3. Teil

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So langsam lebte ich mich in der WG ein. Es waren jetzt fast vier Wochen vergangen, seit meinem ersten Schultag. In der Schule rede ich mit niemandem. Ich versuche ihre dummen Sprüche so gut es geht zu ignorieren, doch das ist alles andere als leicht. Ich saß in Mathe, es war kurz vor der Ende und die Lehrerin lies uns früher raus. Ich beeilte mich und ging noch schnell zum Waschbecken auf der Toilette. Es war niemand da. Dann öffnete sich die Türe. Im Spiegel sah ich, dass es Monica mit ihren zwei Freundinnen war. Alexandra konnte sich keinen Spruch verkneifen und schon standen sie neben mir. „Na?", Monica lächelte mich spöttisch an. „Bist du heute in der Lage mit uns zu reden?" Sie ging noch einen Schritt auf mich zu. Ich mochte es nicht, wenn man so nah an mich trat, deshalb machte ich gleich zwei Schritte rückwärts, doch da kam auch schon die Wand. Ich hoffte, dass eine Schülerin kam, doch niemand kam. Die Tür blieb zu. „Wenn man mit dir redet, dann antworte doch auch!" Alexandra wurde wütend. Ich bekam leichte Angst, denn ich wusste nicht, zu was sie in der Lage waren. Monica war größer als ich und viel stärker, man sah, dass sie trainierte. Sie kam auf mich zu und packte mich ab beiden Oberarmen. „Du sollst mit uns reden du Schlampe", schrie sie schon fast. Ich bemühte mich ruhig zu bleiben, öffnete meinen Mund, schloss ihn aber direkt wieder. Monica drückte richtig zu, ließ mich nicht los. „Lass mich los, bitte", hauchte ich. „Es redet", kam es von Elly, die zuschaute. Alle finden an zu lachen und Monica ergriff wieder das Wort. „Warum sollte ich? Jetzt redest du doch." Sie lächelte und packte noch stärker zu. Jetzt wimmelte ich leise, doch sie hörten es natürlich alle. Wieder lachten sie. „Bitte", sagte ich. Diesmal ein bisschen lauter. Doch sie ließ erst von mir ab, als die Tür sich öffnete. Ich rannte raus und ließ meinen Tränen freien Lauf. Es war das erste Mal, als sie handgreiflich wurde. Es machte mir Angst.
Die Autofahrt verbrachte ich schweigend. Mein Vater merkte zwar, dass etwas nicht stimmte, fragte aber nicht weiter nach. Daheim rannte ich so schnell es ging in mein Zimmer und machte Hausaufgaben. Mein Vater kam am Nachmittag nochmal kurz rein und meinte, er gehe jz arbeiten. Ich sagte nichts darauf. Später am Abend ging ich ins Bad und zog mich um. Gerade als ich meinen Pulli anziehen wollte, ging die Türe auf und Alex schaute mich an. Peinlich berührt wollte er gerade die Türe schließen, bis sein Blick auf meinen rechten Oberarm fiel. Er guckte mich schockiert und dann besorgt an. Ohne etwas zu sagen zig ich meinen Pulli an und ging an ihm vorbei. „Was hast du da gemacht?" Wollte er schließlich doch wissen. Ich zögerte kurz. „Nichts, bin heute Nacht gegen den Türpfosten gelaufen." Unsicher nickte er. Ich wusste nicht, ob er mit die Lüge ansah.

ASDS_Leben in der WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt