rucksäcke auf den Rücken, so wie Tyron, Jack und die Werwölfe.
Cole musste Maggie tragen und Liz hatte ihre Umhängetasche mit den Verbänden und Salben.
,,Warum gehen wir nicht einfach zurück?", während dem laufen drehte ich meinen Kopf etwas nach hinten als ich meine Frage an Tyron stellte.
,,Sie haben den Ausgang bestimmt blockiert. Selbst wenn nicht wartet dort bestimmt noch eine Horte von Leuten, dass wir umkehren".
,,Hier! Helft mir das auf zu kriegen", Jack zog mit einigen seiner Leute die kleine Luke über ihnen auf, bis sie dann mit einem knarrenden Geräusch nachgab.
Schnell zog Jack Andrew an sich ran und half dem 14- jährigen Werwolf hoch zu kommen.
Danach winkte er Liz zu sich ran. Diese schmiss zuerst ihre Tasche hoch ehe sie selber mit der Hilfe der Werwölfe oben landete.
Als nächstes kamen Oliver und Fay und als diese es auch hochgeschafft hatten, halfen sie Mags hoch zu kommen.
,,Schneller!", Jack wurde immer hektischer und nervöser.
Als Cora und ich vortraten halfen uns vier Werwölfe gleichzeitig, sodass wir gemeinsam oben ankamen.
Kurz schaute ich mich um, als ich auf dem etwas feuchten Gras landete.
Es war dunkel und um uns herum standen viele Bäume.
Die Falltür war gut versteckt, doch so viele Leute wie schon hier draußen waren würden wir schnell auffallen.
Dann passierte alles blitzschnell.
Die Menschenmasse aus Danther kam immer näher. So nah, dass es kein weiterer hoch schaffen würde ohne, dass die uns sehen würden.
,,Verdammt!", anscheinend war das auch Cora aufgefallen, denn diese handelte unglaublich schnell als sie sich herunter beugte und die Luke zu zog, genau vor der Nase eines Werwolfes, der soeben hochklettern wollte.
,,Los steht auf! Wir müssen hier weg", sofort zog ich Liz hoch und Cora machte das selbe mit Fay.
Oliver brauchte nicht lange um zu merken, dass er Maggie nehmen musste.
Doch Andrew fing an sich seine Klamotten aus zu ziehen und die in einen Busch zu werfen:,,Los, lauft! Ich lenk sie ab". Und ehe ich etwas erwidern konnte wurde ich auch schon von Liz weitergezogen. Diese hatte mit ihrer rechten Hand mich gepackt und hatte in der linken immer noch ihre Tasche.
Dann liefen wir los.
Alles was ich daraufhin hörte waren unangenehme Knackgeräusche und ein Wolfsheulen.
,,Da ist ein Wolf!", im Hintergrund fingen einige Leute an zu schreien.Aus Angst vor Andrew in seiner Wolfsgestalt und aus Mordlust.
Meine Füße trugen mich unglaublich schnell über den Waldboden und das Adrenalin ließ mich immer schneller werden.
Liz' Hand spürte ich schon lange nicht mehr an meiner.
Die Äste knackten unter meinen Schritten und ich musste meinen Arm vor mich halten, damit keine Stöcke mein Gesicht zerkratzten. Es war dunkel, der Mond schien schwach durch die Wolken auf den Wald herab uns so konnte ich von Glück reden, dass ich die Bäume früh genug erkennen konnte, ehe ich gegen einen lief.
Doch langsam nahm das Adrenalin ab.
Zuvor hatte ich die ganzen Geräusche ausgeblendet, die sich nicht weit hinter mir abspielten.
Geschrei war zu hören, auch mehrere Wölfe.
Ich musste ein Versteck finden.
,,Liz wir...",doch als ich mich umdrehte war sie nicht mehr da.
Panisch drehte ich mich mehrmals im Kreis, doch die Tatsache, dass ich hier alleine war wollte sich nicht ändern.
Die anderen waren weg.
Dann fiel mein Blick auf einen Baum neben mir. Neben ihm konnte ich nur ganz schwer einen gut bewachsenen Busch ausfindig machen , unter dem man sich gut verstecken könnte. Sofort ließ ich mich auf meine Knie fallen und krabbelte dorthin.
Am Busch angekommen kroch ich hinunter und atmete erleichtert aus, dass er groß genug war um mich ganz zu verdecken.
Doch ich konnte hier drunter nichts sehen.
Wenn jemand geräuschlos angekrochen käme würde ich nichts bemerken.
Ängstlich schloss ich meine Augen und zwang mich dazu meinen Atem zu verlangsamen.
Das ging jedoch gewaltig schief, als ich einen mir nur zu bekannten Schrei hörte.
Maggie.
Doch als ich gerade wieder herauskriechen wollte spürte ich Schritte neben mir.
Viele Schritte.
Da sie nicht darauf achteten, dass laute Geräusche verursachten konnte es niemals einer von uns sein.
,,Los findet sie. Alle", die Stimme die gesprochen hatte konnte ich niemandem zuordnen den ich kannte. Es musste einer aus einem anderen Dorf sein. Eines der Dörfer das am Kampf teilgenommen hatte, oder eines welches neu dazu gekommen war.
Kurz darauf fingen alle an wild herum zu rennen, viele auch knapp an meinem Versteck vorbei.
,,Ihr wisst was ihr mit Wölfen tun sollt", die selbe Stimme wie eben sprach noch einmal.
,,Die Menschen will er lebend", darauf sprach die Person nicht mehr.
Wer war mit 'er' gemeint?
Vielleicht Henry.
Doch wenn so viele Menschen einem noch minderjährigen vertrauten und seine Befehle befolgten, dann war diese Situation ernster als wir gedacht hatten.

WolfskinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt