Venom- Only you can heal Me

Kapitel 7

,,Nun ja, ich bin einfach davon ausgegangen.",meinte ich unbeholfen.
,,Die Dinge scheinen nicht immer so zu sein, wie man denkt oder sie sieht, Ally."
Ich nickte. ,,Du hast vielleicht recht.",bestätigte ich.
,,Sag mal. Wie ist es so mit Venom? Bestimmt anstrengend oder?",wollte ich nun wissen.
,,Naja, also er mischt sich gerne in meine Gedanken, sodass manchmal vergesse, was ich sagen möchte. Vor allem ist er sehr laut und hat ständig Hunger. Ich esse ja sozusagen für zwei Personen."
Ich lächelte.
Plötzlich erschien Venoms Kopf, aber war mit Eddie's Körper noch verbunden.
,,Also Eddie. Ich finde, dass Ally tausend mal cooler ist als du. Du bist einfach nur ein Looser auf dieser Welt. Erst durch mich bist du zu etwas besonderem geworden." Venom zwinkerte mir zu und grinste.
,,Danke Ve. Dass du mich so beliebt machst. Wirklich. Und jetzt verpiss dich einfach!",rief Eddie, packte Venom am Hals und drückte ihn wieder in seinen Körper.
Die Beziehung zwischen den Beiden war schon ziemlich amüsant.
,,Wollen wir etwas unternehmen?",fragte ich Eddie.
,,Klar, gerne. Hättest du Lust auf eine Spritztour durch San Francisco?"
Eddie grinste. Ich wusste, dass er es liebte Motorrad zu fahren.
,,Ich würde mich freuen."
,,Den wirst du brauchen.",sagte Eddie und hielt mir einen Motorradhelm hin.
,,Danke.",sagte ich und nahm ihn entgegen.
Wir liefen raus, zu seiner Maschine und Eddie setzte sich auf das Gefährt und ich war für einen Moment wie hypnotisiert. Ob ich es zugeben wollte oder nicht. Es sah unglaublich heiß aus, wie er auf dem Motorrad saß.
,,Na was ist?", fragte er auf einmal und holte mich somit aus meiner Starre.
Schnell setzte ich den Helm auf und nahm hinter ihm Platz.
Eddie beantwortete meine unausgesprochene Frage, als ich gerade zum Reden ansetzen wollte.
,,Halt dich einfach an mir fest.",sagte er und ich legte meine Arme um seinen Bauch. Gut, dass er nicht spüren konnte, wie heiß mir gerade war.
Unter meinen Händen konnte ich seinen gut gebauten Oberkörper fühlen und am liebsten hätte ich ihn etwas mehr erkundet, aber das wäre absolut unangebracht. Für wen hätte er mich dann bitte gehalten?
Eddie ließ den Motor aufheulen und fuhr dann los.
Er cruiste die Straßen von San Francisco entlang und auch über den ein oder anderen Highway. Die Aussichten waren wunderschön. Ab und zu übernahm Venom die Kontrolle und betätigte das Gas, wenn wir mal freie Bahn hatten.
Es machte unglaublich viel Spaß und insgeheim wünschte ich mir, es wäre immer so.
Ab und zu hielten wir an einem schönen Fleckchen an und genossen die Aussicht.
Am Abend fuhren wir dem Sonnenuntergang entgegen und es hätte nicht romantischer sein können.
Langsam parkte er dann das Motorrad hinter dem großen Wohnblock und ich stieg zuerst ab.
Ich zog den Helm aus und fuhr mir kurz durch die Haare.
,,Danke für den schönen Tag, Eddie. Es hat echt Spaß gemacht."
Etwas verlegen lächelte ich ihn an und es schien ihm nicht anders zu gehen.
,,Der Tag war wirklich sehr schön."
,,Sollen wir etwas zu Essen bestellen?",fragte er. ,,Ich habe nämlich schrecklichen Hunger."
,,Gerne. Auf was hast du denn Lust?"
,,Pizza!",sagte er sofort und begab sich zum Telefon.
,,Was möchtest du drauf haben?",fragte Eddie mich.
,,Nur Salami.",antwortete ich ihm.
,,Bist du dir sicher? Keine Champignons? Keine Oliven?" Skeptisch sah Eddie mich an.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Hallo. Ich möchte 3 Pizzen bestellen. Eine mit Salami und zwei mit allem drauf, was sie haben und extra Käse auf die beiden.",sagte er. ,,Nein, nicht auf die mit der Salami."
Er gab noch die Adresse durch und legte dann auf.
,,Halbe Stunde ungefähr.",berichtete er mir.
,,Okay. Alles klar. Was wollen wir solange machen?"
,,Vielleicht einen Film schauen?",stellte er als Gegenfrage.
,,Gerne. Hmm... Magst du Capone?",fragte ich mit einem Grinsen.
,,Guter Geschmack.",sagte er anerkennend und kramte in seinem DVD-Regal.
Er holte die DVD raus und legte sie ein.
Wir waren so in den Film vertieft, dass wir gar nicht mitbekamen, als es klingelte.
Ich sprang auf. ,,Ich erledige das.",sagte ich, aber Eddie hielt mich sofort auf.
,,Das kannst du schön vergessen. Der Mann bezahlt.",er zwinkerte mir zu und lief zur Tür.
Derweil holte ich uns zwei Teller und kam wieder ins Wohnzimmer.
,,Sooo.",sagte er glücklich. ,,Hier, deine Pizza."
,,Danke, Eddie. Ich weiß nicht, wie ich mich revanchieren kann."
,,Das musste du auch gar nicht."
Er lächelte.
Während wir so aßen und den Film weiter ansahen kam Eddie auf die Idee einen Rotwein zu öffnen.
Aus der Küche holte er zwei Gläser und schank jedem ein wenig ein.
,,Worauf trinken wir?",fragte ich leicht amüsiert.
,,Darauf, dass wir unseren Job verloren haben?"
,,Sehr witzig Eddie, wirklich."
,,Darauf, dass du jetzt bei uns wohnen bleibst.",sagte Venom, der aus Eddie's Rücken ragte.
,,Halt dein Mund und geh wieder dahin, wo du herkamst.",sagte Eddie genervt.
,,Darf ich vorher noch ein Stück Pizza?", bettelte der Symbiont.
,,Boah. Ja, meintetwegen aber jetzt geh wieder."
Venom mampfte genüsslich vor sich hin und zog sich dann in Eddie zurück.
Es war schon ziemlich spät, als der Film endete.
Mit vollgegessenen Mägen und einer geleerten Weinflasche saßen wir nun auf der Couch und redeten noch ein bisschen.
,,Wie sieht's denn bei dir so aus, Ally? Hast du einen Freund?"
Innerlich hinterließ seine Frage irgendwie einen Stich in meinem Herz.
,,Nein.",sagte ich nur und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
,,Okay, verstehe. Tut mir leid, dass ich das angesprochen hatte."
Ich winkte die Sache einfach ab.
,,Ist schon okay."
,,Und du so? Wie sieht's bei dir aus? Hast du zufällig jemanden kennengelernt?",wollte ich wissen.
Dadurch, dass wir etwas getrunken hatte, war die Hemmschwelle fast wie tot.
,,Hmm... Nicht wirklich. Aber es gibt da jemanden, den ich mag, doch ich weiß nicht wie sie fühlt."
Wieder ein Stich. Na toll, dann hatte Eddie also schon jemanden in Aussicht. Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihn einfach zu vergessen.
,,Warum sagst du es ihr nicht einfach?",wollte ich wissen.
,,Das ist nicht so leicht.",meinte er. ,,Ich weiß nicht, ob sie sich glücklich mit mir schätzen könnte."
,,Wenn du es nicht probierst, wirst du es nie herausfinden, Eddie.", sagte ich.
,,Wahrscheinlich hast du Recht."
Nachdenklich sah er mich an.
Es tat so verdammt weh, mit dem Gedanken neben ihm zu sitzen, dass er in eine andere verliebt war und bald eine Freundin haben würde.
,,Du, Eddie. Ich glaube, ich schlafe jetzt. Ich bin echt müde."
,,Okay. Du kannst mein Bett nehmen. Ich werde auf der Couch schlafen."
,,Das kann ich nicht annehmen. Schließlich ist das dein Bett.",bestritt ich sofort.
Er sah mich mit einem Blick an, der keine Widersprüche zuließ und ich gab mich geschlagen.
,,Also, das ist mir jetzt echt peinlich, aber ich hab ja gar keine Schlafsachen dabei."
Eddie lief zu seinem Schrank, holte ein Oversize
T-Shirt raus und warf es mir zu.
Geschickt fing ich es auf und bedankte mich.
,,Sag mir, wenn du im Bad fertig bist.", rief er noch, als er das Schlafzimmer verließ.
,,Ja.", antwortete ich und sah in den Spiegel.
Mir kam alles ein bisschen verschwommen vor, also klatschte ich mir erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht.
Ich ging noch aufs Klo und trat dann aus dem Badezimmer.
Schnell sagte ich Eddie bescheid und zog mir solange er im Bad war, das T-Shirt an.
Nach circa 10 Minuten kam er wieder raus und sah zu mir.
,,Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, Ally. Schlaf gut."
,,Danke, dass wünsche ich dir auch."
,,Danke."
Er schloss die Tür hinter sich und machte noch das Licht aus, nachdem ich ihn darum gebeten hatte.
Langsam ließ ich mich in das kuschelige Bett gleiten und legte die Decke auf meinen Körper.
Auch wenn mich niemand sehen konnte, roch ich heimlich an seinem Kopfkissen und an der Bettdecke.
,,Wie konnte ein Mann nur so gut riechen?",dachte ich.
Mein Kopf war eh schon Matsch und Eddie's Geruch machte es nicht besser.
Mit einem leisen Stöhnen ließ ich meinen Kopf auf das Kopfkissen fallen und sank langsam in den Schlaf...