Kapitel 4

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Total übermüdet und mit einem brummenden Schädel wachte ich am nächsten Morgen auf.
Direkt schoben sich die Erinnerungen des vorherigen Abends vor mein inneres Auge.
Ich kniff meine Augen zusammen und drückte meinen Kopf wieder in die  Kissen.
Was war bloß in mich gefahren?
Langsam warf ich einen Blick auf meinen Wecker.
Oh Gott. Es war schon 11.00 h. Wie konnte ich so extrem lange geschlafen haben?
Also richtete ich mich auf und trottete dann gemächlich ins Bad.
Ein Blick in den Spiegel geworfen und man könnte meinen, ich hätte den härtesten Suff meines Lebens hinter mir gehabt.
Ich schälte mich aus dem Pyjama und drehte die Dusche ganz kalt auf.
Das half mir immer dabei, um wach zu werden.
Nach einer geschlagenen Viertelstunde war ich auch mal fertig, zog meine Unterwäsche an und setzte mich im Bademantel auf meine Couch.
Der Kaffee brodelte schon in der Kaffeemaschine, nachdem ich sie betätigt hatte.
Langsam lief ich zu meinem großen Fenster und ließ den Rollladen hochfahren.
Für einen Moment kniff ich meine Augen zusammen, aber gewöhnte mich dann an das helle Tageslicht.
Ich schreckte erst aus meinen Tagträumen, als ich das ,,bling"  der Kaffemaschine hörte.
Mit dem Kaffee in der Hand, setzte ich mich wieder auf die Couch und beschloss Eddie eine kurze SMS zu schreiben.

Hey Eddie,
geht es dir gut?
Was ist gestern noch passiert? Ich hoffe du konntest dich in Sicherheit bringen. Mir geht es gut und Dr. Skirth auch. Melde dich bitte bei mir.
LG Ally

Mein Handy legte ich auf den Tisch vor mir und begab mich in mein Schlafzimmer, um etwas anzuziehen.
Plötzlich begann mein Handy zu klingeln und ich sprintete ins Wohnzimmer.
Eddie rief an.
,,Hey Eddie.", sagte ich.
,,Hey Ally."
Er klang total fertig und irgendwie krank.
,,Ist alles okay?"
,,Nein. Ganz und gar nicht. Ich fühle mich schrecklich.",stöhnte er.
,,Soll ich vorbeikommen? Brauchst du was?"
,,Hmm...Kannst du vielleicht bei Miss Chen vorbeigehen und mir Kartoffelbällchen und 10 Packungen M&M's mitbringen? Ich geb dir dann das Geld."
Ich stutzte erst. Was wollte er denn mit so viel Schokolade?
,,Ähm. Ja klar. Gib mir 20 Minuten."
,,Danke. Bis gleich."
Verwirrt legte ich auf und zog meine Schuhe an.
Ich verließ meine Wohnung und lief los.
,,Hallo Miss Chen.", begrüßte ich sie, als ich den Laden betrat.
,,Hey, Ally. Na alles klar?"
,,Es geht so.",sagte ich und lächelte.
,,Was auch immer es ist, es wird schon wieder."
,,Danke."
Schnell nahm ich mir 10 Packungen M&M's mit verschiedenen Sorten und eine Packung Kartoffelbällchen.
Ich legte die Sachen vor sie hin.
,,Sie sind doch nicht etwa shwanger oder?"
Skeptisch sah sie mich an.
,,Nein. Auf gar keinen Fall. Die sind auch nicht für mich.",erklärte ich.
,,Für wen sonst?"
Sie war auch zu neugierig. Aber ich mochte sie sehr gerne.
,,Für Eddie. Er hat grad ne schwere Phase."
,,Ach so ist das!" Ms. Chen grinste mich an.
Ich wusste, worauf sie anspielte, da sie wusste, dass Anne und Eddie nicht mehr zusammen waren.
,,Nein! Nein, da ist nichts!", rechtfertigte ich mich schnell.
,,Wir sprechen uns in ein paar Monaten nochmal."
Sie zwinkerte mir zu und ich verließ mit hochrotem Kopf den Laden, nachdem ich bezahlt hatte.
Vor der Tür, des großen Wohnhauses angekommen, drückte ich sein Klingelschild.
Sofort wurde mir aufgemacht und ich lief schnell die Treppen hoch.
Eddie stand in der Tür.
,,Hey.",sagte ich.
,,Hey.",sagte auch er und umarmte mich.
Jedes Mal, wenn er mich umarmte setzte mein Herz einmal kurz aus und klopfte so schnell weiter, dass es fast an einem Infarkt grenzte.
Ich reichte ihm die Tüte und er sah mich glücklich an.
,,Danke dir. Was bekommst du dafür?"
,,Gar nichts. Ist schon okay.", winkte ich ab.
,,Neiiin, ist es nicht.",meinte er und holte seinen Geldbeutel.
Er drückte mir einfach 10 Dollar in die Hand.
Ich wollte mich schon beschweren, da sagte er sofort:,,Rücknahme ausgeschlossen!"
,,Danke, Eddie."
Seine Wohnung sah ziemlich unordentlich aus und Eddie hatte sich irgendwie total gehen gelassen, seitdem es zwischen ihm und meiner Schwester aus war.
Der Pulli, den er an hatte war löchrig und sein 3-Tage-Bart war etwas länger geworden.
Die Haare standen ab und seine Augen waren ein wenig eingefallen.
Dann griff er in die Tüte, riss die Schokobons auf und kippte alles in seinen Mund.
Verdattert sah ich ihn an, aber sagte nichts dazu.
Mit vollgestopftem Mund und großen Augen sah er mich an und machte ab und zu komische Geräusche. Fast hätte ich mir ein Lachen nicht verkneifen können, aber ich riss mich zusammen.
Nachdem Eddie aufgegessen hatte, ging er zu seiner Tür und zog sich an...

Venom- Only you can heal MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt