Kapitel 25

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,,Ally. Du zitterst ja. Deine Lippen sind total blau. Lass uns reingehen."
Eddie sah mich besorgt an. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass es auf einmal ganz kalt geworden war und nun spürte ich auch die aufkommende, kühle Nachtluft.
Wir standen auf und Eddie legte mir das Handtuch um meinen Körper.
Er sammelte meine Unterwäsche auf und zog sich seine Badehose wieder über.
Wir gingen zusammen rein und stellten uns zuerst unter die Dusche, um den Sand abzuwaschen.
Danach kuschelten wir uns auf die Couch und schauten ein wenig Fernsehen...

Zeitsprung (ca. ein Monat später)

Es war jetzt schon etwas mehr als ein Monat vergangen.
Gerade waren wir aufgestanden und frühstückten gemütlich miteinander, als mich eine unangenehme Übelkeit überkam.
Ich würgte, sprintete zur Toilette und Eddie mir hinterher.
Schnell schloss ich die Tür ab und riss den Klodeckel hoch.
Mein Magen verkrampfte sich und ich erbrach mehrmals ins Klo.
,,Liebling? Bist du okay? Was ist los? Bitte mach die Tür auf."
,,Nein. Jetzt nicht. Das willst du nicht sehen."
Ich ächzte vor mich hin und hielt mir den Kopf.
,,Bitte. Ich mach mir doch Gedanken."
,,Wahrscheinlich hab ich nur eine Lebensmittelunverträglichkeit.",versuchte ich ihn zu beruhigen.
,,Ally. Bitte. Öffne die Tür."
Ich seufzte.
Dann wusch ich mir den Mund aus und putze kurz meine Zähne.
Langsam ging ich zur Tür und trat hinaus.
Eddie umarmte mich sofort und hielt mich fest.
Mir war ein wenig schwindelig.
,,Was hast du?"
,,Ich weiß es nicht. Vielleicht hab ich einfach nur was Falsches gegessen."
,,Das kann sein.",stimmte mein Freund mir zu.
,,Leg dich auf die Couch. Ich mache dir einen Tee, ja?"
,,Danke, Liebling."
Eddie half mir dabei mich hinzulegen und deckte mich sachte zu.
Einige Zeit später kam er mit einem Kräutertee zurück und stellte ihn auf den kleinen Tisch.
Er setzte sich zu mir und streichelte sanft über meinen Kopf.
,,Willst du zum Arzt gehen?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Morgen gehts mir bestimmt schon wieder besser."
,,Hoffentlich. Aber wenn es nicht besser wird, dann gehen wir. Versprochen?"
,,Ja. Ich liebe dich."
Es war süß, wie er sich so viele Gedanken um mich machte.
,,Oh Gott. Ich dich viel mehr."
Er nahm meinen Kopf in seine Hände und küsste mich auf den Kopf.
,,Hier. Trink ein wenig."
Eddie drückte mir den Tee in die Hand und ich nippte nur ein wenig daran, weil er sehr heiß war.
Dann stellte er ihn wieder zurück.
,,Schlaf ein bisschen, Ally."
Ich nickte brav und Eddie richtete die Decke.
Gemütlich kuschelte ich mich auf das Sofa und schloss meine Augen.

,,Mom.",schrie ein kleines Mädchen.
Ich drehte mich um und sah, wie ein Mädchen auf eine junge Frau zurannte.
,,Komm her, Schätzchen.",sagte sie und lachte.
Alles war irgendwie verschwommen. Ich rieb über meine Augen, aber konnte kaum etwas erkennen.
,,Mommy? Wo ist Daddy? Können wir zu ihm?",fragte sie.
,,Daddy ist bei der Arbeit, Schatz. Er kommt nachher. Wir gehen jetzt zu Tante Annie und Onkel Dan."
Was? Anne und Dan? Was hatten die Beiden denn in  meinem Traum zu suchen?
Das hieß doch jetzt nicht...?
,,Auu jaaa.",rief sie begeistert und hüpfte glücklich auf und ab.
Doch plötzlich zog sich etwas schwarzes über den Himmel.
Die junge Frau und das Mädchen sahen ängstlich nach oben und sie nahm ihre Tochter auf den Arm.
,,Was ist das Mom?"
,,Ich weiß es nicht, Schatz. Komm wir gehen besser rein."
Ich lief den Beiden hinterher und dann betraten wir ein Haus.
Es war ähnlich wie das aufgebaut, wo ich mit Eddie wohnte.
Eine Weile später klingelte es an der Tür.
,,Schatz. Geh bitte in dein Zimmer, ja? Tu's für Mommy."
Sie nickte brav und lief die Treppen nach oben.
Die Frau, die mir komischerweise sehr ähnlich sah, lief an mir vorbei und öffnete sie.
Zwei große stämmige Männer kamen mit Waffen rein und bedrohten sie.
,,WO IST SIE? WO IST DAS MONSTER?",donnerte der Mann.
Wovon redeten sie bloß?
Sofort hob sie die Hände.
,,Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Verlassen Sie mein Haus und lassen Sie mich in Ruhe."
,,Matt.",sagte der Typ zu dem anderen und er reagierte sofort.
Er packte die junge Frau und sie begann sich zu wehren.
,,Bitte nicht. SIE HAT NICHTS GETAN!",schrie sie aus Leibeskräften und begann zu schluchzen.
Der Mann stieg die Treppen nach oben und dann ertönten schrecklich laute Schreie.
,,MOOOM.",schrie das Mädchen und heulte.
Der Mann kam die Treppen runter und hatte das Mädchen im eisernen Griff gepackt.
Der Frau liefen Tränen über die Wangen und sie schrie nach ihrer Tochter.
Ich konnte nichts tun. Ich war bewegungsunfähig und sah dem schrecklichen Szenario zu.
,,Richten Sie Eddie einen schönen Gruß von Wayne aus, Miss Brock."
Der Mann schlug sie bewusstlos und verließ dann selbstgefällig grinsend das Haus.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dieses Mädchen war Eddie's und meine Tochter und die Frau war ich.
Ich begann zu schluchzen und dann schrak ich aus dem Traum...

Ich schluchzte auch in echt.
Kleine Tränen kullerten meine Wangen hinunter.
,,Alyssa?",fragte Eddie geschockt und kam zu mir gerannt.
,,Was ist passiert? Wieso weinst du?",fragte er besorgt.
,,Ich hatte einen schönen, aber auch gleichzeitig einen schrecklichen Traum.",sagte ich.
,,Möchtest du mir davon erzählen?"
Eddie setzte sich zu mir auf die Couch und zog mich dann auf seinen Schoß.
Meine Arme legte ich um seinen Hals und kuschelte mich an ihn.
,,Ich sah eine Frau und ein kleines Mädchen. Sie hat ihre Mutter nach ihrem Vater gefragt.",begann ich und Eddie sah mich aufmerksam an, während er meine Wange streichelte und die wiederaufkommenden Tränen entfernte.
,,Sie meinte, dass er bei der Arbeit ist und dass sie jetzt zu Tante Anne und Dan gehen."
,,Anne und Dan?"
Ich nickte.
,,Auf einmal zog ein Gewitter oder sowas ähnliches auf und sie gingen rein. Ich folgte ihnen und dann klingelte jemand an der Tür.
Die Frau schickte das Mädchen in ihr Zimmer und dann traten zwei bullige Männer ein.
Sie redeten irgendwas von einem ,,Monster" und wo sie sei.
Dann wurde die Frau festgehalten und nahmen das Mädchen mit.
Die Frau sah mir unglaublich ähnlich.
Er sagte noch:,,Richten Sie Eddie einen schönen Gruß aus, Miss Brock."
Mir wurde dann klar, dass ich diese Frau war.
Und sie hatten unsere Tochter entführt, Eddie."
Ich schluchzte und klammerte mich an meinen Freund.
,,Beruhig dich, meine Kleine. Wir haben keine Tochter. Es wurde niemand entführt. Es ist alles gut. Ve und ich sind da, ja?"
Ich nickte.
,,Vielleicht liegt meine Übelkeit an der Pille. Die Hitze und das Ganze verträgt sich vielleicht nicht so gut miteinander.",überlegte ich auf einmal.,,Du weißt ja, dass mein Magen immer ein wenig empfindlich reagiert."
,,Meinst du?",fragte Eddie.
Ich nickte.
,,Aber sie wirkt jetzt nicht mehr, nachdem du dich übergeben hast oder?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich glaube, dann mach ich jetzt mal eine Pause davon. Aber ich möchte noch nicht schwanger werden."
,,Wir müssen ja auch nicht...",sagte er und streichelte meinen Kopf.
Dankbar lächelte ich Eddie an und küsste ihn...

Venom- Only you can heal MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt