„Lou? Lou ist alles in Ordnung? Dein Vater ist jetzt arbeiten gegangen und ich wollte nur kurz nach dir sehen." Er klang leicht verzweifelt. Ich hatte keine Zeit meinen Arm zu verbinden, also streifte ich meinen Ärmel drüber und öffnete die Türe. „Ja alles gut." Ich zwang mich zu einem Lächeln. Etwas besorgt musterte er mich. „Lou, warum blutest du?" Ich überlegte, was er nur meinte, doch dann spürte ich es. Ich hatte einen hellen Pulli an, was nicht die beste Idee war. Er wurde von Blut durchgedrückt. „Ich ähm, ich weiß nicht." Stotterte ich und machte anstalten an ihm vorbeizulaufen. Doch er hielt mich fest. „Dieses Mal lass ich dich nicht einfach so davonkommen, Lou. Lass mich das anschauen." Er guckte mich eindringlich ein. „Nein, ist schon gut. Das ist nichts."
„Lou, das blutet echt stark. Es hört ja gar nicht auf. Lass es mich nur kurz anschauen."
Ich hatte keine Wahl. Also nickte ich und er trat herein. „Kannst du die Türe bitte abschließen?", bat ich ihn etwas unsicher. Er nickte und schloss ab. „Ich lass dich nur schauen, wenn du mir versprichst, nichts meinem Vater zu sagen." Er schaute mich schockiert an und schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht. Er macht sich schon genug Sorgen!"
„Dann halt nicht." Ich zuckte mit den Schultern und stand auf. Er zog mich zurück und ich setzte mich auf den Badewannenrand. „Okey, versprochen." Alex nickte. Wir lächelten uns leicht an, dann griff er nach meinem Arm. Ich wurde richtig nervös. Vorsichtig schob er meinen Ärmel nach oben. Als er meinen Arm sah, zog er scharf die Luft ein und guckte mich schockiert an. „Warum machst du das? Was ist los? Geht's dir nicht gut?" Er drehte meinen Arm ein bisschen. „Du hast Glück, ich denke nicht, dass es geklebt werden muss." Er griff nach einem Schrank und nahm einen Verbandskoffer raus. Vorsichtig desinfizierte er meine Wunden und macht anschließend einen Verband drum. „Kannst du bitte mit mir reden?" Er klang schon wieder verzweifelt. Doch ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht..." Er sagte nichts, nahm mich einfach nur in den Arm. Kurz bevor er gehen wollte, drehte er sich nochmal zu mir um. „Mit was machst du es?" Ich antwortete nicht, schaute nur beschämt auf den Boden. „Mit einem Messer?" Ich schüttelte den Kopf. „Einer Klinge?" Langsam nickte ich. Er seufzte. „Kannst du sie mir bitte geben?" Panisch schüttelte ich meinen Kopf. „Lou, du kannst das doch nicht immer machen!!" Tränen traten in meine Augen, dich das bekam Alex nicht mehr mit, denn er hatte schon das Bad verlassen. Und ich, ich saß hier auf dem Badewannenrand und fragte mich, wofür ich das alles eigentlich machte.
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ASDS_Leben in der WG
RandomLouane, Lou gennant, zieht mit ihrem Vater (Franco Fabiano) um. Ihre Mutter kennt sie nicht und sie ist Einzelkind. Sie wohnen in einer WG mit seinen Arbeitskollegen. Lou ist sehr schüchtern, öffnet sich kaum. Auch als das Mobbing in ihrer neuen Sc...