17. Teil

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Gegen ärztlichen Rat nahm mein Vater mich nach Hause. Was ich ziemlich ironisch fand. Doch er vertraute mir und ich wusste beim besten Willen nicht, womit ich ihn verdient hatte. Auf dem Heimweg redeten wir kein Wort. Papa fuhr und Alex grübelte vor sich hin. Ich hatte keine Ahnung was ich sagen konnte, um die Stimmung etwas aufzulockern. Aber was sollte denn auch ein Mädchen sagen, dass sich das Leben nehmen wollte? „Es tut mir leid." Mehr fiel mir nicht ein. Mein Kopf war wie leergefegt. Mein Vater seufzte, sagte aber nichts. Auch Alex blieb still. Na toll.
Daheim war zum Glück niemand. Ich zog meine Schuhe aus und sah, wie meinem Vater Tränen über die Wangen liefen. Er eilte nach oben. „Es tut mir so leid." Flüsterte ich. Er hatte es gehört, denn bei meiner Stimme zuckte er kurz zusammen, er schaute aber nicht einmal hoch, sondern lief stur die Treppe immer weiter nach oben. Dann hörte man eine Tür laut ins Schloss fallen. Alex legte seine Hand auf meine Schulter und mit der anderen streichelte er behutsam über meinen Rücken. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. „Gib ihm Zeit." Sagt Alex sanft. „Es war ein ziemlicher Schock für uns." Jetzt musste ich gleich noch viel mehr weinen und stürzte mich in seine Arme. Ich weinte, während ich mich entschuldigte und gar nicht mehr aufhörte. Alex hob mich auf das Sofa und machte nach ein paar Minuten, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, den Fernseher an. Ich konzentrierte mich nicht auf das was kam und ich war mir sicher, er auch nicht. Immer wenn ich zu ihm rüber blickte, schaute er starr nach unten. „Was hast du dir nur dabei gedacht." Erschrocken drehte ich mich um. Es war mein Vater. Er sah nicht wütend aus und es klang auch nicht vorwurfsvoll, eher interessiert. Er wollte wissen, wieso ich das getan hatte. Doch wollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen?

ASDS_Leben in der WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt