Kapitel 30

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,,Ally. Du bist wach.",rief Eddie besorgt.
,,Wo bin ich?",hauchte ich.
,,Im Krankenhaus."
,,Nicht schon wieder."dachte ich genervt.
,,Es tut mir so leid, meine Kleine. Ve und ich haben uns ausgesprochen und es tut ihm auch leid. Wir lieben dich doch so sehr. Und unsere Babys. Wir wollen nichts anderes, als euch drei."
Ich lächelte, aber fasste dann aufgeregt an meinen Bauch.
,,Wie geht es ihnen? Ist alles okay?",fragte ich sofort.
,,Es geht ihnen sehr gut. Sie entwickeln sich prächtig."
Ich seufzte erleichtert.
,,Eine Frauenärztin war gerade da und hat nachgeschaut.",teilte er mir mit.
,,Konnte man das Geschlecht schon erkennen?",wollte ich wissen.
Eddie nickte.
,,Und was ist es?"
Ich war ganz hibbelig und sah meinen Verlobten aufgeregt an.
,,Was denkst du denn?",fragte er zurück.
,,Ein Mädchen?", war meine erste Überlegung.
Ja. Es wird eine kleine Ally."
Freudentränen liefen über meine Wangen und Eddie nahm mich glücklich in den Arm.
Ich steckte meine ganze Liebe, die ich für Eddie hatte in den darauf folgenden Kuss.
,,Und der Symbiont? Ist es auch ein Mädchen?",fragte ich.
,,Keine Ahnung, aber Ve, Dan, Annie und ich gehen davon aus."
,,Dan und Annie sind hier?"
,,Und wie wir das sind.",sagte Anne grinsend, die gerade hereinkam.
,,Ach Ally. Was machst du für Sachen? Immerzu bist du im Krankenhaus.",meinte Dan, aber grinste leicht dabei.
,,Hey Annie. Hey Dan."
Sie kam zu mir und umarmte mich.
,,Ich freue mich so sehr über eure Verlobung."
,,Danke."
,,Und wir haben schon gehört, dass die kleine Maus eine sie wird. Ich freue mich so Tante zu werden."
Anne streichelte sanft über meinen Bauch.
,,Er ist schon größer geworden oder?"
Ich nickte. ,,Ja.",bestätigte ich und legte meine Hand neben ihre.
,,Ist das nicht ein wenig ungewöhnlich?",wollte ich wissen.
,,Nein, das liegt am Symbionten. Dadurch, dass sie mehr Nahrung brauchen und energievoller sind, wachsen sie schneller und stärker heran.",meinte Dan.
,,Aber kann das unser Baby überhaupt aushalten?",fragte ich besorgt.
,,Ja. Es passt sich ihrem Körper an. Wie Venom bei Eddie.",erklärte Dan.
,,Aber noch haben sie sich nicht verbunden. Das findet erst nach der Geburt statt. Jetzt schwimmen sie voneinander getrennt im Fruchtwasser."
,,WOW... Woher weißt du so viel darüber?",fragte Eddie erstaunt.
,,Ich habe mich ein bisschen informiert."
,,Danke dir Dan. Das bedeutet mir wirklich sehr viel."
,,Hab ich doch gerne gemacht."

Zeitsprung (4 Monate später)

Ich war nun im siebten Monat schwanger. Oft machte mir mein Rücken sehr zu schaffen und ich konnte kaum aus dem Bett aufstehen.
Die bisherigen Frauenarztbesuche waren immer gut verlaufen und Eddie war jedes Mal dabei.
Wir hatten Glück, dass man den Symbionten auf den Ultraschallbildern nicht erkennen konnte, da die Ärztin wahrscheinlich eine Panikattacke bekommen würde. Wir ließen Dan meist nach ihm schauen und bisher war immer alles gut. Es stand auch schon seit einiger Zeit ein Geburtstermin fest.
Angesetzt war der 31. Oktober 2022
Ein wenig Angst hatte ich schon vor dem bevorstehenden, aber Eddie war die ganze Zeit über für mich da.
Sogar Ve freute sich unglaublich doll, wenn die beiden Mäuse endlich auf der Welt sein würden.
Eddie und ich lagen auf der Couch und schauten ein bisschen fern.
Er hinterließ sanfte Kreise mit seinem Finger auf meinem bereits sehr großen Bauch.
Venom's Kopf hatte es sich auch schon gemütlich darauf gemacht und döste vor sich hin.
Sanft streichelte ich seinen Kopf und sah ihn gedankenverloren an.
Ich war die glücklichste Frau der Welt. Mit zwei tollen Männern an meiner Seite und bald zwei kleinen Mädchen. Okay. eineinhalb. Dann würden wir zu fünft sein.
Ich kuschelte mich an Eddie und schlief ebenfalls ein wenig.
Einige Stunden später wachte ich durch starke Schmerzen in meinem Unterleib auf.
,,Eddie!",rief ich.
Ich krümmte mich vor Schmerzen und hielt mir meinen Bauch.
Eddie kam reingestürmt und sah mich besorgt an.
,,Was ist los Liebling?"
,,Es tut so weh. Ich hab so starke Schmerzen."
Er kam sofort zu mir und zog die Decke weg.
,,Ach du scheiße.",rief er. ,,Wir müssen Dan anrufen."
Ich warf einen Blick auf meinen Bauch. Er war übersäht mit etlichen roten und blauen Flecken.
,,Hey Dan. Bitte komm sofort. Ally. Ihr ganzer Bauch ist voller roter und blauer Flecken und sie blutet zwischen den Beinen. Sie hat starke Schmerzen."
Ich sah ihn erschrocken an.
,,Hilf mir Eddie!",flehte ich.
,,Ve. Weißt du was sie haben könnte?"
,,Symbionten bleiben nur sieben Monate im Leib der Mutter.",erklärte er.
,,Was?",rief ich panisch. ,,Oh Gott. Er will raus."
Mir traten Tränen in die Augen.
,,Ich kann das jetzt noch nicht. Bitte. Eddie tu was. Es tut so weh."
,,Ally. Ve und ich sind da für dich. Du schaffst das."
,,Was soll denn noch alles passieren? Ich kann nicht mehr.",schluchzte ich.
,,Gib nicht auf Ally, bitte. Ich brauche dich. Wir brauchen dich. Und unsere Babys brauchen dich."
Er küsste meine Stirn und ging kurz fort. Er kam mit einer Schüssel und einem Tuch wieder.
Langsam tunkte er es in das Wasser und wischte das Blut von meinen Beinen.
Und dann klingelte es auch schon.
Mein Puls beschleunigte sich und die Schmerzen wurden schlimmer.
Ich spürte, wie Schweißperlen meine Stirn hinunterliefen.
,,Der Symbiont will raus.".klärte ich Dan auf.
,,Okay, Ally. Es wäre zu riskant, dich jetzt ins Krankenhaus zu bringen. Wir werden es hier durchführen. Du wirst ihn nicht auf natürliche Art gebären können."
,,Was? Nein! Ich will keinen Kaiserschnitt.",rief ich.
Einige Schluchzer durchschüttelten meinen Körper und ließen mich erzittern.
,,Ally. Ssshhh. Sieh mich an. Es wird alles gut."
Ich spürte eine kalte Flüssigkeit auf meinem Bauch.
,,Eddie. Sie darf das nicht sehen. Sorg dafür, dass sie wegguckt."
,,Was hat er vor? Was passiert jetzt?"
Meine Atmung war viel zu heftig und ich bekam das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden.
,,Ally. Du darfat nicht hinschauen."
,,Ich will aber. Das ist mein Baby."
,,Du wirst es bald sehen, aber nicht jetzt."
Ich versuchte an Eddie vorbeizuschauen, aber blieb erfolglos.
Dan gab mir eine Spritze und ich beruhigte mich langsam.
An meinem Bauch spürte ich nichts mehr. Anscheinend hatte er mich betäubt.
Vorsichtig drückte Eddie einen Kuss auf meine Lippen und lenkte mich somit für eine Zeit lang ab.
Venom war herausgekommen und sah zu, was Dan tat.
,,Es ist draußen.",sagte Dan glücklich.
Venom hatte ihn vorsichtig in den Arm genommen und kam zu uns rum.
In seinen Tentakeln lag ein kleiner Symbiont.
Mein Mund war leicht geöffnet und ich sah wie gebannt auf dieses wunderschöne, kleine Wesen.
Noch nie hatte ich sowas gesehen.
Es war das komplette Gegenteil von Venom. Ihre Haut war silbrig weiß und die Venen und Adern zogen sich in sanften, aber dunklen Grautönen über ihre Haut.
,,Sie ist wunderschön.",hauchte ich beeindruckt.
Eddie nickte zustimmend.
Ich streckte meine Hand leicht aus und berührte die Haut des Symbionten. Sie war noch leicht mit Blut überzogen, aber Ve hatte sich schon darum gekümmert, indem er sanft über ihre Haut geleckt hatte.
Eddie sah Ve und den kleinen Symbionten an.
Nie hätte er geglaubt, dass Venom solche Gefühle entwickeln konnte, die so ein kleines Wesen in ihm auslösten...

Venom- Only you can heal MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt