13. Teil

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Als mein Wecker klingelte und ich wach wurde, hätte ich mich am Liebsten umgedreht und weitergeschlafen. Dass das nicht geht, war mir aber auch klar. Also stand ich auf, nahm meine neue Jeans und einen Pulli und lief ins Bad. Ich konnte nicht anders, als meine Klinge zu nehmen und sie über meinen Arm zu ziehen. Das Blut wusch ich kurz ab und ging dann raus. Zum Glück hatte ich nicht mehr genug Zeit zum Frühstücken. So ging ich direkt raus. Die kalte Luft traf auf meine Lunge und es fühlte sich toll an. Ich lief mit Absicht sehr langsam, in der Hoffnung, ich komme zu spät. Doch das war nicht der Fall. Ich kam sehr pünktlich. Leider zu pünktlich, denn es waren nur ein paar Jungs da. Die kamen natürlich direkt auf mich zu und beleidigten mich. Ich wollte sie ignorieren, einfach weiterlaufen, doch einer hielt mich fest. Jonas, der Andere, schlug mit seiner Faust in meinen Bauch. Ich zuckte schmerzerfüllt zusammen. Ich wusste, wenn ich mich wehrte, würde es schlimmer für mich ausgehen. Noch einmal schlug er zu. Zum Glück kam in diesem Moment eine Schülerin rein und sie ließen von mir ab. Erleichtert sackte ich auf meinem Stuhl zusammen. Ich war fix und fertig. Mein Bauch tat auch weh. Als die Schule endlich rum war, rannte ich förmlich nach draußen, so gut es eben ging mit der Bauchverletzung. Daheim nahm ich eine Schmerztablette und dann erledigte ich meine Hausaufgaben. „Hey, kommst du essen?" Fragte Alex. „Wo ist Papa?" Fragte ich, ohne auf seine Frage zu antworten. „Alle sind arbeiten. Ich hab frei." Er lächelte und ich folgte ihm nach unten. Ich aß ein bisschen Reis, doch sofort wurde mir schlecht und ich rannte nach oben um mich zu übergeben. Als Alex kam, war ich schon fertig. Leicht lächelte ich ihn an und er streichte mir über meinen Rücken. „Komm wir gehen runter." Er zog mich leicht in Richtung Treppe. Auf der zweiten Stufe zuckte ich kurz zusammen, da die Schmerzen in meinem Bauch wieder eintraten. Ich verlierte das Gleichgewicht, doch Alex hielt mich fest. „Was ist? Alles okay?" Er blieb stehen. „Ja, hab nur nicht aufgepasst." Ich lief weiter, er folgte mir. Doch schon im nächsten Moment zuckte ich leicht zusammen. „Lou, hast du Schmerzen?" Er kam auf mich zu, doch ich blockte ab. „Nein." Da kam auch schon die nächste Schmerzwelle und meine Hände wanderten kurz zu meinem Bauch. Aber nicht kurz genug, denn Alex sah es. „Ich seh doch, dass du Schmerzen hast. Lass es mich bitte ansehen!" Er setzte sich neben mich auf das Sofa. „Hast du Bauchschmerzen?" Fragte er sanft. „Ja, kommt wahrscheinlich von dem Essen." Versuchte ich es. „Darf ich deinen Bauch mal abtasten?"
„Muss das sein?" Ich verdrehte die Augen. „Ja Lou, bitte." Bevor ich überlegen konnte, legte er sanft seinen Arm auf meine Schulter und drückte mich auf die Couch. Seufzend ließ ich mich fallen und als er Anstalten macht, mein Pulli hochzuziehen, legte ich sofort meinen Arm darauf und schüttelte heftig mit dem Kopf.
„Komm schon Lou." Doch ich schüttelte weiter mit dem Kopf.

ASDS_Leben in der WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt