Venom- Only you can heal Me

Kapitel 33

Elena hatte momentan Ferien und wollte heute Tante Anne besuchen.
,,Velly? Kommt ihr?",rief ich meine Töchter.
,,Ja Mom."
Auf einmal klingelte es an der Tür. Eigentlich erwartete ich niemanden.
,,Elena Schatz. Bleib mal bitte oben."
Ich öffnete sie nur einen Spalt breit, aber da wurde sie schon extrem brutal aufgestoßen. Ich taumelte zurück und mir kamen zwei große bullige Männer entgegen.
Moment? Hatte ich nicht schon mal sowas in der Art geträumt?
,,Wer sind Sie? Und was wollen Sie?"
,,WIR WOLLEN DAS MONSTER! WO IST ES?"
Ich ergriff sofort die Flucht nach oben, aber da wurde ich schon grob gepackt. Mit eisernem Griff hielt der schwarzhaarige Mann mich an Ort und Stelle.
Ich wehrte mich heftig, aber nichts half.
,,Ich weiß nicht, was Sie meinen. Verlassen Sie sofort das Haus."
Der blonde Typ schüttelte nur den Kopf und nahm dann die ersten Stufen nach oben.
,,BITTE NICHT! SIE HAT NICHTS GETAN!",schrie ich panisch.
,,LASSEN SIE MEINE TOCHTER IN RUHE.",schrie ich aus Leibeskräften und begann zu schluchzen.
Ich wehrte mich und wollte meinen Töchtern helfen.
Der Mann ging die Treppen weiter hoch.
,,MOOOOM!",kam es von oben und ich heulte nur noch mehr.
,,Halt die Klappe du freches Gör.",schrie er meine Kinder an.
,,ELENAAA!"
Der blondhaarige kam wieder runter. Mit starkem Griff hielt er meine Tochter fest und zerrte sie nach unten.
,,LASS SIE LOS!"
,,MOOOM! HILF MIR!"
Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
Es zeriss mir das Herz.
Ich trat mit meiner ganzen Kraft nach ihm, aber es ließ ihn einfach kalt.
,,Richten Sie Eddie einen schönen Gruß von Wayne aus, Miss Brock."
Das Einzige, was ich hörte war ein bitterlicher Schrei meiner Tochter, bevor der Mann mich bewusstlos schlug...

,,Ally? Was ist passiert? Wo sind unsere Töchter?"
Stöhnend öffnete ich meine Augen und mir kam wieder das schreckliche Szenario in den Sinn.
,,Sie haben sie mitgenommen.",schluchzte ich.
,,Eddie. Sie haben Velly entführt. Dieser Typ hieß Wayne."
,,Wayne...?!" Eddie stockte.
Es fühlte sich an, als hätte man ein Stück meines Herzens herausgerissen.
Ich versuchte mich aufzurichten.
,,Eddie. Venom. Bitte findet sie."
Weinend krallte ich mich in die Jacke meines Mannes, der mich fest an sich drückte.
,,Ich werde ihn leiden lassen. Und dann fresse ich ihm langsam sein Gesicht vom Kopf, sodass er sich nichts anderes wünscht, als endlich zu sterben."
,,Liebling. Ich werde jetzt Dan und Anne anrufen und sie werden dich mit zu sich nehmen. Du bist hier auch nicht mehr sicher. Ich werde sie finden. Versprochen."
Er küsste mich liebevoll und strich meine Tränen beiseite.
,,Ich kann dich nicht alleine gehen lassen. EDDIE! Was haben sie mit unseren Töchtern vor? Was wollen sie von ihnen?"
Er sah mich einfach nur an. Wahrscheinlich wollte ich die Antwort gar nicht wissen. Mich überkam ein starker Heulkrampf und ich rollte mich auf der Couch zusammen.
,,Anne? Bitte hol Alyssa ab. Unsere Töchter wurden entführt. Und Ally ist hier auch nicht mehr sicher. Gut bis gleich."
,,Ally. Es wird alles gut. Ich werde sie finden. Sie werden unseren Kindern nichts antun. Und wenn ich selbst sterben werde."
Meine Augen wurden groß, als er das sagte und mich durchschüttelten weitere Schluchzer.
,,Pass auf dich auf Eddie. Ich liebe dich so sehr."
Etliche Tränen liefen aus meinen Augen.
Schmerzverzerrt sah ich in sein Gesicht und steckte meine ganze Liebe und Gefühle in den darauffolgenden Kuss.
Im Augenwinkel sah ich, wie Anne und Dan reingestürmt kamen.
Alles kam mir wie in Trance vor.
Ich krallte mich an Eddie und hoffte, dass das alles hier einfach nur ein Alptraum war.
Anne zog mich in ihre Arme und ich hielt mich an ihr fest.
,,Ich werde jetzt gehen, Ally. Vergiss niemals, dass ich dich unglaublich doll liebe. Du bist alles für mich. Mein Zufluchtsort, mein Zuhause, meine Liebe des Lebens."
Er zog seinen Ehering aus und legte ihn in meine Hand.
,,Behalte den, falls ich nicht mehr heimkehren werde."
,,Eddie nein."
Ich war so verdammt kurz vor einem Zusammenbruch. Wie sollte ich das je aushalten, wenn beide sterben würden?
Venom erschien neben mir.
,,Ally ich liebe dich so sehr. Wir werden Velly finden. Und wir werden unser Leben für die beiden geben. Nimm das und vergiss mich niemals."
Er trennte unter Schmerzen ein kleines Stück von sich und ließ es auf meine Haut gleiten.
Sofort verschwand er in mir und die Wunde an Venom's Haut verheilte sofort.
,,Ich liebe euch. Passt auf euch auf und findet unsere Töchter."
Wir umarmten uns noch einmal und dann ging Eddie aus der Tür.
,,Eddie warte.",rief ich.
Mein Mann drehte sich zu mir um.
Ich zog meine Kette aus und gab sie ihm.
,,Behalte sie zur Erinnerung."
Er nickte und dann lief er aus der Tür zu seinem Motorrad.
Er ließ den Motor laut aufheulen und fuhr dann mit quietschenden Reifen davon.
Anne hielt mich fest.
,,Komm Alyssa. Wir werden ein paar Sachen von dir einpacken und dann fahren wir zu uns."
Ich nickte schwach. Sie und Dan halfen mir die Treppen hoch.
Innerlich starb ich einfach nur, als ich vor Elena's Zimmer stand.
Langsam drückte ich die Türklinke runter und betrat das helle, wunderschön eingerichtete Zimmer.
Meine Augen wurden wieder feucht und unendlich viele Tränen liefen über meine Wangen. Langsam lief  ich zu ihrem Bett und setzte mich drauf.
Mein Blick fiel auf ihren Nachttschrank, wo ein Bild stand, auf dem Eddie, Venom, ich, Elena und Vennett glücklich strahlend abgebildet waren.
Dieses Foto hatten wir vor ein paar Monaten gemacht, als wir zusammen im Park spazieren waren.
Ich nahm es in die Hand und legte mich auf das Bett. Schluchzend drückte ich das Bild an meine Brust und wollte am liebsten nur noch sterben.
Jetzt wusste ich, wie es sich anfühlte, wenn die eigene Tochter verschwand.
Ich nahm ihre Decke und rollte mich zusammen.
Anne erschien im Türrahmen und sah leidend zu mir.
Sie setze sich neben mich und streichelte über meinen Kopf.
,,Alyssa. Es tut mir so leid. Dan und ich sind für dich da. Und Eddie und Venom werden das schaffen. Sie werden Elena wieder zurückholen."
,,Was ist, wenn nicht? Ich kann nicht ohne die beiden und meine Töchter leben. Sie sind mein ein und alles. Mein Lebensinhalt."
,,Das wird nicht passieren Ally. Du musst jetzt auch stark sein. Venom und Eddie würden niemals zulassen, dass ihrer Familie etwas passiert."
Ich nickte und Anne half mir auf.
Zusammen packten wir einige Klamotten von mir ein und stiegen dann in ihr Auto.
,,Es tut mir so leid, was passiert ist. Ich hoffe deine Töchter tauchen wieder auf und Eddie kommt heil zurück."
Dan nahm mich in den Arm und drückte mich fest.
Ich saß auf der Rückbank mit dem Bild in der Hand und in Velly's Kuschelsecke eingepackt. Ab und zu warf Anne durch den Rückspiegel ein Blick zu mir.
Ich schniefte und einige Tränen fielen auf das Bild und die Decke.
Es war so schlimm. Noch nie hatte ich mich so elendig gefühlt.
Meine Hände verkrampften sich in der Decke und wollten sie nie wieder loslassen.
Als wir da waren, trugen wir meine Sachen hoch und Annie zeigte mir das Gästezimmer, wo ich schlafen konnte.
Direkt legte ich mich hin und wollte nie wieder aufstehen...