7. Teil

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Ein paar Minuten später rief mich Alex zum essen. Ich hatte überhaupt keinen Hunger, doch ich musste ihm beweisen, dass es mir gut geht. Dass das gar nicht so leicht wird, war mir nicht klar. In der Küche stand eine riesen Portion Spaghetti auf meinem Teller. So viel würde ich niemals schaffen. Ich setzte mich, Alex hatte schon Platz genommen und begann zögerlich zu essen. Doch schon nach der ersten Gabel wurde mir richtig schlecht. Doch ich aß weiter. Ich hatte fast die Hälfte geschafft, als mich die Übelkeit vollkommen übernahm. Ohne ein Wort zu sagen rannte ich die Treppe hoch. Zwei Stunden auf einmal nehmend. Im Bad kniete ich mich vor die Kloschüssel und ließ alles raus. Wenig später war Alex schon bei mir, nahm meine Haare, streichelte über meinen Rücken und sagte beruhigende Worte. Nachdem alles draußen war, ließ ich mich rückwärts einfach fallen. Ich war so erschöpft. Ich lehnte gegen Alex Rücken und dieser saß einfach stumm da. Es war gut so, denn reden wollte ich nicht. Ich war richtig erschöpft und Alex schien das gewusst zu haben, denn er trug mich runter auf das Sofa, deckte mich zu und brachte mir ein Glas Wasser. „Wie lange geht das schon so?" fragte er. Ich räusperte mich. „Das war das erste Mal." Ich schloss die Augen. Ich war müde, wollte nur noch schlafen. Ich merkte, wie Alex noch aufstand, doch dann schlief ich auch schon ein. Als ich aufwachte ging ich in mein Zimmer. Ich wollte alleine sein. Doch auf der Treppe nahm ich Stimmen von meinem gegenüberliegenden Zimmer wahr. Ich ging vor die Türe und lauschte. „Nur einmal?" Das war mein Vater. „Ja, aber ihr scheint es wirklich nicht gut zu gehen." Alex! Wir hatten doch eine Abmachung! „Was meinst du?" fragte mein Vater. „Ich weiß es nicht, kannst du sie nicht selbst fragen?" Gott sei Dank. Er verriet nichts. Als ich Schritte wahrnahm öffnete ich schnell meine Türe und setzte mich auf mein Bett. Es klopfte und mein Vater kam herein. War ja klar! „Hey, können wir kurz reden?" Er setzte sich neben mich. Ich nickte. Etwas unbehaglich saßen wir da und keiner wusste recht, wo er anfangen sollte. „Alex meinte, dir geht es nicht so gut." Fing er zögerlich an. Ich sagte gar nichts. „Wenn was ist, kannst du immer mit mir reden. Lou, das weißt du doch! Und wenn es ein Frauen-Ding ist, dann ist Jaqueline da. Ihr kannst du vertrauen. Okay?" Er klang hoffnungsvoll. Somit das genaue Gegenteil von mir. Ich nickte und versuchte mich an einem Lächeln. Noch bevor er etwas hinzufügen konnte, wurde er von unten gerufen. Er musterte mich kurz noch einmal besorgt, dann stand er auf und schloss die Türe hinter sich. Und ich atmete erstmal tief durch. Was mache ich jetzt?

Man liest sich im nächsten Teil <3

ASDS_Leben in der WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt