Kapitel 3

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Leicht am Körper frierend stand ich vor dem großen Block meiner Wohnung und wartete auf die Beiden.
Irgendwann näherte sich ein silbernes Auto, welches ganz kurz die Lichthupe betätigte und ich wusste sofort, dass ich gemeint war. Den dicken Mantel um meinen Körper geschlungen joggte ich zu dem Auto und stieg hinten ein, da Eddie schon vorne Platz genommen hatte.
,,Hallo.",sagte ich leicht lächelnd.
,,Hey.",antworteten sie fast gleichzeitig.
,,Tut mir leid, das mit Ihrer Kündigung.", sagte Dora.
,,Danke.",antwortete ich nur.
Kurz lächelte sie mich leicht an und ich tat es ihr gleich.
Wir fuhren los. Ich wusste nicht, wie lang es war, wie wir unterwegs waren, aber auf einmal bat sie uns, dass wir uns ducken sollten.
Ich war fast am Boden des Wagens und wartete nur, bis wir wieder hochkommen konnten.
Anscheinend musste sie an der Kontrolle vorbei und ihren Ausweis zeigen.
Wir wurden langsamer, bis sie das Auto in einer großen Einfahrt parkte.
,,Wir sind jetzt da.", berichtete Dora uns und wir stiegen aus.
Mit großen Augen sah ich mich um, denn in diesem Teil der Life Foundation bin ich noch nie gewesen.
Jetzt würde ich erfahren, was wirklich hinter den Kulissen steckte.
Dora lief voraus und wir folgten ihr schnell.
Überbevölkerung und Klimawandel.", sagte sie.
,,Das sind zwei Dinge, die Drake nicht kontrollieren kann."
Ich schmunzelte leicht.
,,Ja verstehe, klar.", gab Eddie nur von sich. Er klang fast schon genervt.
,,Die sind buchstäblich eine Generation entfernt von einer unbewohnbaren Erde."
,,Was wollen Sie damit sagen?",fragte ich interessiert und beschleunigte meine Schritte, als wir an einem großen Tor ankamen.
Kurz sah sie mich an.
,,Drake benutzt seine persönlichen Raketen, um sich nach neuem Lebensraum umzusehen.",erklärte sie weiter.
,,Also, das ist echt eine spannende Geschichte, aber wir müssen jetzt zu dem Teil kommen, wo er Leute umbringt."
Warnend sah ich Eddie an, als er mir einen Blick zuwarf.
,, Da war doch irgendwas mit einer Aufklärungsmission oder?"
,,Genau.", bestätigte sie.  ,,Er schickte ein Raumschiff auf solch eine. Und auf dem Rückflug wurde ein Komet entdeckt."
,,Komet?",fragte Eddie skeptisch.
Sie ging nicht auf seine Frage ein und erzählte weiter, während wir gerade in einen Aufzug stiegen und dann nach unten fuhren.
,,Die Boardcomputer konnten auf diesem Kometen Leben erfassen. Dort existieren Millionen von Organismen. Und sie haben einige Proben mitgebracht."
,,Moment! Organismen? Sie sprechen hier doch nicht von Aliens? Aliens, wie ET nach Haus' telefonieren- Aliens?"
Eddie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, genauso wenig wie ich.
,,Ja!",bestätigte sie und wir sahen sie ungläubig an.
,,Aber so nennen wir sie nicht! Wir nennen sie Symbionten. Es ist ihnen nicht möglich in unserer Umgebung zu überleben. Zumindest nicht ohne unsere Hilfe. Drake ist der Überzeugung, dass die Verbindung zwischen Mensch und Symbiont, der Schlüssel für unser Überleben ist."
,,Was zum Teufel? Er führt Experimente mit Symbionten und Menschen durch, um diese dann zu vereinen?" Ich war richtig perplex.
,,Das ist irre. Das ist doch total verrückt."
Eddie sah aus, als käme er gar nicht mehr klar.
,,Das Schlimme daran ist, dass es keine bekannte Vorgehensweise gibt. Er schickt sie einfach alle rein."
Und dann ertönte die Stimme eines Security- Typen und wir wurden extrem nervös.
,,Scheiße.", fluchte Dora und wir sahen uns um.
,,Gehen Sie beide rein. Ich werde das klären und fassen Sie nichts an."
Schnell öffnete sich die Tür und wir verschwanden darin.
Langsam lief ich neben Eddie her und sahen uns um. Riesige Sicherheitsglaskästen waren in diesem Raum und in einigen waren Geräte vorhanden, bei denen man sich nicht vorstellen wollte, was damit praktiziert wurde.
,,Oh Gott, Eddie.", hauchte ich völlig außer mir.
Langsam liefen wir weiter und kamen durch eine weitere Tür. Er machte einige Fotos von Menschen die in diesen großen Kästen eingesperrt waren. Daneben, auf einer Anzeigetafel standen jeweils alle Informationen zu dem Patienten.
,,Scheiße.", flüsterte Eddie, als er auch einige tote Symbionten und Menschen am Boden sah.
Mein Herz blieb für einen Moment stehen, als plötzlich ein Knall ertönte. Eine Frau hämmerte gegen die Scheibe und schrie.
,,Eddie. Ich bin's!",rief sie panisch.
,,Maria!",rief Eddie geschockt.
,,Wir müssen was tun."
,,Hol mich hier raus! EDDIE!" Sie war so verdammt verzweifelt.
,,Ich weiß doch nicht wie."
Er tippte irgendwas auf einem Gerät rum und dann wurde ein ohrenbetäubender Alarm ausgelöst.
,,Alyssa. Renn! Geh jetzt!", schrie er in meine Richtung.
Gequält sah ich ihn an. Ich konnte Eddie doch jetzt nicht alleine lassen, aber ich hatte ihm etwas versprochen.
,,Na los.", brüllte er dann mit Nachdruck.
,,Pass auf dich auf.", sagte ich noch und dann begann ich zu rennen. Ich wusste zwar nicht wohin, aber ich rannte um mein Leben.
Irgendwann kam ich an einem Hintereingang raus und suchte alles nach Dora ab. Auf einmal hörte ich aufgewühlte Stimmen und ich versteckte mich schnell in einer kleinen Luke.
Nur langsam entfernten sich die Stimmen und ich rannte weiter, als ich Dora Skirth sah.
Erleichtert bemerkte sie mich und kam eilig auf mich zu.
,,Ich denke, dass er sich schon in Sicherheit bringen wird.", versuchte ich sie zu beruhigen.
,,Wenn das schief geht, bin ich meinen Job auch los."
Ich wusste nicht wirklich, was ich gerade dazu sagen sollte.
,,Kommen Sie. Ich fahre Sie nach Hause."
Ich nickte und stieg in ihr Auto.
Der Weg dauerte nicht lange, bis wir ankamen.
,,Dankeschön", sagte ich und lächelte.
,,Gerne. Passen Sie auf sich auf."
,,Das werde ich.", bestätigte ich. ,,Sie auch."
Und dann gur sie auch schon weg.
,,Oh je. Wenn Anne wüsste, was ich angestellt hatte. Sie würde mich einen Kopf kürzer machen.", dachte ich panisch.
Ich trottete in mein Schlafzimmer und zog mich um.
Mit einem Stöhnen glitt ich auf mein Bett und deckte mich zu.
Voller Ereignisse war mein Kopf, sodass es noch eine Weile dauerte, bis ich einschlafen würde...

Venom- Only you can heal MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt