Kapitel 13

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Eddie und ich waren nun etwas mehr als ein  Jahr zusammen.
Ich hatte endlich wieder einen Job und zwar in der Stadtverwaltung.
Es war schon recht früh, nach einem Jahr zusammenzuziehen, aber wir waren beide aus unseren Wohnungen raus und lebten nun in einem kleinen aber schönen Haus in San Francisco. Wir verdienten zusammen ganz gut und konnten uns das auch leisten.
Eddie hatte bereits sein nächstes Interview mit Cletus Kasady.
Einem zum Tode verurteilten Mörder.
Was mir aber sehr viele Gedanken bereitete war, dass Eddie und Venom zur Zeit sehr viel miteinander stritten.
Ich hatte Angst, dass Ve irgendwann abhauen würde. Ich liebte ihn genauso wie Eddie und konnte mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass er sowas tun würde, aber man konnte ja nie wissen, was in Venom's Kopf so vorging.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es Zeit war gleich loszufahren.
Meine Arbeit würde in einer Stunde beginnen.
Oh mann. Eddie war noch tief am schlafen.
Ich beschloss ihn zu ärgern und füllte ein Glas mit eiskaltem Wasser auf. Dann lief ich zu seinem Bett und goss es über sein Gesicht.
Ich lachte mich schlapp und Eddie sah nur dumm aus der Wäsche, bis er realisierte, was überhaupt passiert war.
Schneller als ich gucken konnte, war er durch Venom's Fähigkeit aufgestanden und eilte mir hinter.
,,Na warte.",rief er gespielt böse.
Ich lachte und schrie.
Irgendwann spürte ich plötzlich eine von Venom's Tentakeln um meine Hüfte, die mich an ihn zog.
Ganz dicht standen wir nun voreinander und sahen uns an.
Ich grinste böse und gab Eddie einen Kuss.
Eddie war mir nie böse. Das konnte er gar nicht.
Langsam glitt sein Blick an mir herunter und er biss sich auf die Lippe.
Jedes Mal wurde ich schwach bei diesem Anblick.
,,Du siehst unglaublich heiß aus. So könntest du öfters umlaufen. Ich glaub Ve ist da gleicher Meinung."
Kurz erschien Ve und nickte bestätigend, wobei er sich mit seiner langen Zunge über seine Zähne und Lippen leckte.
,,Ihr Spinner!",lachte ich und gab Eddie eine kleine Kopfnuss und Venom ebenfalls.
Aber eigentlich hatte er nicht ganz unrecht.
Ich trug einen beigen Pulli mit einem schwarzen Hemd drunter. Dazu hatte ich einen schwarzen Rock an, der mir bis kurz über die Knie ging und hohe beige Stiefel.
,,So. Ich muss jetzt los. Linda wartet schon auf mich. Wir haben direkt heute morgen ein Meeting.",ließ ich meinen Freund wissen.
,,Alles klar." Er begab sich zu seinem Bett und legte sich wieder rein.
,,Vergiss nicht das Interview mit Kasady.",sagte ich zu Eddie.
,,Oh verdammt! Da war ja was.",stöhnte er genervt.
,,Und Frühstück steht auf dem Tisch, wenn du Hunger hast.",ergänzte ich noch.
,,Du bist echt der Wahnsinn."
,,Ich weiß. Danke.",sagte ich und grinste.
Ich liebe dich. Wir sehen uns später.",rief ich, als ich aus der Tür ging.
,,Bis später. Ich liebe dich auch."
Ich stieg in mein Auto und fuhr los.
Der Weg zu meiner Arbeitsstelle dauerte nicht sonderlich lange.
Ich schaltete das Radio ein und entspannte ein bisschen.
Nach ca. 15 Minuten anstrengender Fahrt durch den morgendlichen Verkehr in San Francisco kam ich auch schon an.
Ich parkte das Auto auf dem großen Parkplatz hinter dem Gebäude und lief dann rein.
Im zweiten Stock befand sich mein Büro. Ein Glück saß ich alleine dort.
Viele teilten sich ein Büro miteinander, aber ich konnte mich alleine besser konzentrieren.
In 20 Minuten würde das Meeting beginnen.
,,Guten Morgen, Alyssa.",sagte Linda, die zur offenen Tür hereinschaute.
,,Guten Morgen, Linda."
,,Möchtest du einen Kaffee? Hab eben eine Kanne voll gemacht.",teilte sie mir mit. Linda war zu einer guten Freundin von mir geworden. Sie arbeitete im selben Bereich wie ich und ab und an verbrachten wir noch Zeit miteinander nach der Arbeit.
,,Gerne. Danke dir."
Sie lächelte mich an.
,,Wir sehen uns dann gleich. Du weißt ja wo der Meeting-Raum ist."
,,Ja.",bestätigte ich und nahm erstmal ein Schluck von der braunen Giftbrühe.
Ich lächelte vor mich hin. Ich war wirklich unglaublich glücklich hier.
Die Kollegen waren nett und mit meiner Chefin Miss Wilson kam ich auch ziemlich gut aus. Die Arbeitsklima stimmte und keiner fühlte sich irgendwie unter Druck gesetzt.
In dem Meeting ging es um einen langjährigen Mitarbeiter, der nun zum Abteilungsleiter befördert wurde. Er war ziemlich nett und immer zur Stelle wenn man Hilfe brauchte.
In meiner Pause setzte ich mich zusammen mit Linda in die Cafeteria.
Mister Johnson, der neue Leiter unserer Abteilung setzte sich zu uns.
Linda und ich grinsten uns kurz an und wendeten uns dann ihm wieder zu.
,,Hallo die Damen. Darf ich Ihnen etwas Gesellschaft leisten?",fragte er.
,,Setzen Sie sich.",sagte Linda und deutete auf den Platz neben sich.
,,Danke."
,,Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen."
,,Das hoffen wir auch.",bestätigte ich.
,,Also schön. Ich mache mich dann mal wieder an die Arbeit. Genießen Sie noch Ihre Pause."
,,Das werden wir. Danke.",sagte Linda.
,,Und wie findest du ihn so?",fragte Linda mich aufgeregt.
,,Inwiefern?",wollte ich wissen und sah sie schief an.
,,Naja... Seine Kompetenzen sind ja schon ganz gut. Das wissen ja die meisten. Aber ich meine jetzt eher so vom Aussehen."
Sie grinste und sah mich abwartend an.
,,Also, er ist jetzt nicht wirklich mein Typ.",sagte ich lahm.
,,Nicht? Er sieht doch ganz gut aus. Groß, sportlich, dunkelblond, attraktiv."
Ich schüttelte den Kopf und gestikulierte.
,,Nein. Also ich interessiere mich nicht so wirklich für ihn."
,,Ach. Hast du denn etwa schon jemand in Aussicht?"
Sie wackelte mit ihren Augenbrauen und sah mich anzüglich an.
,,Was heißt in Aussicht? Ich hab einen Freund.",erklärte ich ihr.
Mit großen Augen sah Linda mich an.
,,Und das sagst du mir erst jetzt?"
,,Ja, sorry. Ich bin nicht eher dazu gekommen.",meinte ich schulterzuckend.
,,Wie heißt er? Wie sieht er aus?",wollte sie ganz aufgeregt wissen.
Ich holte mein Handy raus und zeigte ihr ein Bild von uns beiden.
Ein Bild würde genügend damit sie sofort wusste, wer er ist.
,,EDDIE BROCK? Der Journalist?",rief sie schon fast.
,,Chill! Nicht so laut. Aber ja."
,,Wow. Dann ist er ja um weiten besser, als Abteilungsleiter Johnson."
,,Da sagst du was.",lachte ich.
Wir aßen noch eine Kleinigkeit und machten uns dann wieder an die Arbeit.
Als meine Arbeit zu Ende war, saßen Linda und ich noch auf einer Bank in der Nähe des Rathauses.
,,Wie siehst bei dir so aus Linda? Hast du einen Freund, Mann oder Verlobten?",wollte ich wissen.
,,Ja. Ich bin seit einem Monat verlobt."
,,Glückwunsch. Das freut mich."
,,Ja. Ich bin auch sehr glücklich."
,,Das ist die Hauptsache. Ich glaube, ich fahr dann mal nach Hause. Eddie wartet bestimmt schon auf mich. Wir wollten heute noch zusammen kochen."
,,Alles klar. Ich mach mich dann auch auf den Weg."
Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging zu meinem Auto.
Es war 17.00 h als ich daheim war und das Erste was mir auffiel war, dass Eddie und Venom in der Küche laut am diskutieren waren.
,,...DU BIST NUTZLOS! DU WÜRDEST HIER UNTEN NICHTMAL EIN JOB ALS TOILETTENREINIGER BEKOMMEN.",schrie Eddie.
Oh Gott. Was war hier los? Ich rannte zur Küche und sah um die Ecke.
Venom rammte sein Gesicht in Eddie's.
Eddie's Nase stand schief zur Seite und er wimmerte vor sich hin.
,,Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich repariere sie dir wieder. NUR UM SIE ERNEUT ZU BRECHEN.",schrie Venom.
,,Du elender Mistkerl.",rief Eddie und schlug Venom ins Gesicht.
,,HÖRT SOFORT AUF!"
Beide sahen mich erschrocken an, als ich in die Küche trat.
,,Was ist hier los?,wollte ich wissen.
,,Ich muss frei sein!",knurrte Venom. ,,Ich will mich nicht an Regeln halten. ICH BIN EIN RAUBTIER!"
So aggressiv und wütend wie Venom gerade war, machte er mir schon irgendwie Angst.
Genervt verdrehte ich die Augen.
,,Wir hatten das Thema schon so oft. Ich dachte, du hättest es endlich verstanden. Es werden keine Köpfe aufgefressen. Du hast deine Schokolade. Und deine Kartoffelbällchen. Das muss dir reichen. REIẞ DICH VERDAMMT NOCHMAL ZUSAMMEN."
Ich war richtig sauer gerade. Venom jammerte uns schon länger die Ohren mit diesem Thema voll.
Doch er ignorierte mich einfach und wendete sich Eddie wieder zu.
Er schlug mit seinen Tentakeln um sich und beförderte Eddie gegen den Kühlschrank und die anderen Möbel.
,,VENOM! ES REICHT.",brüllte ich.
Seine Tentakeln schlangen sich um meinen Körper, während er Eddie fertig machte.
,,Packt eure Sachen und dann haut hier ab."
,,Das ist unser Haus!",knurrte Eddie wütend. ,,Lass Ally sofort los."
,,NEIN!",fauchte er.
Venom packte den 2000$ Fernseher und hielt ihm aus dem Fenster.
Gleichzeitig griff Eddie eines unserer Hühner und war kurz davor es umzubringen.
,,Sonny? Das wagst du nicht!"
,,Und ob!"
,,Venom! Bitte. Wieso tust du das?"
Verzweifelt sah ich ihn an.
Sein Kopf kam auf mich zu.
,,Ally. Es tut mir leid. Aber so kann ich nicht leben."
Auf einmal hatte Venom, Eddie an die Decke befördert und er betätigte sofort den Rauchmelder. Ein ohrenbetäubendes Piepsen ertönte und der Symbiont trennte sich von Eddie's Körper.
Venom flüchtete aus dem Fenster und Eddie blieb am Boden liegen.
Sofort stützte ich zu meinem Freund.
,,Bist du okay, Eddie?",fragte ich besorgt.
Er lächelte selig und sah mich an.
,,Ja. Jetzt schon..."

Venom- Only you can heal MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt